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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Warum bist du gestern nicht gekommen?“
    „Meine Oma hat es mir nicht erlaubt,
weil es regnete. Ich mußte zu Hause bleiben.“
    „Meine Oma hat es mir nicht
erlaubt!“ äffte Ruth sie nach und kniff Gesine hart in den Oberarm. „Bist du
ein Baby?“ Wieder grub sie ihre Fingernägel in Gesines Arm.
    Gesine schrie auf.
    „Du wirst noch ganz anders
jammern, wenn Hortense dich vornimmt.“
    „Ich hab ja das Geld! Ich habe
es zu Hause, ehrlich!“ versicherte Gesine voller Angst.
    Ruth ließ von ihr ab. „Gut.
Morgen bringst du es mit in die Schule. Ich treffe Fedor morgen abend und gebe
es ihm.“
    Gesine hatte gehorcht. Sie war
froh, so glimpflich davonzukommen.
    Doch nun war wieder eine Woche
fast zu Ende. Am Montag sollte Gesine mit einer neuen Zahlung in der Laube
erscheinen. Doch sie hatte den Betrag nicht beisammen. So kurz vor Monatsende
besaß ihre Großmutter nicht mehr viel Wirtschaftsgeld. Da wurde nur noch das
Nötigste gekauft, und es gab keine Möglichkeit für Gesine, etwas beiseite zu
bringen.
    Sie wagte nicht auszudenken,
was mit ihr geschah, wenn sie das Geld wieder nicht pünktlich ablieferte.
    Sie blickte ihre beiden
Mitschülerinnen an. Und plötzlich brach es aus ihr heraus: „Ich habe Angst!“
    „Angst?“ Doris und Sandra
starrten sie verständnislos an. „Wovor hast du Angst? Die Klabusch ist in
Ordnung. Die trägt es dir nicht nach, daß du zusammengeklappt bist.“ Sie hatten
keine Ahnung von Gesines tatsächlicher Situation.
    Gesine hörte sie nicht. Sie war
so in ihrem Elend gefangen, daß sie nicht mitbekam, was die Mädchen sagten.
    „Ich bin ein Pechvogel. Ich
wünschte, ich wäre tot“, jammerte sie.
    „Hör schon auf, Gesine!“ sagte
Sandra ungeduldig.
    „War viel Geld in deiner
Börse?“ fragte Doris.
    „Ihre Großmutter wird ihr
deshalb nicht gleich den Kopf abreißen“, meinte Sandra. „Kann jeder mal was
verlieren. Außerdem war es ja ihr eigenes Geld.“
    „Wo hast du es denn verloren?
Kannst du dich nicht daran erinnern, wann du es zuletzt noch hattest?“ fragte
Doris.
    „Vielleicht liegt die Börse zu
Hause in deinem Zimmer und du regst dich ganz umsonst auf“, sagte Sandra.
    „Wir könnten eine Sammlung
veranstalten“, schlug Doris hilfsbereit vor.
    „Nein, ich... Oh, ich weiß
nicht, was ich tun soll“, schluchzte Gesine.
    „Was du tun sollst? — Du reißt
dich jetzt zusammen und gehst mit uns runter. Machst ein Theater wegen einer
verlorenen Geldbörse, also weißt du!“ Sandra spürte, wie sie langsam wütend auf
Gesine wurde.
    „Ja, los! Der Geisler jault
bestimmt schon nach uns. Es ist gleich halb vier. Wir müssen zum Bahnhof. Das
mit der Sammlung kläre ich mit den anderen“, sagte Doris und reichte Gesine
ihre Hand, um sie hochzuziehen.
    „Du bist ja wohl ständig in
Geldschwierigkeiten, was?“ sagte Sandra hitzig.
    Gesine wurde rot. Sie hörte auf
zu weinen. Mit Erschrecken wurde ihr bewußt, daß sie sich fast verraten hätte.
    Sie stand auf und klopfte die
Fichtennadeln von ihrem Hosenboden.
    „Ihr braucht für mich nicht zu
sammeln. War ja nicht soviel. Ich komme immer über die Runden, bis das
Taschengeld von meiner Mutter eintrifft. Meine Oma legt es aus“, sagte sie
trotzig.
    Sie gingen durch den Viadukt
und über die alte Holzbohlenbrücke zum Schloßhof.
    Von weitem schon sahen sie
Herrn Geisler wild mit den Armen fuchteln. Die Klasse stand zum Abmarsch
bereit.
    Herr Barth kam ihnen
entgegengelaufen. „Wo bleibt ihr denn? Wir versäumen den Zug. Herr Geisler hat
ausdrücklich befohlen, pünktlich zu sein. Aber ein paar von euch müssen ja wohl
immer Ärger machen.“
    „Am liebsten würde ich mir das
Leben nehmen“, sagte Gesine, mehr zu sich selbst.
    Doris, die neben ihr ging,
hörte es. Sie lachte belustigt. „Wegen dem Geld? Oder wegen Geisler? Du hast
Probleme! Laß ihn toben. Er beruhigt sich auch wieder. Geisler hat mit uns
schon ganz andere Sachen erlebt als einen versäumten Zug, was, Sandra?“ Sie
stieß Sandra an.
    „Worum geht‚s denn?“ fragte
Sandra.
    „Gesine will sich das Leben nehmen.“
    „Wer‚s sagt, tut‚s nicht“,
erwiderte Sandra gleichmütig.
    Am nächsten Morgen war Gesine
verschwunden.
     
     
     

Aufregung um
Gesine
     
    Gesine fehlte unentschuldigt im
Unterricht, und jeder in der Klasse nahm an, daß sie sich noch immer nicht
wohlfühlte.
    Doch als Sandra am Mittag aus
der Schule nach Hause kam, erwartete sie eine schlimme Überraschung.
    Ihre Mutter stürzte aufgeregt
in

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