Die Diener Der Eosi
Respekt.
»Warum?« fragte Nitin und kehrte auf seinen Platz zurück. »Es gibt keine Möglichkeit, das Zeug auf eine Art und Weise zu verteilen, so daß die Eosi es einatmen.«
»Das glaube ich einfach nicht«, widersprach Zainal und schlug mit der Faust auf den Tisch, so daß die kleine olkiloriti -Flasche hochhüpfte. Ray Scott nahm sie vorsichtshalber sofort wieder an sich.
»Irgend etwas wird uns sicher einfallen«, meinte Kasturi und schaute Nitin herausfordernd an.
»Vorerst haben wir andere Probleme«, sagte Ray. »Ich freue mich zwar, daß Ihre Söhne den kleinen Unfall heil überstanden haben, Zainal, aber wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren. Wir sollten heute zusammenkommen, um zu beraten, was wir gegen die fortschreitende Zerstörung der Erde unternehmen können.«
Mit einem Kopfnicken entließ er die Anwesenden, zog eine Tastatur zu sich heran und rief ein Programm auf, von dem er sich einige sinnvolle Hinweise für die Lösung dieses Problems erhoffte.
Zainal, Kris, Kasturi und Nitin verließen das Hangarbüro in nachdenklichem Schweigen.
»Was hat es mit dieser für die Eosi tödlichen Substanz auf sich?« erkundigte Raisha sich, als Kris erschien, um Zane aus dem Kinderhort abzuholen.
Kris nahm ihren Sohn, der ihr jubelnd entgegenkam, auf den Arm. »Donnerwetter, die Gerüchteküche arbeitet aber verdammt schnell.«
Raisha grinste breit. »Naja, wir haben den Notdienst zum Hangar rasen sehen und wollten natürlich den Grund dafür wissen. Gott sei Dank ist Zainals Söhnen nichts Schlimmes zugestoßen.«
»Ja, es war eine ziemlich heikle Situation. Wer hat denn nun die Neuigkeiten verbreitet? Sie oder Sarah?«
»Mavis war es, die hinunterlief. Sie war gerade im Begriff, ihre Tochter zu holen, weil ihre Schicht zu Ende war.« Als Kris, die sich mit ihrem Sohn beschäftigte, nicht den Mund aufmachen wollte, fügte Raisha hinzu: »Und?« Dabei hob sie die Augenbrauen.
»Ja, es gibt eine Substanz, die bei jungen wie alten Catteni eine heftige allergische Reaktion hervorruft. Aber ob sie gezielt eingesetzt werden kann, ist im Augenblick noch höchst fraglich. Daher sollten Sie sich keine allzu großen Hoffnungen machen.«
»Ich werd’s versuchen, aber leicht wird es nicht sein«, gab die Pilotin zu. »Es muß doch irgendeine Möglichkeit geben …«
»Wir werden sie finden. Vielleicht erfahren wir etwas von den Farmern. Der Zustand dauert ja schon lange genug an«, sagte Kris und hoffte, Raisha abzulenken.
»Hm. Ich setze eher auf den Einfallsreichtum von euch Yankees«, meinte Raisha und grinste.
»Bis später. Sag ›Auf Wiedersehen^ Zane, und bedank dich bei Raisha.«
»Auf Wiedersehen und danke«, murmelte das Kind gehorsam.
»Dir solltet euch ein zweites anschaffen, ehe der Kleine noch älter wird«, sagte Raisha.
»Ha! Das wird wohl nicht nötig sein, wenn wir weitere Kinder hierher holen.«
»Hat diese ausgeflippte Gruppe sich bei den Massai eingelebt?«
Kris kicherte leise. »Sie hatte keine andere Wahl.«
Raisha nickte zufrieden.
»Ich glaube, Zane muß über Nacht hierbleiben … heute abend findet nämlich eine Versammlung statt. Ich werde ihn aber vorher füttern und baden.«
»Der Junge ist immer herzlich willkommen.«
Zainal war nicht in der Hütte, daher ließ Kris Zane draußen spielen und räumte auf, nachdem sie am Vortag ziemlich überstürzt aufgebrochen waren. Dabei dachte sie ständig über Möglichkeiten nach, sich gegen die Eosi zur Wehr zu setzen, doch was immer sie an Ideen produzierte, verlangte genauere Kenntnisse eosischer Verhaltensweisen und Gewohnheiten, Kenntnisse, die sie nicht hatte. Auch wenn Nitin sich ausschließlich pessimistisch geäußert hatte, schienen Zainal und Kasturi grundsätzlich zuversichtlich zu sein.
Ihr Handy summte, und Beggs setzte sie auf seine typische kurzangebundene Art davon in Kenntnis, daß sie sich gegen 20 Uhr anläßlich einer Versammlung des gesamten Rates im Hangar einfinden sollte. Sie wollte sich bei ihm bedanken, doch er hatte die Verbindung bereits unterbrochen, ehe sie einen Laut herausbekam. Sie mochte ihn nicht besonders, und das wußte er, aber er würde stets seine Pflicht erfüllen, auch wenn es ihm noch so schwer fiele. Danach rief sie im Krankenrevier an, um sich nach Kamitons Zustand zu erkundigen.
»Er ist weg«, lautete der Bescheid der aufgeregten Krankenschwester vom Dienst. »Dr. Dane hat versucht, ihn zur Beobachtung hierzubehalten, aber er ist einfach rausgegangen.«
»Dann
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