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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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was ihr bei höherer Gravitation schwerer fiel, als sie erwartet hatte. Mit reiner Willenskraft ging sie an den beiden anderen Drassi vorbei und stützte sich, als sie sich außer Sicht von der Brücke wußte, mit beiden Händen gegen die Seitenwand des Durchgangs, um sich aufrecht zu halten. Sie gelangte zum Frachtdeck und war insgeheim dankbar, daß sie wußte, wie man hineinkam. Sobald die Luke aufschwang, sah sie das Fahrzeug, das mit der Ladefläche neben dem Schiff stand, und trat beiseite, als sieben Männer an Bord kamen. Einer war ein Drassi, und die anderen armen Teufel waren zweifellos Rassi, die primitiven Vertreter einer Rasse, aus der die Eosi die beiden intelligentesten Gruppen herausgefiltert hatten.
    Der Drassi rief seine Befehle und genoß offensichtlich seine Autorität über diese dummen Kreaturen. Denn genau das waren sie. Er mußte ihnen zeigen, wo sie die Kisten anfassen und wie sie sie zur Lukenöffnung schieben sollten, mußte ihnen den Lastwagen zeigen und ihnen erklären, wo die Kisten aufgestapelt werden mußten. Er schickte sie zurück, um die nächste Ladung zu holen, hielt aber lange genug inne, um einen der Goldklumpen aufzuheben, ehe er ihn mit einem dumpfen Poltern in die Kiste fallen ließ. Dann ging er hin und her, kein bißchen durch die hohe Schwerkraft gehandikapt, wie Kris neiderfüllt feststellte, während er das Ausladen beaufsichtigte.
    »Ist das alles?« fragte er und musterte Kris drohend.
    »Alles, was an Bord war«, erwiderte Kris nachlässig.
    »Hmph«, lautete der gelangweilte Kommentar. Sie reichte ihm die Quittung, die Zainal schon vorbereitet hatte.
    »Alles muß schriftlich bestätigt und abgezeichnet werden«, hatte Zainal ihr erklärt, als er die Abladeprozedur beschrieb. »Er muß die Bescheinigung seinem Vorgesetzten vorlegen und bei uns unterschreiben.«
    »Unterschrift«, sagte sie mit Nachdruck und hielt ihm das zur Ausrüstung der Catteni gehörende Klemmbrett hin, das sie unter den Vorratsgütern der KDL gefunden hatten.
    »Hmph.« Der Drassi schrieb einige Zeichen auf das Formular.
    Sie deutete auf den Niedergang, damit er das Paneel seinem Kommandanten brachte. Mit einem weiteren »hmph« stampfte er davon. Sie lehnte sich gegen die Kontrolltafel, bis sie ihn zurückkommen hörte, dann richtete sie sich wieder mühsam auf. Er rammte ihr das Klemmbrett gegen die Hüfte. Glücklicherweise hatte sie eine Wand im Rücken, so daß er sie nicht umstieß. Sie dachte rechtzeitig daran, sich zu vergewissern, daß zwei weitere Zeichen auf dem Formular eingetragen waren, ehe sie nickte und ihn mit einer hoheitsvollen Geste entließ. Staunend verfolgte sie, wie er vom Frachtdeck auf den Boden hinuntersprang … aber er war schließlich ein Catteni und trug außerdem schwere Stiefel. Ihre Fußgelenke schmerzten alleine schon vom Hinschauen. Er schlenderte zum vorderen Teil des Fahrzeugs, und sie schaffte es, die Luke zu schließen und sich an der Innenwand nach unten rutschen zu lassen und sich auf den Decksplatten auszustrecken. Sie war von dem Kampf gegen die Schwerkraft von Catten völlig erschöpft.
    Kris war den Tränen nahe, denn sie war überzeugt, daß sie Zainal bei dieser Mission keine Hilfe wäre, da sie ja noch nicht einmal mehr als nur ein paar Minuten stehen konnte, ohne zusammenzubrechen.
    Als sie Stimmen und schwere Stiefelschritte vom Gang hörte, machte sie Anstalten, wieder aufzustehen, doch dann verstummten die Geräusche, und sie hörte, wie Zainal für sich und seine Leute ein Fahrzeug für einen Landurlaub verlangte.
    »Hier nicht viel«, sagte Kivel. »Versuchen Sie Blizte. Klein, aber solide.«
    »Ich kenne den Ort«, lautete Zainals Entgegnung.
    »Wenn wir zur Basis zurückkehren, wird Fahrzeug hierher geschickt.«
    »Gut.«
    Sie hörte nicht, wie die Luke geschlossen wurde, und fragte sich, was sie tun sollte: sich hinstellen oder wieder zusammenbrechen. Sie wußte, was ihr lieber war, tat es aber nicht, weil sie Zainal nicht enttäuschen wollte.
    Plötzlich war er da, schob ihr die Hände unter die Achselhöhlen und hob sie fast mühelos vom Boden auf. Er hauchte ihr einen Kuß auf die Wange.
    »Du und Chuck müssen als Wachen an Bord bleiben«, sagte er schnell auf englisch. »Wenn der Reparaturtrupp erscheint, hast du wachfrei und schläfst. Chuck braucht bloß herumzustehen und ein mißtrauisches Gesicht zu machen.«
    »Das kann er gut«, murmelte sie.
    »Du hast deine Sache gut gemacht, Kris«, sagte Zainal, und seine Stimme klang warm

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