Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)
Serrano, »Cancer Regression by Senescence«, New England Journal of Medicine 356 (2007): 1996–1997.
12 Von diesem Muster berichteten einer meiner Kollegen und ich in Bezug auf eine seltene Form des Speiseröhrenkarzinoms. Siehe H. Pohl und H. G. Welch, »The Role of Overdiagnosis and Reclassification in the Marked Increase of Esophageal Adenocarcinoma Incidence«, Journal of the National Cancer Institute 97 (2005): 142–145.
13 SEER ist das wichtigste Projekt der amerikanischen Bundesregierung, das über Krebsvorkommen, erste Behandlung und Überleben berichtet. Diese Datenbank enthält auch Informationen aus Krebsregistern in den Bundesstaaten Connecticut, Iowa, New Mexico, Utah und Hawaii sowie in den Metropolen Detroit, San Francisco, Seattle-Puget Sound und Atlanta. Zusammen repräsentieren diese Gebiete etwa 10 Prozent der amerikanischen Bevölkerung.
14 R. M. Merrill, E. J. Feuer, J. L. Warren et al., »Role of Transurethral Resection of the Prostate in Population-based Prostate Cancer Incidence Rates«, American Journal of Epidemiology 150 (1999): 848–860.
15 H. G. Welch und P. C. Albertsen, »Prostate Cancer Diagnosis and Treatment After the Introduction of Prostate-Specific Antigen Screening: 1986–2005«, Journal of the National Cancer Institute , 31. August 2009 (E-Pub).
16 Diese Daten stammen aus verschiedenen Quellen. Die Daten über stationäre Patienten nach einer Prostatektomie stammen aus http://hcupnet.ahrq.gov/ (letzter Zugriff am 21. September 2008). Beachten Sie, dass die Dreißig-Tage-Sterblichkeit höher sein wird. Die Daten über die Lebensqualität stammen aus A. L. Potosky, J. Legler, P. C. Albertsen et al., »Health Outcomes after Prostatectomy or Radiotherapy for Prostate Cancer: Results from the Prostate Cancer Outcomes Study«, Journal of the National Cancer Institute 92 (2000): 1582–1592; und M. G. Sanda, R. L. Dunn, J. Michalski et al., »Quality of Life and Satisfaction with Outcome among Prostate Cancer Survivors«, New England Journal of Medicine 358 (2008): 1250–1261.
17 Diese Empfehlungen (siehe www.ahrq.gov/clinic/uspstf/uspsprca.htm; letzter Zugriff am 3. Oktober 2008) stammen aus der Zeit vor der Veröffentlichung der beiden randomisierten Studien, die ich im nächsten Kapitel bespreche, im Jahr 2009. Aber ich bezweifle, dass die Ergebnisse der Studie die Empfehlungen sehr verändern werden – das Screening wird weiterhin (bestenfalls) als schwierige Entscheidung für Männer im mittleren Alter und als sehr nachteilige Entscheidung für ältere Männer gelten.
18 Diese Empfehlungen wurden nach der Veröffentlichung der zwei randomisierten Studien herausgegeben; siehe www.cancer.org/docroot/CRI/content/CRI_2_6x_Prostate_Cancer_Early_Detection.asp?sitearea=&level= (letzter Zugriff am 12. April 2010).
19 G. L. Andriole, R. L. Grubb, S. S. Buys et al., für das PLCO-Projektteam, »Mortality Results from a Randomized Prostate-Cancer Screening Trial«, New England Journal of Medicine 360 (2009): 1310–1319.
20 F. H. Schroder, J. Hugosson, M. J. Roobol et al., für die ERSPC-Forscher, »Screening and Prostate-Cancer Mortality in a Randomized European Study«, New England Journal of Medicine 360 (2009): 1320–1328.
21 Um zu verstehen, warum Screening die Prostatakrebssterblichkeit erhöhen könnte, müssen Sie wissen, wie die Todesfälle in einer randomisierten Screening-Studie gezählt werden. Zu den Patienten, die an Prostatakrebs gestorben sind, zählen nicht nur jene, deren Todesursache metastatischer Prostatakrebs war (deren Zahl kann das Screening nicht erhöhen), sondern auch jene, die an der Behandlung des Prostatakrebses gestorben sind (deren Zahl könnte das Screening durchaus erhöhen, weil es mehr Männer dazu bringt, sich untersuchen zu lassen).
22 Als Ausgangspunkt nehme ich an, dass Todesfälle verhindert werden; das heißt, ich beginne mit der europäischen Studie, nicht mit der amerikanischen. Diese Daten zeigen, dass durch 48 zusätzliche Diagnosen (die ich auf 50 aufgerundet habe) ein Todesfall verhindert wird. Manche würden mit Recht darauf hinweisen, dass es Grund zu der Annahme gibt, fünfzig sei zu hoch geschätzt. Nicht alle zusätzlichen Diagnosen müssen Überdiagnosen sein – mit der Zeit könnte die Kontrollgruppe »aufholen«, was Krebs anbelangt. Eine frühere Veröffentlichung der europäischen Gruppe schätzte jedoch den Anteil der Patienten in der Untersuchungsgruppe, die Opfer einer Überdiagnose
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