Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
diesen würden nur die wenigsten die nächste Jagd erleben. Er würde sie persönlich töten, wenn sie sein Missfallen erregten, oder sie zurück ins Hauptlager schicken, zusammen mit jenen, die sie aufgelesen hatten, die Selbstmörder und die ungeliebten Kinder, deren Seelen er gestohlen hatte. Und jene, die so töricht gewesen waren, die Wilde Jagd anzusehen, statt den gebührenden Respekt zu zeigen. Alle würden noch in dieser Nacht ins Lager zurückkehren und dort für
    immer bleiben, um ewige Qualen zu erleiden.
    Aber die Hoffnungslosen, sie bekamen eine Chance. Jagen und dienen. Oder sterben.
    Hufe trommelten aufs Pflaster. Der Schwefelgestank breitete sich in einer Straße nach der anderen aus. Die dunklen Elfen schnatterten und die Pferde schnaubten. Und die Jäger ritten, als hätte die Ewigkeit keine Bedeutung und keinen Schrecken für sie.
    Obwohl an diesem Ort die Voraussetzungen für die Jagd ausgezeichnet waren, überlebten die meisten Bewohner der Stadt die Nacht. Vielleicht drehten sie sich im Schlaf und stöhnten. Vielleicht träumten sie von Gestalten, die an ihren Fenstern vorbei huschten und auf ihren Dächern galoppierten. Vielleicht fühlten sie sich am Morgen erschöpft und ängstlich. Aber an keinem Ort, den die Wilde Jagd je heimgesucht hatte, hatte man ihr so wenig Beachtung geschenkt wie in Sunnydale. Als ahnten die Bewohner, was draußen durch ihre Straßen ritt. Als wüssten sie, dass es am sichersten war, Türen und Augen geschlossen zu halten.
    Es war das Beste für sie. Die meisten von ihnen würden auf diese Weise am Morgen noch am Eeben sein.
    Dennoch, obwohl die Beute mager war, boten die örtlichen Vampire eine willkommene Abwechslung, und eine Hand voll Jäger nutzten die Gelegenheit, um einige von ihnen zu hetzen und zur Strecke zu bringen. Doch das war auch alles. Eine Art Sport, mehr nicht.
    Einst, vor langer Zeit, hatte ein Menschenmädchen dem Erlkönig die wahre Natur der Vampire verraten. Sie gehörten zu keiner der Welten, weder zu dieser noch zu der anderen, wo die Wilde Jagd zu Hause war. Die Untoten waren seelenlos und deshalb in den Augen des Erlkönigs und seiner Jäger Scheusale. Wenn sie welche fanden, töteten sie sie auf der Stelle.
    Während die Wilde Jagd ritt, wandte sich der Erlkönig an das neue Mädchen, Treasure, und bot ihr sein Jagdhorn an. Sie führte es an ihre Lippen und trompetete mit aller Kraft ihr neues Leben hinaus.
    Der König glaubte, dass diese Treasure die Nacht vielleicht überleben würde. Je genauer er sie betrachtete, desto mehr fragte er sich, ob sie ihm nicht noch auf andere Weise dienen konnte.
    »Giles.«
    »Hmm.«
    »Giles.«
    »Hmm?«
    »Buffy befindet sich auf einem führerlosen Zug, der direkt in ein schreckliches flammendes Inferno rast. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich zwar nicht gerade den Platz mit ihr tauschen, aber unbedingt versuchen, sie von dem Zug herunterzuholen. Was eine wesentliche Verbesserung wäre, denn hier in der Bibliothek herumzusitzen ist in etwa so sinnvoll wie ein Beichtstuhl im Kongress. Flammendes Inferno. Zusehen, wie Giles liest. Die Würfel sind gefallen. Und Sie hören mir überhaupt nicht zu.«
    Ohne Vorwarnung begann Xander zu singen. Laut und schief. Die Titelmelodie von Friends. Es war offenbar der scheußlichste Song, der ihm einfiel, um auf sich aufmerksam zu machen.
    »Xander?«, fragte Giles entsetzt. »Was ist ... hast du gerade etwas von einem Zug gesagt?«
    Dem Wächter wurde Xanders Antwort durch Oz und Willow erspart, die in diesem Moment in die Bibliothek platzten. Giles blickte auf und bemerkte sofort ihre frustrierten Mienen. Und zum ersten Mal, seit Giles Oz kannte, wirkte der junge Mann zutiefst aufgewühlt. Seine Gesichtsfarbe entsprach der seiner Haare - die in diesem Monat rötlich orangen waren -, und er hielt Willows Hand so fest, als wollte er sie nie wieder loslassen.
    »Kein Glück mit Angel?«, fragte Giles.
    »Doch. Irgendwie«, antwortete Oz.
    »Wir haben Angel gefunden ... und Hunderte von hässlichen kleinen grünen Männern, die versucht haben, uns aufzufressen. Und ihn«, berichtete Willow schwer atmend. Ihre Blicke huschten hin und her, befeuert von einer Paranoia, an die sie sich alle inzwischen gewöhnt hatten und der jeder von ihnen schon einmal zum Opfer gefallen war. Sie schwieg, legte den Kopf leicht zur Seite und fügte hinzu: »Wir sind ihnen entwischt.«
    »In der Tat«, sagte Giles.
    »Und wo genau habt ihr Angel gefunden?«, fragte Xander.
    »Als wir ihm

Weitere Kostenlose Bücher