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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Leon versuchte zweimal, die Cattenihaut mit seiner Spritze zu durchstoßen, äußerte fluchend Vergleiche mit Elefantenhaut und Krokodilsschuppen und schaffte es schließlich, ihm das Medikament in den Kreislauf zu spritzen.
    Die Krämpfe ließen nicht sofort nach. Kris beobachtete den Kranken besorgt, denn sie mochte Kamiton sehr. Die Krämpfe schienen allerdings schon viel weniger heftig zu sein. Leon bereitete die nächste Spritze vor und füllte sie aus einer anderen Flasche. Dabei benutzte er die längste Injektionsnadel, die Kris je gesehen hatte. »Wir wollen nur hoffen, daß ihre Herzen solche Überfälle heil überstehen«, sagte er, während Kamitons Wirbelsäule sich grotesk verkrümmte. »Da, halten Sie das mal, Kris. Halten sie es hoch.«
    Er gab ihr die Spritze und holte sein Stethoskop hervor. »Können Sie seine Arme festhalten, Zainal, Kasturi?« fragte er auf Catteni. Was er außer Kamitons Schmerzlauten zu hören bekam, schien ihm große Sorgen zu machen. »Mir gefallen die Geräusche in seinen Lungen überhaupt nicht. Das Inhalieren war wirklich eine verdammt törichte Idee. Die Folge könnte ein plötzlicher Herzstillstand sein. Kris, rufen Sie im Krankenrevier an, sie sollen so schnell wie möglich das Notfall-Team herschicken.«
    »Ich habe bereits den medizinischen Notdienst alarmiert«, meldete Ray. Er stand mit dem Komm-Apparat in der Hand vor dem sich windenden Körper des Catteni. »Ich glaube, die Spritze beginnt zu wirken.«
    »Meinen Sie?« Leon verfolgte aufmerksam die Bewegungen seines Patienten. »Sie haben recht. Die Krämpfe scheinen nicht mehr so heftig zu sein.«
    »Eosi atmen doch, nicht wahr?« meinte Kasturi auf Catteni zu Nitin, während sie ihren Kollegen betrachteten.
    »Ja, sogar Eosi atmen«, bestätigte Nitin. »Aber ihre Wohnquartiere sind derart streng bewacht …«
    »Man könnte es versprühen wie ein Insektizid«, sagte Leon, während er mit den Fingern Kamitons Hals abtastete. »Sein Puls rast noch immer. Verdammt dumm von ihm, diesen Blödsinn mit einer Substanz zu versuchen, von der er wußte, daß sie gefährlich ist.«
    »Aber typisch für einen Catteni«, sagte Kris. Sie wagte kaum sich auszumalen, welche Folgen Kamitons unsinnige Tat haben konnte. »Muß ich das immer noch festhalten?« fragte sie und deutete mit einem Kopfnicken auf die Spritze, die sie immer noch in der Hand hielt.
    »Wenn Sie wollen. Ich hätte natürlich lieber ein kontrolliertes Experiment durchgeführt, aber der empirische Test war durchaus aufschlußreich«, meinte Leon mit einem Unterton der Bewunderung in der Stimme.
    Kamitons Körper zuckte nur noch verhalten, aber der Catteni atmete immer noch mühsam und hatte sein Bewußtsein noch nicht wiedererlangt.
    »Insektizide?« fragte Zainal und sah sie fragend an, da er Leons Vorschlag nicht verstanden hatte.
    »Das wurde bei uns auf der Erde praktiziert, wenn Schädlinge bekämpft werden mußten. Flugzeuge haben dann die entsprechenden Substanzen über große Flächen verteilt.« Dabei beschrieb sie mit der Hand einen großen Kreis.
    »Was hat sie gesagt?« erkundigte Nitin sich, dessen Englischkenntnisse noch sehr mangelhaft waren.
    Nachdem Zainal ihn aufgeklärt hatte, schüttelte Nitin erneut den Kopf.
    »Über von Eosi bewohntem Gebiet ist jeglicher Flugverkehr verboten.«
    »Es gibt sicherlich noch andere Wege, um ihnen beizukommen«, sagte Kris.
    »Kommt Zeit, kommt Rat«, meinte Leon.
    »Ich denke, wir werden uns etwas einfallen lassen«, erklärte Ray Scott zuversichtlich.
    In diesem Moment traf das Notfall-Team ein.
    »Es muß irgendeine Möglichkeit geben«, sagte Kris.
    »Wir werden sie finden«, versprach Zainal und machte Platz, damit der Rettungsdienst sich um Kamiton kümmern konnte.
    Leon erklärte den Sanitätern, was geschehen war und welche Maßnahmen sie einleiten sollten, sobald sie Kamiton ins Krankenrevier gebracht hätten. Während er den Leuten folgte, als sie Kamiton auf einer Tragbahre hinausbrachten, nahm er Kris im Vorbeigehen die Spritze, die sie immer noch festhielt, aus der Hand.
    »Kommen denn schon mal Dissidenten in Eosi-Schiffe hinein?« fragte Kris.
    »Wenn dieses Zeug über die Belüftungsanlage verteilt wird, dürfte jeder an Bord zu Grunde gehen«, stellte Ray fest, während er die Flasche mit dem Stopfen verschloß und sie außer Reichweite der Catteni deponierte.
    »Wir brauchen eine ganze Menge mehr von diesem Stoff«, sagte Zainal und betrachtete den kleinen Behälter mit deutlichem

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