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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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merkte, wie es in seinem Kopf jetzt wieder arbeitete, die Panikatt acke war vorüber.
    » Und wir werden wirklich genau überwachen, wer das village , also die gesamte Anlage verlassen will und von jedem Mann darunter eine Speichelprobe nehmen.«
    Er griff zum Handy und rief offenbar den Bürge rmeister an um ihn von dem neuen Mord zu berichten. Hastige Sätze, Überzeugungsarbeit, dann legte er mit einem Seufzer auf. Zeigte ihr breit grinsend den Siegesdaumen. Wählte neu, und zu Lenes Erleichterung, gab er der Barriere Bescheid, dass gleich Leute von den KTU kämen und bis dahin die Barriere noch geschlossen bleiben müsste. Das nächste Gespräch war mit George, in dem er den Rechtsmediziner darum bat, dass zwei Kriminaltechniker sofort mit Maline zum Haupteingang gingen. Maline sollte die Ausweise kopieren lassen im Büro dort, die Techniker sollten Speichelproben nehmen. Nein, nicht von den Kindern und auch nicht von Frauen. Oder doch, die von Frauen, die jünger als sechzig waren, falls sie noch andere DNA Spuren finden würden, die von der des Spermas verschieden waren.
    Er lehnte s ich aufatmend zurück und griff gleichzeitig nach der Kaffeetasse. Seine alte Gelassenheit war mit dem wieder Aktiv-Werden-Können zurückgekommen.
    » Den Ausgang habe ich für Hinausfahrende – bis auf Zulieferer für die Geschäfte hier, die meist bekannt sind – als ich hier ankam, gleich sperren lassen. Und die beiden Polizisten sehen jeden LKW, der wieder hinaus muss, genau an. Kontrolle bis zum Abwinken. Komm«, er griff nach dem Baguettestück und wollte schon aufspringen, „wir müssen los.«
    » Halt. Erst noch zwei Informationen, die ich habe.« Und Lene erzählte ihm von Marcels Aussage, von Émiles Beobachtung des Mannes, mit dem Brigitte in die Zenit Bar gegangen war. Und dann von Frau Bachmanns vager Beschreibung.
    » Übereinstimmend ist, dass es sich offenbar um einen großen, kräftigen Mann handelt. Selbst wenn Zeugen sich oft irren, hier decken sich die beiden – wenn auch flüchtigen – Eindrücke.« Im Aufstehen blinzelte er ihr zu.
    » Dann haben wir wohl wirklich etwas vor, heute Abend. Na, im Ernst, wann öffnet die Zenit Bar ? Wir versuchen es nachher. Jetzt erst einmal zur Barriere. Ich fürchte, da gibt es einen ziemlichen Tumult. Presse und so. Wie ätzend jetzt sich damit herumzuschlagen. Merde !«
    Dabei griff er sich in die Jackentasche und holte einen Beweisbeutel mit einer Min ikassette heraus und reichte ihn ihr.
    » Das ist für dich. Mit schönen Grüßen vom Forensiklabor. Fingerabdrücke haben sie genommen, sicher die von Brigitte. Aber sie hören nur eine Frauenstimme, die etwas auf Deutsch sagt. Das ist doch eine Aufgabe für dich! Hast du ein Abspielgerät?«
    » Ich nicht, zumindest nicht hier. Aber Sophie oder Jonas. Es lag gestern eins auf dem Tisch. Ich kümmere mich darum. Ruf an, wenn du in die Bar willst.«
    » Nix da, du willst dich nur vor den Medien drücken. Ich muss schließlich mit der kompetenten Unterstützung aus Deutschland die Intensität unserer Bemühungen in den beiden Fällen unterstreichen. Da musst du mir schon beistehen und ermutigend und überzeugend lächeln.«
    » Aber wenn ich etwas gefragt werde, werde ich auf dich hinweisen. Da sei mal sicher.«
    Sie fuhren nach vorn zum Ausgang und fanden genau den Tumult vor, den sie erwartet hatten. Eine total verstopfte Ausfahrtstraße mit Autos, die inzw ischen den Motor ausgeschaltet hatten. Es ging nichts mehr. Die linke Einfahrtspur wurde zeitweise für Lastwagen in der Gegenrichtung geöffnet. Da bewährten sich die zehn Sicherheitsmänner, die heute hier zum Dienst zusammengezogen worden waren. Aber auch kein PKW kam durch dieses Nadelöhr, der nicht kontrolliert worden war. Der Wind war immer stärker geworden, pfiff jetzt stetig über die weite Ebene genau auf die Straße zu, wirbelte Staub auf, bevor er zum Meer hinunterraste. Dazu eine unangenehme nervöse Hitze. Unberührt von all der Unruhe war allein die Inspektorin. Maline strahlte eine Gelassenheit aus um die Lene sie beneidete.
    » Dass du die Nerven nicht verlierst, absolut großartig. Das ist ja zum Fürchten hier. Schlimmer als früher auf einer Kreuzung Dienst zu machen, weil die Ampel ausgefallen war. Hast du irgendetwas Auffälliges bemerkt?«
    » Nada, nothing. Heute ist auch noch Markttag in der Stadt. Die Leute wollen raus – meine Ruhe täuscht. Ich könnte zuviel kriegen wegen dieses zweiten Mordes. Ich sehe sie immer noch im Kommissariat.

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