Die Diener Der Eosi
der Kontinente vor sich. Wolken verhüllten die Meere und die anderen Landmassen. Seine Augen weiteten sich. Er sagte nichts, aber das knappe Nicken seines Kopfes war für Gino und Kris Zustimmung genug, und sie grinsten einander zufrieden an.
Zainal schwenkte auf die notwendigen Umlaufbahnen ein, wies auf den Kontinent hin, auf dem sie sich ursprünglich niedergelassen hatten, und zeigte auch den halb wüstenartigen, den sie erforscht hatten und der unter der Wolkendecke nur teilweise sichtbar war. Dann führte er bei viel geringerer Höhe einen Vorbeiflug am Kommandoposten durch, wobei er die Vergrößerung der Schirme entsprechend erhöhte, damit Kamiton erkennen konnte, daß es sich um ein von Aliens errichtetes Bauwerk handelte.
Sie flogen weiter, überquerten die sorgfältig bearbeiteten Felder, um Kamiton einige Mechanos der Farmer bei der Arbeit zu zeigen. Ein Mechano führte Bewässerungsarbeiten durch, das andere erntete. Erneut nickte der Catteni kurz, um anzudeuten, daß er es gesehen hatte.
Beinahe im antriebslosen Gleitflug – das Einsparen von Treibstoff war den Piloten von Botany schon zur zweiten Natur geworden – lenkte Zainal die KDL über den schmalen Meeresarm und zum Landefeld.
»Gütiger Himmel, was ist passiert?« rief Gino entsetzt.
Zainal schaltete das Intercom ein. »Scott? Beverly? Irgend jemand. Landeanweisungen!«
»Fünf! Ich zähle fünf Schiffe!« sagte Kris, deren Stimme einen schrillen Klang annahm. »Wurden wir überfallen?«
»Willkommen daheim, Zainal!« Scotts Stimme klang viel zu fröhlich, als daß die drei zusätzlichen Schiffe eine Bedrohung darstellten.
Plötzlich begann Zainal auf Catteni zu fluchen, wovon Kris nur sehr wenig verstand, aber es hatte irgend etwas mit Kochen und Essen und anderen gewöhnlich tödlichen Prozeduren zu tun. Kamiton stimmte ein brüllendes Gelächter an und legte ein derart uncattenisches Benehmen an den Tag, daß Kris und Gino ebenfalls lachen mußten. Kris konnte Zainals wütende Reaktion überhaupt nicht verstehen, da er selbst es schließlich gewesen war, der einen Raub cattenischer Raumschiffe vorgeschlagen hatte.
Zainal war alles andere als erfreut, und er machte seinem Ärger während des gesamten Landevorgangs Luft. Sobald er die KDL auf einer Seite des nunmehr dichtbesetzten Feldes sicher zum Stand gebracht hatte, deutete er Gino mit einem Kopfnicken an, er sollte die Energiezufuhr unterbrechen. Er drängte sich an Kris vorbei, die überlegte, welche Möglichkeiten sie hätte, ihn zu beruhigen, ehe er etwas tat, das wirklich für helle Aufregung sorgen würde. Sie schlängelte sich an Kamiton vorbei, der laut lachend den Niedergang zur Luke hinunterstolperte. Zainal wartete gar nicht erst ab, bis die Landerampe ganz heruntergeklappt war. Er sprang hinunter auf das Landefeld und hielt Ausschau nach jemandem, den er beschimpfen konnte.
Die anderen Schiffe konnten noch gar nicht so lange dort stehen, denn aus zweien wurden immer noch benommen dreinblickende Passagiere oder Fracht oder beides herausgeschafft. Die Passagiere boten einen überraschenden Anblick. Kris erkannte die unverwechselbaren schlanken Gestalten schwarzer Massai mit ihrem langen Haar und der typischen Tracht. Sie vermißte die Speere und Schilde, die sie bei ihnen in Dokumentarberichten und Nachrichtensendungen über die afrikanischen Hungersnöte gesehen hatte.
Die Fracht – Kisten und Kästen und größere Gegenstände, die den Einsatz eines schnell zusammengebastelten Flaschenzugs erforderlich machten – verrieten ihr, daß die Mission, ganz gleich wie umfangreich geplant, ein voller Erfolg gewesen war.
»Ah! Scott!« Zainal hatte sein Opfer entdeckt und schlug diese Richtung ein.
Ein gutes Stück entfernt auf dem Feld reagierte Scott auf den Zuruf mit einem Winken und dem fröhlichsten Gesichtsausdruck, den Kris jemals bei dem Ex-Admiral gesehen hatte. Sie stöhnte innerlich bei dem Gedanken, daß er sich sehr bald verflüchtigen würde, wenn Zainal seinen Zorn auf ihn abladen würde. In der offenen Frachtluke der KDL stehend, begann sie mit den Armen zu rudern, um Ray auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht half es schon, ihn nur zu warnen.
Da der Ex-Admiral gute Augen hatte, bemerkte er ihre aufgeregten Zeichen. Sein Lächeln erstarrte, während Zainal die Entfernung zwischen ihnen zügig überwand. Sogar Zainals Rücken sieht wütend aus, dachte Kris. Er war tatsächlich in Rage. Sogar Kris konnte verstehen, weshalb andere Rassen vor den
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