Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)
zusammen: Verglichen mit dem Placebo vergrößerten Östrogen und Progestin das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Blutgerinnsel und Brustkrebs; sie verringerten das Darmkrebs- und Knochenbruchrisiko. Siehe »Risks and Benefits of Estrogen Plus Progestin in Healthy Postmenopausel Women«, Journal of the American Medical Association 288 (2002): 321–333, und »Effects of Conjugated Equine Estrogen in Postmenopausal Women with Hysterectomy«, Journal of the American Medical Association 291 (2004): 1701–1712.
8 In der Behandlungsgruppe waren 73 Patienten, in der Placebogruppe 70. Anmerkung: Die Zahl der Patienten in den zwei Gruppen war nicht genau gleich, weil der Zufall bestimmte, welcher Gruppe die Patienten zugeteilt wurden. Manchmal haben die Gruppen in randomisierten Studien genau dieselbe Größe, aber nicht oft. Wenn die Zuteilung rein zufällig erfolgt, ist die Chance relativ klein, dass die Zahlen genau gleich sind, aber ziemlich groß, dass sie ähnlich groß ausfallen.
9 Veterans Administration Cooperative Study Group on Antihypertensive Agents, »Effects of Treatment on Morbidity in Hypertension«, Journal of the American Medical Association 202 (1967): 1028–1034. Sie können die Gesamtzahl der Patienten mit negativen Ereignissen auf der Strichliste anhand von Tabelle 4 in diesem Artikel leicht berechnen. Es würde jedoch einen erheblichen Aufwand bedeuten, die hier benutzte Kategorisierung der Ereignisse nachzuvollziehen. Kliniker, die den Originalartikel lesen, sollten wissen, dass ich mich bemühte, für die Leser klinisch bedeutsame Kategorien zu bilden, die auf der individuellen Auflistung aller neunundzwanzig negativen Ereignisse der Patienten in den Tabellen 5 und 6 beruhen. Um ganz offen zu sein: Ich wertete die eine transitorische ischämische Attacke als Schlaganfall und den einen Cotton-wool-Exsudatherd als Retinablutung. Mehr als Sie wissen wollen.
10 »Effects of Treatment on Morbidity in Hypertension: II. Results in Patients with Diastolic Blood Pressure Averaging 90 through 114 mm Hg«, Journal of the American Medical Association 213 (1970): 1143–1152.
11 J. D. Neaton, R. H. Grimm jun., R. J. Prineas et al., »Treatment of Mild Hypertension Study: Rinal Results«, Journal of the American Medical Association 270 (1993): 713–724.
12 Damit Sie nicht denken, ich hätte einen Fehler gemacht: Hier hat die Rundung ihr hässliches Haupt gehoben. Die tatsächliche Chance auf einen Nutzen beträgt nicht 6 Prozent, sondern 5,6 Prozent. Die Zahl derjenigen, die behandelt werden müssen, liegt daher näher bei 18.
13 SHEP Cooperative Research Group, »Prevention of Stroke by Antihypertensive Drug Treatment in Older Persons with Isolated Systolic Hypertension: Final Results of the Systolic Hypertension in the Elderly Program (SHEP)«, Journal of the American Medical Association 265 (1991): 2355–2364.
14 E. Arias, »United States Life Tables, 2003«, National Vital Statistics Reports 54. Hyattsville: National Center for Health Statistics, 2006.
15 Mr. Baileys Geschichte wirft viele berechtigte Fragen auf. Erstens: Wie gut verstand er den Nutzen der Behandlung? Zweitens: Habe ich ihm hinreichend erklärt, dass es auch andere Behandlungsmöglichkeiten gab? Anstatt ganz auf eine Behandlung zu verzichten, hätten wir zum Beispiel ein anderes Medikament oder dasselbe Medikament in geringerer Dosis oder dasselbe Medikament nur bei kühlem Wetter probieren können. Drittens: Hätten neue Informationen seine Entscheidung beeinflusst? Seither wurde eine weitere randomisierte Studie über die Behandlung des Bluthochdrucks bei älteren Menschen durchgeführt. Siehe zum Beispiel Beckett et al., »Treatment of Hypertension«. Leider kombinierte diese Studie ältere Patienten mit leichtem diastolischem Bluthochdruck mit anderen, die an isoliertem systolischem Bluthochdruck litten (wie Mr. Bailey). Der Studie zufolge hatten von allen Patienten etwa 5 Prozent eine Chance auf einen Nutzen, aber unter Nutzen wurde hier verhinderter Tod (aus allen Ursachen) verstanden. Wären Mr. Bailey diese Daten bekannt gewesen, hätte er sich vielleicht anders entschieden. Vielleicht hätten sie auch mich beeinflusst, weil die Autoren der Studie den systolischen Blutdruck aller Patienten maßen, während diese standen, und keine Patienten behandelten, deren systolischer Blutdruck im Stehen unter 140 lag. Auf diese Weise wollten sie Zwischenfälle wie bei Mr. Bailey verhindern.
16 Wahrscheinlich würde die
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