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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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dass Jean-Pierre homosexuell ist. Und hat es erst gemerkt, als er sich während des Studiums in einen seiner Dozenten verliebt hat. Es war eine so heftige Leidenschaft, dass Jean-Pierre fand, er könne mit diesem Gefühl und diesem Wissen nicht mehr Priester werden. Hals über Kopf hat er damals sein Theologiestudium abgebrochen. Und im nächsten Semester mit Kunstgeschichte angefangen. Hast du das schon gewusst?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Das war es also, was sie die ganze Zeit unbewusst an Jean-Pierre gespürt hatte. Was für ein tragischer Konflikt.
    » Wie schwer für ihn das so spät zu erkennen. Und dann zieht er so heftige Konsequenzen! Kannte dein Freund den Mann?«
    Robert schüttelte den Kopf.
    »Das weiß ich nicht. Klang aber nicht so. Ich muss gestehen, danach habe ich auch nicht gefragt. Ich wollte den Freund nicht mehr als nötig ausquetschen. War ja doch sehr privat.«
    Da musste Lene ihm r echt geben. Beeindruckend an Robert war immer seine absolute Zuverlässigkeit, gepaart mit Intelligenz und einer ungewöhnlichen Merkfähigkeit für Details. Auch im nächsten Jahr würde er noch jede Einzelheit aus diesem Gespräch wissen.
    » Ich glaube, ich wollte einfach wissen, ob er mit seinem Entschluss sein Glück erreicht hat. War wohl Neugierde.«
    Dann saßen sie zusa mmen bis spät in die Nacht. Der Mond schimmerte durch die Zweige der großen Akazie. Einmal klinkte sich Lene kurz aus dem Gespräch aus. Sah ihre Familie und ihre Freunde, wie von außen, hörte ihr Lachen und fühlte sich glücklich und geborgen.
    Das ist das Leben! Nur so halte ich das aus, was mein Beruf von mir verlangt, dachte sie .

K apitel 15
     
    Mittwoch, 18. Juli
    Renaud war pünktlich und fuhr den gleichen Scenic wie Susanne und Jonas. Ein Renault für Kommissar Renaud. Das hatte was, schmunzelte Lene. Sein Fahrstil war französisch schwungvoll, aber zugleich ausgeglichen und sicher. Kaum waren sie hinter Béziers, hielt er an einer Raststätte.
    » Ich brauche erst einmal einen Kaffee«, brummte er und lächelte dabei wie ein verschlafener Schüler in der ersten Unterrichtsstunde.
    » Ich auch«, stimmte Lene zu. Der Espresso war genau der richtige Kick und als sie wieder im Wagen saßen, legte Luc gleich los.
    „Weißt du was «, und war damit elegant und für einen Franzosen untypisch ins Du gerutscht. Wenigstens weiß man es im Französischen, nicht wie bei Mike in den USA, wo ich raten musste. Für meine deutsche Genauigkeit muss ich so was einfach wissen, gab Lene vor sich selbst zu. Wegen der Antennen.
    Luc fuhr fort , »…jetzt suchen wir erst mal alles an Fakten und Vermutungen zusammen. Egal ob es passt oder nicht. Und pusten damit auch den Rest unseres Gehirn frei. Fang an. An wen denkst du als Erstes?«                                                                                                                                                                                
    » Bevor wir anfangen, muss ich dir noch von Jean-Pierre erzählen.«
    Als Lene mit ihrem B ericht über ihn fertig war, pfiff Luc leise durch die Zähne.
    » Ganz schön blöd wäre das für Brigitte geworden. Kein Wunder, dass er sich nicht richtig auf sie eingelassen hat.«
    Nachdenklich fuhr er fort:
    » Aber – irgendwie wird er in dieser Freundschaft damit auch zur unbekannten Größe. Hat er den Kontakt zu dem Mädchen gesucht, weil er das mit dem wertvollen Fund zufällig oder durch ihr Vertrauen zu ihm mitbekam? Hatte er eigene Absichten mit dieser vielleicht kostbaren Antiquität? Damit könnte er auch als Mörder in Frage kommen. Und der Freund, zu dem wir fahren? Hätte der so gierig werden können? Oder sogar im Auftrag der Kirche das Ding holen und alles ist aus dem Ruder gelaufen?«
    Lene lachte los.
    »Jetzt wird es aber eher ein Roman von Dan Brown als das wirkliche Leben.«
    Dann etwas Traurigkeit. Sie sah p lötzlich wieder, wie in einem Flash, dessen Buch Illuminati auf dem Tisch von Joanne liegen. Ihrer ermodeten Cousine in San Francisco.
    » Meinst du wirklich, so etwas passiert auch heute noch? Wertvoll genug ist der Fund und schließlich weiß die katholische Kirche nicht, was Brigitte damit vorhatte. Also gut, wir werden wachsam sein. Die, die mich am meisten beunruhigt, ist Marie. Sie verbirgt etwas, wird dauernd rot und neulich habe ich

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