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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Unsere
Besetzung reicht jetzt schon nicht aus.“
    „Aber Baumann ist mit Felten
unterwegs!“
    „Hm, stimmt! Also gut, ich
werde die Kollegen von der Streife bitten, Ingo im Auge zu behalten. Vielleicht
können auch unsere Jugendbeamten sich um einen Tip bemühen. Die sind ja Nacht
für Nacht durch die Spielhallen und Diskotheken unterwegs und kennen einige
recht zugängliche junge Leute, von denen sie gelegentlich Informationen
erhalten. Möglicherweise bringt uns das weiter. Mir ist ja auch daran gelegen,
die Sache Holtkamp endlich abzuschließen. Der Untersuchungsrichter setzt mich
schon unter Druck. Ich gehe gleich mal zu den Kollegen rüber.“
    „Tu das“, sagte Florian Seibold
und nahm sich vor, ebenfalls nicht untätig zu sein.
     
     
     

Der Kreis
zieht sich zusammen
     
    Florian Seibold ging in sein
Zimmer, um sich umzuziehen.
    Er hatte beschlossen, in die
Stadt zu fahren. Für diesen Anlaß zog er sein ältestes kariertes Oberhemd, eine
ausgebeulte Hose und ein ausgebleichtes Sommerjackett an.

    Der Bezirk um den Nordbahnhof
galt als die schlechteste und verrufenste Wohngegend der Stadt. Florian Seibold
befürchtete, in seiner gewohnten sorgfältigen Kleidung dort aufzufallen.
    Die Menschen, die im
Nordbahnhofsviertel lebten, waren Hehler, ausgeflippte Rauschgiftsüchtige,
Straßenprostituierte und andere gestrandete Existenzen.
    Diese Leute reagierten oft
mißtrauisch und verschlossen, wenn ein Mann, der sich schon durch seine
Kleidung als nicht zu ihrem Kreis gehörig auswies, sie in ein Gespräch zu
verwickeln suchte, und es fiel schwer, ihnen eine Auskunft zu entlocken.
    Das Jackett spannte, als er die
Knöpfe schloß. Florian Seibold kam
sich vor wie eine Wurst in der Pelle. Seit er sich aus dem Berufsleben
zurückgezogen und seinem Sohn die gutgehende Anwaltspraxis überlassen hatte,
war er träge und dick geworden.
    Florian Seibold beschloß
grimmig, künftig auch dagegen etwas zu tun.
    „Sie sind schon aufgestanden?“
wunderte sich Frau Ansbach, als Herr Seibold auf die Terrasse hinauskam. Es
wehte ein erfrischender Wind vom Fluß her, und Frau Ansbach hatte es sich mit
der Tageszeitung in einem Liegestuhl bequem gemacht und genoß die Mittagsruhe,
während sie den Hausherrn in seinem Zimmer schlafend vermutete.
    Seibold erwiderte: „Ich hatte
mich gar nicht hingelegt.“
    „Mir war es im Haus auch zu
heiß.“ Frau Ansbach faltete die Zeitung zusammen. „Ich koche Ihnen Kaffee.“
    Florian Seibold wehrte ab.
„Bleiben Sie hier. Ich fahre mit Susi in die Stadt.“
    Die Dackelhündin hörte ihren
Namen. Sie legte den Kopf schräg, klopfte mit der Rute auf die Fliesen und
blickte ihren Herrn erwartungsvoll an.
    „Aber doch nicht in diesem
Aufzug!“ protestierte Frau Ansbach.
    „Gerade in diesem Aufzug!“
betonte Florian Seibold.
    Frau Ansbach lehnte sich
seufzend in den Stuhl zurück.
    Sie hatte verstanden. Der
Hausherr mischte sich wieder einmal in eine polizeiliche Ermittlungsarbeit ein.
Er konnte es eben nicht lassen. Er war zu lange Strafverteidiger gewesen, um
sich für das bequeme und langweilige Leben eines Privatmannes begeistern zu
können.
    „Sind Sie pünktlich zum
Abendessen zurück?“ fragte sie.
    „Ganz bestimmt“, erwiderte
Florian Seibold und lächelte verschmitzt. „Ich hoffe auf eine üppige Mahlzeit,
wie sie einem abgespannten Berufstätigen nach einem anstrengenden Arbeitstag
zusteht. Kommen Sie mir nur ja nicht wieder mit einem dünnen Krankensüppchen!“
fügte er gespielt drohend hinzu.
    „Wenn Sie sich unbedingt
umbringen wollen!“ erwiderte Frau Ansbach schulterzuckend, denn der Hausherr
war von seinem Arzt auf Diät gesetzt.
    „Also keine üppige Mahlzeit!“
seufzte Florian Seibold ergeben. Er schnippte mit den Fingern. „Komm, Susi!“
    Von einem Taxi ließ er sich zum
Hauptbahnhof bringen und bestieg dort einen Vorortzug in nördlicher Richtung.
    Im Nordbahnhof verließ er mit
Susi den Zug. Dann traten sie ins grelle Licht der Mittagssonne.
    Das Viertel wirkte grau und
tot. Die Fassaden der häßlichen Steinbauten mit ihren großen nackten Placken
von abgebröckeltem Verputz sahen wie von Geschwüren zerfressen aus. Nirgends
schien es einen Baum oder auch nur einen Schimmer von frischem Grün zu geben.
    „Bitte — zur
Gebrauchtwagenfirma Fischer, muß ich da nach rechts oder nach links gehen?“
erkundigte sich Florian Seibold bei einem Fahrgast, der mit ihnen den Bahnhof
verließ.
    „Nach rechts“, erwiderte der
Passant im Weitergehen.
    Das

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