Die Diener Der Eosi
hörte sie und befolgte diese Befehle, wobei sie gespannt war zu erfahren, was Zainal hatte beschaffen können.
Es war beträchtlich: Lebensmittel, Kisten, die mit Zeichen beschriftet waren, die sie nicht entziffern konnte, von denen sie jedoch annahm, daß sie sich auf Ersatzteile bezogen. Eine beträchtliche Anzahl von Treibstoffkanistern wurde eingeladen und füllte eineinhalb Frachtdecks aus. Einige offene Kisten enthielten frische Speisen.
»Gut«, sagte sie, als der Drassi, der das Beladen überwachte, sie ansah und auf eine Reaktion wartete. Sie schnalzte mit der Zunge. »Wir hatten lange nichts Frisches mehr zu essen«, fügte sie hinzu. Sie erkannte einige der Früchte, die sie auf dem Markt auf Barevi gesehen und gekauft hatte. Sie hatte gedacht, sie wären ungenießbar. Dann erinnerte sie sich daran, daß Zainal erzählt hatte, die Rassi bearbeiteten das Land und produzierten große Mengen an Nahrung für die Eosi – wie auch für die Catteni-Schiffe. »Wir essen gut.«
»Das tun wir. Und bald«, sagte der Drassi und deutete mit einem Kopfnicken nach draußen zu den ziemlich ungewöhnlichen Gerüchen, die von der Außenküche hereindrangen. Er hatte Teile auf seiner Liste abgehakt, als die Rassi mit ihrer Last an Bord kamen. Diese Träger schienen ein wenig intelligenter zu sein als die vorherigen. Wahrscheinlich deshalb, weil sie schon viel öfter Schiffe mit Nachschub versorgt hatten.
Dann war der Truck leer, und die Rassi saßen auf dem Boden und warteten darauf, was als nächstes mit ihnen geschehen würde.
Der Drassi reichte ihr das Schreibbrett. Sie setzte ihr Zeichen darauf und nahm es dann mit, um Chucks Unterschrift zu holen. Mitford stand in der Passagierluke und sah zu, wie die Reparaturtrupps Pause machten und aßen. Er unterschrieb und zwinkerte ihr zu.
»Wir wurden nicht eingeladen«, sagte er halblaut.
Sie verdrehte erleichtert die Augen, wobei sie aus den Augenwinkeln beobachtete, mit welcher Gier und mit welchem Schmatzen und Schlürfen die Mahlzeit eingenommen wurde. In einer solchen Gesellschaft zu essen wäre sicherlich fast genauso ekelerregend gewesen wie die Speisen selbst, die sie so gierig in sich hineinschlangen.
Sie kehrte mit den zweifach unterschriebenen Listen zum Drassi zurück, und er sprang ebenfalls auf den Boden hinab und gab den apathischen Rassi einen lauten Befehl. Sie erhoben sich langsam und folgten ihm um das Schiff herum zum Eßplatz.
Kris schloß und verriegelte die Frachtluke. Drei der Frachtdecks des Schiffs waren nun mit Nachschubgütern gefüllt. Zainal hatte gründlich zugeschlagen. Kämen sie mit einem derartig dreisten Akt von Piraterie durch?
»Wir können essen«, murmelte Chuck, während er sie an der Frachtluke vorbeischob. »Das Wasser ist ganz gut.«
Mit dem Wasser verdünnten sie das Mayock-Gebräu und spülten damit das frische Obst und das cattenische Brot hinunter. Es war so frisch, daß es leicht zu kauen war. Es schmeckte nicht allzu schlecht.
»Wissen Sie zufälligerweise, was die da draußen essen?« fragte sie Chuck.
»Seien Sie froh, daß Sie es nicht wissen«, erwiderte Chuck und nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse.
Das reichte aus, um Kris klarzumachen, daß die Catteni vermutlich Rassi verzehrten. Sie aß nichts mehr, obgleich Chuck ihr andeutete, sie solle weiter zugreifen.
Der Außentrupp hatte die Risse und das große Loch geschlossen und mit einer Art Mastix ausgefüllt. Als die Innenspezialisten ihre Arbeit beendet hatten, verschwanden sie und ließen Emassi Yoltin zurück, damit er die restlichen Reparaturarbeiten beaufsichtigte.
Ein Catteni-Tag war länger als ein Erden-, aber kürzer als ein Botany-Tag. Es gab tatsächlich außer den Meteoritentreffern weitere umfangreiche äußere Beschädigungen. So mußten zum Beispiel die Überreste der abgebrochenen äußeren Einrichtungen entfernt und ersetzt werden. Deshalb mußten Techniker in dem Schiff ein und aus gehen und gerieten auf diese Weise auch in nächste Nähe der unversehrten Kontrolltafeln in ihrem Versteck. Einmal geschah es, daß Kris glaubte, sie würde zum ersten Mal in ihrem Leben in Ohnmacht fallen, aber sie schaffte es, sich heftig genug zu kneifen, um hellwach zu bleiben. Sie waren nun schon so weit gekommen, daß sie ihre Mission durch eine solche Reaktion unmöglich in Gefahr bringen konnte.
Sie mußte die Nähe der verschwitzten Catteni ertragen, deren Kleidung auch noch mit der Reparaturmasse besudelt war, welche den Gestank erheblich
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