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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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langer Zeit ihre richtigen Namen abgelegt hatten - ihre magischen Kräfte benutzt, um sich gegenseitig zu heilen. Dann waren sie der Fährte der dunklen Elfen mit Hilfe eines Spürzaubers gefolgt, den Robin vor Jahren perfektioniert hatte, ohne ihn je ausprobieren zu können.
    Sie hatten Roland zurückholen wollen, aber sehr schnell erkannt, dass sie keine großen Chancen hatten. Als sie entdeckt hatten, dass die Jagd nach Sunnydale gekommen war, nun, da war ihnen nur eine Möglichkeit geblieben: bis zum Morgen überleben und dann so schnell wie möglich verschwinden.
    Leichter gesagt als getan.
    Robin ächzte unter der Anstrengung. Er stand längst nicht mehr, sondern saß mit seinem feuchten Hintern auf diesem taubenetzten Grashang, die Ellbogen auf den Knien, und pumpte so viel magische Energie wie möglich aus dem Äther in die Barriere, die die Wilde Jagd am Verlassen des Waldes hinderte. Es gab keine Hoffnung für sie, den Erlkönig im offenen Kampf zu besiegen. Aber wenn sie schon nicht gegen ihn kämpfen konnten, so konnten sie zumindest versuchen, ihn aufzuhalten.
    »Wow«, sagte der Junge, der ihnen den Kaffee gebracht hatte. »Das ist... das ist einfach irre.«
    Robin sagte nichts. Richard grunzte nur. Sie hatten ihm allerdings beide für den Kaffee gedankt. Es war dieses aromatisierte, nach Haselnuss schmeckende Gebräu, aber Robin sagte sich, dass sie in ihrer Lage nicht wählerisch sein konnten. Ohne den Kaffee und das Koffein hätte er vielleicht schon vor einer halben Stunde aufgegeben.
    Aber die Mühe war ohnehin vergeblich. Ihnen blieben vielleicht noch fünfzehn Minuten. Höchstens fünfundvierzig. Es würde keinen Unterschied machen. Er und der dicke Richard konnten unmöglich bis zum Morgen durchhalten.
    »Sie kennen doch bestimmt Mr. Giles, oder?«, fragte Brian. »Er versteht eine Menge von diesen Dingen.«
    »Nie von ihm gehört«, keuchte Robin, während er die magischen Energien weiter fließen ließ.
    »Sie sind nicht seine Freunde?«, fragte Brian. »Aber woher wussten Sie dann ... Ich meine, warum tun Sie das hier?«
    Robin lächelte dünn, konzentrierte sich aber weiter auf die Barriere. Richard beantwortete die Frage des Jungen.
    »Du irrst dich, Kleiner«, sagte Richard. »Wir sind keine heldenhaften Zauberer aus irgendeinem Märchen. Wir sind Hexer. Meister der schwarzen Magie. Wir sind nur hier, weil der Erlkönig - ich nehme an, du weißt, wen wir meinen, schließlich kommst du von der anderen Seite der Barriere - Hackfleisch aus uns machen wird,
    wenn er uns erwischt.«
    Der Junge schwieg. Nach einer Weile fragte er: »Warum?«
    »Wir haben seinen Sohn gefangen gehalten«, erwiderte Richard kühl.
    Robin schüttelte den Kopf. »Hör mal Junge, vielen Dank für den Kaffee«, sagte er. »Aber du solltest jetzt besser nach Hause gehen, in Ordnung?«
    Es kam keine Antwort. Doch Robin musste nicht einmal den Kopf drehen, um zu wissen, dass Brian bereits so schnell er nur konnte die Böschung hinaufstieg.
    Gut für ihn, dachte Robin. So wird wenigstens einer von uns noch einmal die Sonne sehen.
    Aber noch während er dies dachte, spürte er etwas anderes. Die Barriere hatte in der letzten Dreiviertelstunde unter einem immensen Druck von innen gestanden. Plötzlich verringerte sich dieser Druck, so als hätte jemand ein Ventil geöffnet.
    »Richard?«, fragte Robin leise.
    »Ich spüre es, Rob«, antwortete Richard. »Sie haben aufgehört. Sie geben auf. Möglicherweise ziehen sie sich sogar zurück. Kehren heim.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Robin.
    » Gott hat nichts damit zu tun, Rob«, sagte Richard selbstbewusst. »Er schuldet uns keinen Gefallen. Wenn wir das hier überleben, dann nur, weil wir reines Glück hatten. Reines Glück.«
    Buffy zügelte ihr Pferd und ließ die beiden Elfenjäger passieren. Der Erlkönig hatte sie in entgegengesetzte Richtungen losgeschickt, um die magische Barriere abzureiten und nach einer möglichen Öffnung zu suchen.
    Roland ritt an Buffys Seite. Zusammen verfolgten sie, wie die beiden fellbedeckten Kundschafter dem Herrn der Jagd Bericht erstatteten.
    »Nun?«, dröhnte der Erlkönig Flammen schnaubend. Sein Zorn wuchs mit jedem verstreichenden Moment. »Wir sind gefangen, Herr«, erklärte einer der Jäger.
    Ein kaum merkliches Lächeln spielte um Buffys Mundwinkel. Die Jagd würde Sunnydale in dieser Nacht nicht heimsuchen. Ihre
    Mutter war in Sicherheit. Zumindest im Moment.
    »Wir können nicht heimkehren, ohne an jenen Vergeltung zu üben,

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