Die Diener Der Eosi
zurückschicken.«
»Ha! Keine von ihnen wirkt halbverhungert, und die Kinder tun das, was alle Kinder tun – sie spielen«, sagte Sandy.
»Nur die jüngeren«, meinte Kris einschränkend.
»Vielleicht sollten wir die älteren ins Lager der Massai schicken, damit Bazil und Peran ein wenig Gesellschaft haben«, schlug Bart vor.
Kris ließ sich das durch den Kopf gehen. Sie hatte sogar in Erwägung gezogen, die Jungen ins Tal zu bringen. Aber noch hatte sie nicht das Recht, solche Entscheidungen zu treffen, und sie hoffte, daß sie niemals solche Entscheidungen für die beiden würde treffen müssen. Nun, Chuck würde im Umgang mit ihnen schon das richtige Fingerspitzengefühl entwickeln … falls Chuck zurückkam. Sie ertappte sich dabei, wie ihre Hand sich auf ihren Bauch legte, und zog sie schnell zurück. Es hätte keinen Sinn, ihrer Umgebung weiteren Gesprächsstoff zu liefern.
»Wie wäre es, wenn wir Janet diese Art von Ausbildung überlassen würden?« sagte Bart mit einem belustigten Augenzwinkern. »Das wäre ihre Christenpflicht.«
Kris brach in schallendes Gelächter aus, bis ihr die Tränen kamen. Schniefend und sich die Augen wischend, grinste sie in die Runde, nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte. Die anderen schienen sich über ihre Reaktion zu freuen.
»Das war richtig gemein von Ihnen, Bart Tomi«, stellte sie fest. »Ich wünschte, ich hätte den Mut, eine entsprechende Anordnung zu treffen.«
»Ich denke«, sagte Sandy und schaute Kris vieldeutig an, »Sie könnten Ray Scott auch befehlen, mit den Kindern Seil zu springen, und er würde es tun.«
»Beth Isbell kann kochen – und sie erledigt das Backen in der Kantine. Hinzu kommt, daß sie Catteni spricht«, sagte Sarah. »Wir können sie ja mal fragen, ob sie bereit ist, diese Aufgabe zu übernehmen. Wenn ja, sollten wir lieber Bart und zwei weitere Männer hier zurücklassen, damit ihre Sicherheit gewährleistet ist.«
»Weshalb sollen wir uns mit ihnen solche Mühe geben, wenn sie sogar so dumm sind, ihr Feuer ausgehen zu lassen«, fragte Raisha und deutete auf den Schornstein. Sie war mit Joe Marley erschienen, um sich zu erkundigen, wie lange sie ihren Flug unterbrechen würden.
»Zainal«, erwiderte Kris, ohne bei seinem Namen innezuhalten, »hat versprochen, sie in Sicherheit zu bringen, und dazu gehört auch, daß sie genug zu essen haben und sich nicht über einen Mangel an Gastfreundschaft bei uns beklagen können. Außerdem müssen wir sie mit Kleidung versorgen. Einige von uns mußten ebenfalls die grundlegendsten Dinge erlernen, als sie hierherkamen. Ich werde mal nachschauen und mich umhören.«
»Bei uns gab es auch keine Lords und Ladies«, sagte Raisha und seufzte dann. »Aber Sie haben recht. Weshalb sollten wir sie wegen ihres ignoranten Verhaltens schelten, wo wir alle doch lernen mußten, Dinge zu tun, die wir nie zuvor getan haben?«
Sally Stoffers erklärte sich bereit, Beth, mit der sie befreundet war, zu begleiten. Sally nähte gerne und unterwies einige der älteren Waisenkinder in dieser Fertigkeit. Außerdem sprach sie ein hervorragendes Catteni. Zu gegebener Zeit kehrten Lenny Doyle, Dowdall und Bart, drei ehemalige Soldaten vom letzten Abwurf und Patti Su zurück und schlugen für sich und die drei weiblichen Lehrkräfte Zelte auf.
Und auch dieser Punkt wurde geregelt. Nicht, daß die Catteni-Frauen darüber erfreut waren, Sklavenarbeit zu leisten. Die drei Soldaten brachten den älteren Jungen bei, wie man Fische aus dem Bach fing. Die Jungen hatten die ganze Zeit untätig herumgesessen, obgleich sie alt genug waren, um irgendeine Ausbildung zu beginnen. Sie waren froh, sich zu einer kleinen Gruppe zusammenzufinden und hin und zurück zu marschieren. Auch schienen ihre Mütter froh zu sein, daß sie beschäftigt waren.
»Ich kann nicht behaupten, daß ich jemals essen möchte, was sie kochen«, sagte Beth, als sie zurückkamen, »aber wenigstens können sie jetzt ein Feuer entfachen, eine Dose oder ein Glas öffnen sowie etwas herstellen, das sie ›Brot‹ nennen. Sie können übrigens auch frischen Fisch braten, was sie übrigens sehr gerne tun. Eine von ihnen dürfte eine ganz gute Schneiderin sein. Zumindest hatte sie eine Idee, wie sie die Raumanzüge ändern könnte. Die anderen waren einfach nur froh, endlich etwas Neues zu tragen, auch wenn sie die Hosenbeine umschlagen müssen, damit sie nicht schon nach kurzer Zeit ausgefranst sind. Wer hätte denn vermutet, daß Catteni-Frauen Sarongs
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