Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Bekehrungsarbeit zu leisten, wechselte sie das Thema.
    „Wie war Jessies erster Schultag?“
    „Oh, sie konnte es gar nicht erwarten. Ich war derjenige, in dessen Magen Steine lagen.“ Er lächelte, nur kurz. „Ich möchte Ihnen danken, dass Sie so großzügig mit ihr sind. Sie hat die Tendenz, sich regelrecht auf die Menschen zu stürzen. Es käme ihr gar nicht in den Sinn, dass sie vielleicht lästig fallen könnte.“
    „Aber sie ist mir überhaupt nicht lästig.“ Ana holte einen Teller und legte Kekse auf. „Im Gegenteil, sie ist mir sehr willkommen. Sie ist sehr süß, völlig natürlich und hellwach. Außerdem vergisst sie nie ihre Manieren. Sie haben wunderbare Arbeit mit ihrer Erziehung geleistet.“
    Er nahm sich einen Keks und sah Ana nachdenklich an. „Jessie macht es mir sehr leicht.“
    „Aber so unbeschwert sie auch ist – es kann nicht einfach sein, ein Kind allein großzuziehen. Selbst wenn beide Elternteile,da wären, bezweifle ich, dass es leicht ist, mit einem solchen Energiebündel wie Jessie fertigzuwerden.“ Ana wählte einen Keks aus, deshalb entging ihr, wie Boone argwöhnisch die Augen zusammenkniff. „Ihre Fantasie muss sie von Ihnen geerbt haben. Es muss herrlich für ein Kind sein, einen Vater zu haben, der solch wunderbare Geschichten erzählen kann.“
    Sein Blick wurde scharf. „Woher wissen Sie, was ich tue?“
    Das Misstrauen überraschte sie zwar, aber sie lächelte. „Ich bin ein Fan, ein sehr großer Fan übrigens, von Boone Sawyer.“
    „Ich kann mich nicht entsinnen, Ihnen meinen Vornamen genannt zu haben.“
    „Nein, haben Sie auch nicht“, gab Ana bereitwil ig zu. „Sind Sie einem Kompliment gegenüber immer so negativ eingestellt, Mr. Sawyer?
    „Ich hatte meine Gründe, weshalb ich mich hier niedergelassen habe.“
    Er setzte sein Glas mit leisem Klirren ab. „Die Vorstellung, dass eine Nachbarin meine Tochter verhört und ihre Nase in meine Angelegenheiten steckt, gefällt mir nicht.“
    „Verhören?“ Ana verschluckte sich fast an dem Wort. „Ich soll Jessie verhören? Wie käme ich dazu?“
    „Um mehr über den reichen Witwer zu erfahren, der im Nachbarhaus wohnt.“
    Für einen langen, einen sehr langen Moment konnte sie nur mit offenem Mund starren. „Wie unglaublich eingebildet und arrogant! Glauben Sie mir, ich mag es, Jessie um mich zu haben. Von Ihrer Gesellschaft war nie die Rede!“
    Da er fest davon überzeugt war, ihre Empörung wäre nur gespielt, lächelte er verächtlich. Er kannte diesen Typ zur Genüge, aber für Jessie würde es eine Enttäuschung sein. „Dann ist es doch höchst verwunderlich, dass Sie meinen Vornamen kennen, wissen, dass ich allein erziehender Vater bin und wie ich mein Geld verdiene, nicht wahr?“
    Sie wurde nur sehr selten wütend. Es lag einfach nicht in ihrer Natur.
    Aber jetzt musste sie sich teuflisch beherrschen, um nicht überzukochen.
    „Um ehrlich zu sein, ich bin nicht der Meinung, dass Sie eine Erklärung verdient haben, aber ich werde Ihnen trotzdem eine geben. Nur um zu sehen, wie Sie sich wieder aus dem Fettnäpfchen herausziehen wollen.“
    Sie drehte sich um. „Kommen Sie mit.“
    „Ich will aber nicht …“
    „Ich sagte, kommen Sie mit.“ Sie verließ die Küche, ohne sich nach ihm umzudrehen, absolut sicher, dass er ihr folgen würde.
    Was er auch tat. Unwillig und zögernd zwar, aber er folgte ihr. Sie gingen unter einem Bogen hindurch in einen sonnendurchfluteten Raum mit weißen Korbmöbeln, deren Chintzpolster im Licht schimmerten. Überall lagen glitzernde Kristalle, Statuen von Elfen und Zauberern und Feen standen dekorativ auf Regalen und Tischchen. Unter einem weiteren Bogen in ein gemütliches Bücherzimmer mit einem offenen Kamin und noch mehr mystischen Figuren.
    Ein himbeerrotes Sofa mit weichen Kissen stand am Fenster, lud zu einem nachmittäglichen Schläfchen ein. Hauchfeine Spitzenvorhänge an hohen Fenstern wehten in der leichten Brise, und der typische Geruch nach Büchern mischte sich mit dem Aroma der Blumen im Garten, das durch die offenen Flügeltüren strömte.
    Ana ging schnurstracks auf ein Regal zu und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einige Bücher vom obersten Brett herauszuziehen.
    „‚Der Wunsch des Milchmädchens‘“, las sie laut vor und griff nach dem nächsten Buch. „‚Der Frosch, die Eule und der Fuchs‘. ‚Mirandas dritter Wunsch.‘“ Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Es ist eine Schande, dass ich Ihnen beweisen

Weitere Kostenlose Bücher