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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zuzuschlagen.
    Warum, um alles in der Welt, hatte er sich so blödsinnig benommen?
    Sicher, er hatte einschlägige Erfahrungen gemacht. Aber das war nicht der ausschlaggebende Grund, und er wusste es.
    Hormone. Das war es. Er lächelte bitter. Jene Art von überschäumenden Hormonen, die eher bei einem Teenager zu vermuten waren denn bei einem erwachsenen Mann und mit denen er nicht gerechnet hatte.
    Er hatte in Anas Gesicht geschaut, in dieser sonnendurchfluteten Küche.
    Hatte ihre warme Haut unter den Händen gefühlt und den verführerischen Duft gerochen, den sie ausströmte – und das Verlangen gefühlt. Unerhört heftiges Verlangen. Für einen verrückten Moment hatte er mit erschreckender Klarheit vor sich gesehen, wie er sie von diesem Stuhl hoch und in seine Arme riss, um diesen unglaublich weichen Mund in Besitz zu nehmen und alles um sich herum zu vergessen.
    Dieses Verlangen war so heftig und so unerwartet gekommen, dass er einfach nach einem anderen Grund hatte suchen müssen. Nach irgendeinem perfiden Plan, einer Taktik, deren Opfer er geworden war.
    Der leichteste Weg, dachte er mit einem schweren Seufzer. Ihr die Schuld dafür zu geben. Ihr den Vorwurf zu machen, sich in sein Leben zu drängen.
    Natürlich hätte er die ganze Sache auch einfach verdrängen können, vergessen, nie wieder dran denken, wenn da nicht … ja, wenn er nicht den gleichen Hunger in ihren Augen gesehen hätte.
    Sicher, er verfügte über eine ausgesprochen ausgeprägte Einbildungskraft, aber das, was er da gesehen hatte, was er gefühlt hatte, war real gewesen.
    Für einen kurzen Moment hatte die Luft vor Verlangen geradezu gesummt, wie eine gespannte Harfensaite. Dann hatte er sich zurückgezogen, so, wie es auch angebracht war. Ein Mann sollte seine Nachbarin nun wirklich nicht in der Küche verführen.
    Wahrscheinlich hatte er damit jede Chance zerstört, sie überhaupt näher kennenzulernen – in dem Augenblick, da ihm klar geworden war, wie gern er Miss Anastasia Donovan näher kennenlernen würde.
    Er holte eine Zigarette aus dem Päckchen und zog sie zwischen zwei Fingern hindurch, während er überlegte, wie er es wiedergutmachen könnte. Als ihm die Erleuchtung kam, war die Lösung so einfach, dass er laut herauslachte. Hätte er nach einem Weg gesucht, das Herz einer schönen Jungfer zu erobern – was er natürlich nicht tat! hätte es nicht perfekter sein können.
    Äußerst zufrieden mit sich selbst, arbeitete er am Computer, bis es Zeit war, Jessie von der Schule abzuholen.
    Eingebildeter Affe!
    Ana fand das Ventil für ihre Wut in der Arbeit mit Mörser und Stößel. Es war sehr befriedigend, etwas zu zermalmen, selbst wenn es sich dabei nur um unschuldige getrocknete Kräuter handelte, die sie zu einem feinen Puder verarbeitete. Man stelle sich vor! Allein die Idee, dass sie, ausgerechnet sie, auf Männerfang sei! Als wenn er so unwiderstehlich wäre! Als würde sie sich in ihrem Turm nach dem Prinzen in schimmernder Rüstung verzehren! Der Mann hatte vielleicht Nerven!
    Immerhin hatte sie den Triumph auskosten können, ihm eine Abfuhr zu erteilen. Und wenn es auch völlig untypisch für sie war, jemandem die Tür vor der Nase zuzuknallen – es war ein großartiges Gefühl gewesen. So großartig, dass sie sich überlegte, ob sie es nicht mal öfter tun sollte.
    Eine Schande, dass er so talentiert war. Man konnte auch nicht leugnen, dass er ein wundervoller Vater war. Das waren Eigenschaf ten, die man leider bewundern musste. Außerdem konnte niemand bestreiten, dass er attraktiv war und eine fast magnetische Anziehungskraft ausstrahlte, die zusammen mit einem kleinen Touch Schüchternheit und einem großen Anteil von wilder, ungezähmter Männlichkeit äußerst verlockend wirkte.
    Und dann diese Augen. Diese unglaublichen Augen, die einem den Atem raubten, wenn sie einen anblickten.
    Ana runzelte verärgert die Stirn und packte den Stößel fester. An so etwas hatte sie nun wahrlich kein Interesse.
    Es hatte da einen Moment in der Küche gegeben, als er so sanft über ihre Haut gestrichen war und seine angenehme Stimme alle anderen Geräusche abgeblockt hatte, da hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt.
    Na schön, sich von ihm erregt gefühlt. Das war schließlich kein Verbrechen.
    Aber dann hatte er diese Stimmung zerstört, und das war ihr nur recht.
    Von jetzt an würde sie in ihm nichts anderes als Jessies Vater sehen. Sie würde auf Distanz achten, und wenn es sie umbrachte. Freundlichkeit war

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