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Die Depressionsfalle

Die Depressionsfalle

Titel: Die Depressionsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Braumüller <Wien> , Alfred Springer
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Leiden, wie z.B. beunruhigende oder bedrohliche Gefühle, besser beeinflussen und steuern zu können.
    Die Sprache bzw. die Formulierungen der psychotherapeutischen Interventionen sind den Bedürfnissen und dem momentanen Zustand der Patienten angepasst.
Wodurch wirkt psychoanalytische Psychotherapie bei Depressionen?
    â€¢ Durch Minderung von Angst und die damit verbundene Abschwächung von Schuldgefühlen, Selbstbestrafungsneigungen und Aggression;
    â€¢ durch Ermutigung zur Trauer;
    â€¢ durch die Abgrenzung alter, schmerzlicher Erfahrungen von gegenwärtigen Schicksalsschlägen;
    â€¢ durch das Erinnern an vorhandene, früher bereits genutzte Fähigkeiten/Bewältigungsstrategien;
    â€¢ durch das Aufspüren von Nestern der Gefühlswärme in der persönlichen Biografie;
    â€¢ durch das Zur-Verfügung-Stellen eines äußeren und inneren (seelischen) Raumes und von Zeit, damit die Patienten Wut, Zerstörungsimpulse, Ängste und auch Triumph (mit Worten) zeigen können, ohne befürchten zu müssen, den Therapeuten dadurch zu verletzen oder zu vertreiben.
Psychopharmaka und Psychotherapie
    Wenn irgend möglich, soll nach Abschluss des diagnostischen Prozesses, also bei der Indikationsstellung zur Behandlung mit Psychopharmaka, gleichzeitig mit der Psychotherapie begonnen werden. Es ist selbstverständlich, dass die psychotherapeutischen Techniken, die angewendet werden, dem jeweiligen Zustand des Patienten angepasst werden müssen. Das Denken und die Gefühlslage der Patienten dürfen nicht belastet oder provoziert werden. Da es sich um zwei völlig unterschiedliche Behandlungsverfahren handelt, unterscheiden sich auch die kennzeichnenden Merkmale (Kriterien), die für die Beurteilung der Wirksamkeit herangezogen werden.
Psychotherapie
Psychopharmakatherapie
Qualität der therapeutischen Beziehung
Batterie von Maßnahmen:
Technische Fertigkeiten des Therapeuten
Rating Scales
Motivation der Patienten
Psychometrische Tests
Mangel an Abwehr/Widerstand
Laborparameter, etc.
Erfahrung der Patienten, von Sitzungen zu profitieren
 
    Unter einem Psychopharmakon versteht man laut Definition jede Substanz, die in die Regulation zentralnervöser Funktionen eingreift und seelische Abläufe modifiziert (diese Modifikation wird als psychotroper Effekt bezeichnet). 31
    Manchmal erscheint es notwendig, während einer laufenden Psychotherapie auch Antidepressiva zu verordnen. Veranlassungen dazu können sein:
    â€¢ Die Behebung der Ich-Regression, d. h. des kindlich erscheinenden Rückzugs und des gesteigerten Bedürfnisses, umsorgt zu werden.
    â€¢ Eine Symptomreduktion, damit der Patient zu Hause und in der Therapie arbeiten kann.
    â€¢ Die Kontrolle von Aggression und Angst.
    â€¢ Das Überwindung von psychischen Episoden, die durch eine Veränderung der Denkprozesse – etwa durch eine massive Hemmung oder eine an Verwirrung grenzende Ratlosigkeit, die übliche Interventionstechnik unmöglich macht.
    â€¢ Herstellung, Erleichterung oder Beibehaltung eines therapeutischen Kontaktes.
    â€¢ Beseitigung von vitalen Gefährdungen (Selbstmord).
Konflikthafte Situationen im Zusammenhang mit der Antidepressiva-Medikation:
    â€¢ Die erste Überweisungsperiode – wenn die Entscheidung zu einer begleitenden Psychopharmaka-Medikation gefällt wird. Auch wenn der Patient sich einverstanden erklärt, kann es geheime Widerstände geben.
    â€¢ Wenn es zu einer Veränderung der Dosierung der Medikation oder einer Umstellung auf ein anderes Antidepressivum kommt.
    â€¢ Wenn subjektiv besonders belastende, unerwünschte Effekte (Nebenwirkungen) auftreten.
    â€¢ Wenn es Schwierigkeiten mit der Compliance gibt und die Medikamente gar nicht oder nach Gutdünken des Patienten eingenommen werden.
    â€¢ Wenn der Beendigungsprozess der Psychotherapie bevorsteht, obgleich die Psychopharmaka-Medikation weitergeführt werden soll – oder umgekehrt.
    Folgende Überlegungen sind prinzipiell bei jeder Psychopharmaka-Behandlung anzustellen und den Patienten zu vermitteln:
    â€¢ Die Wirksamkeit der Substanz wird von der Pharmakodynamik plus Zuschreibung der Wirkung von Seiten des Patienten und des Therapeuten gesteuert.
    â€¢ Psychopharmaka führen keinen Normalzustand herbei, sondern einen veränderten Zustand, der zu gegebenem Zeitpunkt für Patienten und Therapeuten eine Erleichterung bedeutet.
    â€¢

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