Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
Vom Netzwerk:
und
deutete mit einer Kopfbewegung auf den gegenüberliegenden Bürgersteig, wo ihre
Mutter sich mit einem Mädchen unterhielt.

    Das Mädchen war Gesine. Sie
wohnte seit etwa fünf Wochen bei ihren Großeltern in der Landwehrstraße, nur
wenige Häuser von Sandra und Joschi entfernt.
    „Mensch, sie bringen sie mit!
Die hat mir gerade noch gefehlt. Meine Mutter übertreibt es wirklich mit ihrer
Gefälligkeit. Was gehen uns denn die Bollerheys an? Sie kennt sie ja kaum“,
schimpfte Sandra.
    Gesines Großeltern waren
Patienten des Arztes, der auch Sandras Mutter wegen ihrer Kreislaufschwäche
behandelte. Es blieb nicht aus, daß sie sich in der Arztpraxis miteinander
unterhielten, und schließlich war so etwas wie eine Wartezimmerfreundschaft
zwischen dem Ehepaar Bollerhey und Frau Faber entstanden.
    Dann kam Gesine zu ihren
Großeltern. Denn nach dem Tod von Gesines Vater, der lange krank war, arbeitete
Gesines Mutter für eine Haushaltsgerätefabrik. Sie führte als Propagandistin
Haushaltsneuheiten in großen Kaufhäusern vor und war deshalb ständig unterwegs.
    Frau Bollerhey erfuhr, daß ihre
Enkeltochter Sandras Klasse in der Gutenbergschule zugeteilt worden war. Sie
bat Frau Faber, eine Freundschaft zwischen den Mädchen anzubahnen, um Gesine
die Eingewöhnung in die fremde Umgebung zu erleichtern.
    Frau Faber entsprach dieser
Bitte.
    Doch zu ihrem Bedauern hatten
ihre Bemühungen keinen Erfolg.
    Die schüchterne, humorlose
Gesine entsprach nicht Sandras temperamentvoller und selbstbewußter Wesensart.
    Trotzdem gab Sandra sich
anfangs Mühe, mit Gesine freundschaftlich zu verkehren. Sie nahm Gesine sogar
zu ihrer Großmutter mit. Dies war eine Auszeichnung, deren außer Joschi sich
nur wenige aus ihrer Clique rühmen konnten.
    Doch dann fiel Sandra auf, daß
Joschi sich mit Gesine besonders gut zu verstehen begann.
    In Gesine fand Joschi eine
willige und teilnehmende Zuhörerin für seine Sorgen.
    Das mißfiel Sandra. Sie meinte,
daß aus einer Freundschaft zu dritt nichts Gutes entstehen könne. Einer war da
immer zuviel. Und Sandra wollte nicht, daß sie diese eine werden würde. Deshalb
ging sie Gesine aus dem Weg.
    Doch nun brachte ihre Mutter
schon wieder diese Gesine an!
    „Ist doch egal“, meinte Joschi
gutmütig.
    „So, du findest das in
Ordnung!“ sagte Sandra spitz. „Dir ist es gleich, daß sie uns überallhin
nachläuft. Vielleicht willst du sie auch noch ins Kino mitnehmen?“
    „Was hast du denn plötzlich
gegen sie?“ fragte Joschi verwundert.
    Sandra warf ihm einen giftigen
Blick zu, beantwortete die Frage jedoch nicht. Sie würde sich hüten! Damit
Joschi vielleicht noch dachte, sie wäre eifersüchtig.
    Lachhaft! Sie doch nicht. Und
schon gar nicht auf Joschi. Joschi benahm sich zwar manchmal, als ob mehr als
nur Kameradschaft zwischen ihnen wäre. Es war nur gut, daß Sandra nicht darauf
eingegangen war. Wenn sie Joschi ernstgenommen hätte, wäre sie jetzt blamiert.
Es brauchte doch bloß so eine Gesine zu kommen — schon vergaß er, daß er
versucht hatte, Sandra zu küssen.
    Es war schon recht gescheit von
ihr gewesen, ihm dafür eine runterzuhauen — obschon es eigentlich deshalb
geschah, weil es sie so überrascht hatte. Aber das brauchte Joschi ja nicht zu
wissen.
    „Hallo, ich habe Gesine
mitgebracht“, tönte ihre Mutter fröhlich und ganz überflüssig, wie Sandra bei
sich bemerkte.
    Sandra zwang sich zu einer
Grimasse, die ein Lächeln andeuten sollte, und murmelte begrüßend: „Gesine.“
    „Sandra! Grüß dich, Joschi“,
erwiderte Gesine strahlend. „Deine Mutter sagt, daß ihr bei der Modenschau
mitmacht, Sandra. Finde ich toll. Mich würde das schrecklich aufregen. Ich
glaube, ich würde vor Lampenfieber vom Laufsteg fallen.“
    „He, müssen wir über einen
Laufsteg gehen?“ fragte Joschi entsetzt.
    „Nein“, beruhigte ihn Sandra.
„Wir führen da vor, wo wir geprobt haben: in der Cafeteria. Wir gehen an den
Tischen vorbei, damit die Leute sich die Modelle aus der Nähe betrachten
können.“
    „Zeigst du dich auch im
Bikini?“ fragte Gesine aufgeregt.
    Frau Faber lachte. „Das
übernehmen die beiden Berufsmannequins.“
    „Ich führe Strandmodelle vor
und Sachen für die kühleren Sommertage. Eine schicke Lurexhose ist
    Frau Ansbach unterbrach Sandra.
„Ihr solltet besser hinaufgehen, Kinder, sonst kommt ihr zu spät.“
    „Tschau, Gesine“, sagte Sandra
in der Hoffnung, Gesine damit verabschieden zu können.
    Doch Frau Faber legte ihren Arm
um

Weitere Kostenlose Bücher