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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zainals Kommando die Steuerdüsen zu zünden. »Der Durchmesser beträgt fast ein Lichtjahr.«
    »Nein«, entgegnete Zainal lapidar. »Aber diese Erscheinung ist sicherlich sehr groß.«
    Sie hatten am Vortag sämtliche Manöver geübt und dabei das Diagramm zu Rate gezogen, das Zainal von Kamiton erhalten hatte. Sie sollten sich von einem bestimmten Punkt der Ekliptik nähern und einen Kurs fliegen, der eigentlich schon sämtliche Verfolger abschütteln müßte. Nicht daß die Detektoren des Schiffs irgendeinen Verfolger aufgespürt hatten. Kris fragte sich, wie jemand sich auf die Karte verlassen konnte, da jeder Fels, jeder Stein, jeder Berg oder kleine Mond sich auf einem ganz und gar zufälligen Orbit zu befinden schien.
    »Ich verstehe jetzt, was Sie damit meinten, daß man sich hier verstecken kann …« murmelte Chuck respektvoll.
    »Rechte Steuerdüse, zwei Sekunden …« unterbrach Zainal Chucks Bemerkung.
    Gino gehorchte, und sie schienen genau auf eine Gruppe von Asteroiden zuzujagen, als Zainal verlangte, für drei Sekunden die rechte Düse zu aktivieren, und sie hatten wieder freie Bahn vor sich … für kurze Zeit.
    Niemand wagte etwas zu sagen, aus Angst, er könne die Konzentration der beiden Piloten stören. Statt dessen saßen sie nur stumm da, abgesehen von gelegentlichen erstickten Seufzern wegen der entsetzlichen Nähe zu einem Weltraumobjekt, das groß genug war, einen zu erdrücken, klammerten sich an die Armlehnen ihrer Sessel und waren dankbar für die Sicherheitsgurte, die sie an Ort und Stelle fixierten. Zainal hatte darauf bestanden, daß sie Schutzhelme und Sauerstoffflaschen für den Notfall mitnehmen sollten, und diese Vorsichtsmaßnahmen, so traurig sie auch wirkten, als das Schiff seinen mühsamen Weg durch das Labyrinth suchte, schienen ihnen ein durch und durch irrationales Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
    Es schien Stunden zu dauern, und die waren es auch möglicherweise, ehe sie wieder leeren Raum vor sich sahen.
    Dann verlangte Zainal fünf Sekunden lang den Betrieb der linken Steuerdüse, welche das Schiff wieder genau auf den Gürtel ausrichtete. Die zweite Kursänderung, kurz bevor sie erneut in den Asteroidengürtel eingedrungen wären, ließ das Schiff parallel zu ihm weiterfliegen.
    Ein Funkeln trat in Kris’ Augen, und sie deutete nach vorne. »Seht! Bei 3:15 Uhr!«
    Zainal nickte und bremste die KDL fast bis zum Stillstand ab.
    Das Schiff trieb auf einen riesigen Asteroiden zu, der sich leicht drehte und den Blick auf eine Höhle freigab, die in ihn hineingegraben worden war. Zainal lenkte die KDL nun auf das Leuchten einer Fackel zu, wobei er mit dem Schiff einen weiten Bogen flog. Er aktivierte einen Außenscheinwerfer, und sie alle reagierten verblüfft auf den Anblick einer Gestalt in einem Raumanzug, die offensichtlich zur Einstiegsluke wollte.
    »Luftschleuse leeren«, sagte Zainal, »und alles für die Ankunft eines Besuchers vorbereiten.«
    Kamiton war für alle Angehörigen der Botany-Gruppe eine Überraschung. Er verhielt sich, dachte Kris, genauso wie Zainal während ihrer ersten Begegnung: abweisend, sogar geringschätzig, bis er erkannte, daß jeder von ihnen verstand, was er zu Zainal sagte.
    »Ich hätte nicht erwartet, daß du so schnell herkommst, Zainal. Ich selbst bin soeben erst eingetroffen.«
    »Wurdest du verfolgt?«
    Kamiton zuckte die Schultern, die so breit waren wie Zainals, und begann seinen Raumanzug auszuziehen. Dabei quittierte er mit einem ungehaltenen Stirnrunzeln, daß offenbar niemand sofort bereit war, ihm dabei behilflich zu sein.
    »Sie stehen am nächsten, Chuck«, sagte Zainal auf Catten, »helfen Sie ihm. Allein ist das eine mühsame Angelegenheit.« Er nahm Kamiton den Helm und das Tragegestell des Düsenantriebs ab.
    »Ihre Kabine bietet den meisten Platz«, sagte Chuck, während Zainal ein Ablagefach öffnete, in dem der Helm und der Düsenantrieb aufbewahrt werden konnten. »Hier entlang, Kamiton, für den Fall, daß Sie mit dieser Schiffsklasse nicht vertraut sind.« In Tonfall, Gestik und eigenem Auftreten machte Sergeant Chuck Mitford deutlich, daß er sich mit dem Neuankömmling mindestens als gleichrangig empfand.
    »Sprechen sie alle Catten?« fragte Kamiton überrascht, als Gino und Mack sich an die Gangwand preßten, um ihm Platz zu machen, daß er nach hinten gehen konnte.
    »Alle«, bestätigte Zainal.
    Auch Kris hatte ihm im Niedergang so gut wie möglich Platz gemacht, damit Kamiton an ihr vorbei konnte,

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