Die Diener des Boesen
geben.«
»Pech für mich«, sagte Buffy und duckte sich dann, als zwei muskulöse Männer, die auf dem Fest als Ritter verkleidet aufgetreten waren, sich auf sie stürzten.
Buffy erledigte den ersten mit einem Fußtritt und riss die rechte Hand hoch, in der sie noch immer die abgebrochene Holzstange hielt. Sie traf den Ritter mitten im Gesicht und zerschmetterte ihm die Nase.
Aber es waren zu viele von ihnen. Sie kreisten sie jetzt ein, ohne zunächst anzugreifen, aber wenn sie zusammen über sie herfielen, hatte sie keine Chance. Buffy sah sich rasch um und zählte die jenigen, von denen eine unheimliche, magische Energie ausging. Drei. Zwei Frauen und ein Mann.
Die Magier zuerst, beschloss sie.
Sie rannte zu der Frau zu ihrer Linken. Hinter ihr tauchte ein Mann auf, dessen Haare sich in loderndes orangenes Feuer verwandelt hatten und dessen Hände schwelten, wobei blauer Rauch aus seinen Poren quoll. Er hatte die Hände erhoben und Buffy roch etwas Widerliches und wusste, dass sie ihn definitiv unter keinen Umständen berühren wollte.
Die Frau vor ihr hatte ein lavendelfarbenes Glühen in den Augen, und Buffy war bereit zum Angriff, bereit zum Ausweichen, falls sie eher zuschlagen sollte. Aber der Mann mit den blauen, rauchenden Händen kam immer näher.
Buffy blieb abrupt stehen, wirbelte herum, hob den Arm und zielte mit der abgebrochenen Stange auf die Kehle des Hexers mit den rauchenden Händen. Erst als ihn die Holzstange traf und er die Augen aufriss, erkannte Buffy in ihm den durstigen Mann im Stock wieder, dem sie hatte helfen wollen. Der Mann griff nach seiner Kehle, als könnte er nicht glauben, dass sie ihm tatsächlich die Luftröhre zerschmettert hatte.
Die giftige Magie, die von seinen Händen loderte, tötete ihn auf der Stelle.
Während die anderen ihn entsetzt anstarrten, stürzte sich Buffy wieder auf die Frau mit den Lavendel augen. Sie sprang, drehte sich in der Luft und versetzte ihr einen derart wuchtigen Tritt gegen die Kopfseite, dass sie bewusstlos zusammenbrach. Damit war der Weg zu den Imbissbuden frei, wo sie sich zuvor versteckt hatte. Buffy rannte los, doch plötzlich versperrte ihr die alte Vettel, von der Cordelia das Kostüm gekauft hatte, den Weg.
Nur dass sie jetzt nicht mehr ganz menschlich war. Die Haut der alten Frau war schuppig und grünstichig. Aus ihrem Mund schoss eine gespaltene Zunge und von ihren spitzen Zähnen tropfte Gift. Eins ihrer Augen hatte noch immer die Farbe von saurer Milch. Das andere, gesunde Auge war wie das einer Eidechse geschlitzt.
»Nicht alles ist das, was es zu sein scheint, Mädchen«, zischte sie.
»Nichts ist das, was es zu sein scheint, Oma«, fauchte Buffy.
Sie musste sich von diesen Giftzähnen fern halten, erkannte sie. Buffy hechtete nach vorn, machte einen Handstand und nutzte ihren Schwung, um der Schlangenfrau beide Füße derart hart in den Bauch zu rammen, dass einige Rippen brachen.
Dann erstarrte sie, konzentrierte sich, ging in die Hocke, stieß sich mit aller Kraft ab und sprang auf das Dach der nächsten Imbissbude.
Ihre Gegner umringten sie bereits. Sie sah sich um und suchte nach Roland. Er stand noch immer bei König Richard, mit einem Strick um den Hals, vielleicht einer Peitschenschnur. Der Anblick machte sie nur noch wütender. Buffy hatte sich bisher zurückgehalten, weil sie nicht genau wusste, mit was sie es hier zu tun hatte. Wären sie bloß Monster gewesen, hätte es ihr die Arbeit erleichtert, aber sie war ziemlich sicher, dass zumindest die meisten von ihnen früher einmal Menschen gewesen waren.
» Genug!«, donnerte König Richard. »Ich werde sie selbst töten.«
Jetzt war der fette Herrscher an der Reihe, wie eine Kerze zu brennen. Ein weißes Licht, blutrot gefleckt, strömte aus seiner Brust, als hätte er in seinen Eingeweiden eine kleine Sonne versteckt. König Richard stimmte einen Singsang an und das Licht wurde heller.
Eine Dienstmagd versuchte auf das Dach der Imbissbude zu klettern, aber Buffy verpasste der Frau einen Tritt gegen den Kopf.
Richard sang lauter.
Dann schrie er schmerzgepeinigt auf.
Buffy kniff die Augen zusammen und starrte in das verglimmende Licht, das aus Richards Brust strömte. Der Hexer wankte. Hinter ihm stand Angel. Er sah schrecklich aus, völlig zerschunden
und außer sich vor Wut.
Angel hielt mit beiden Händen einen Baseballschläger aus Aluminium und schwang ihn gegen König Richards Rücken. Der Schläger traf sein Ziel mit voller Wucht, und der
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