Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Buchladen auftreiben. Sie würde sich entsprechende Do-it-yourself-Literatur zulegen, damit sie beim nächsten Mal nicht wieder hilflos dastand.
    Sie würde lernen, wie man Dinge selbst reparierte. Und sollte Liam an ihre Tür klopfen und ihr Hilfe anbieten, würde sie ihn hoheitsvoll wissen lassen, dass sie sich selbst darum kümmern konnte.
    Sie verließ das Haus, ging zum Rover und startete den Motor. Und wenn sie schon dabei war, würde sie sich auch ein Buch über Autoreparaturen besorgen.
    Rowan holperte über den Feldweg und beherrschte den Drang, ihrem Ärger ein Ventil zu bieten und aufs Gaspedal zu treten. Ge rade als sie ans Ende des Weges kam und auf die Hauptstraße einbiegen wollte, sah sie den silbernen Vogel.
    Er war riesig groß, unglaublich schön. Ein Adler, dachte sie und trat automatisch auf die Bremse, um ihn genauer betrachten zu können. Auch wenn sie nicht wusste, ob es Adler gab, die ein so schimmerndes und ebenmäßiges silbernes Federkleid aufweisen konnten oder sich auf Verkehrsschildern niederließen, um den vorbeifahrenden Autos – verächtlich, so beschloss sie – nachzustarren.
    Sie haben eine wundervolle und erstaunliche Fauna hier in Oregon, dachte sie und nahm sich vor, die Bücher über die hiesige Tier- und Pflanzenwelt, die sie mitgebracht hatte, noch einmal genauer zu lesen. Sie konnte nicht widerstehen und rollte das Seitenfenster herunter.
    „Du bist so schön.“ Sie lächelte, als der Vogel seine Federn richtete und sich in die Brust warf. „So königlich und erhaben. Ich wette, in der Luft siehst du großartig aus. Ich frage mich, wie es wohl sein mag zu fliegen?
    Als Herrscher der Lüfte. Du weißt es bestimmt.“
    Er hatte grüne Augen, wie ihr auffiel. Ein silbergrauer Adler mit den grünen Augen einer Katze. Für einen Moment glaubte sie Gold an seiner Brust aufblitzen zu sehen, so als würde er ein Amulett um den Hals tragen.
    Muss wohl eine Lichtspiegelung gewesen sein, dachte sie und lehnte sich dann wieder zurück in den Fahrersitz.
    Wölfe und Rehe und Adler. Wer vermisst da die Stadt? „Auf Wiedersehen, Euer Hoheit.“
    Als der Rover nicht mehr zu sehen war, spreizte der Adler die Flügel, stieg mit einem triumphierenden Schrei majestätisch in die Lüfte. Er kreiste hoch über Hügeln und Bäumen und dem Meer, dann stieß er hinab. Weißer Rauch lag plötzlich in der Luft, Licht flackerte blau wie ein Blitz.
    Und er landete auf dem weichen Waldboden, auf zwei Füßen, die in hohen Lederstiefeln steckten.
    Der Mann war groß, fast zwei Meter, eine silberne Mähne wallenden Haars lag um seine Schultern, die Augen von schimmerndem Grün und ein Gesicht, so markant, als wäre es aus dem Marmor gemeißelt, den man in den grünen Hügeln Irlands fand. Eine dicke Goldkette lag um seinen Hals, an der ein Amulett baumelte, das seinen Rang auswies.
    „Rennt wie ein verschrecktes Kaninchen und gibt sich selbst die Schuld für den Fuchs“, murmelte er.
    „Sie ist jung, Finn.“ Die Frau, die aus den Schatten trat, war schön, mit goldenem Haar, das ihr über den Rücken floss, sanften Augen und weißer, schimmernder Haut wie Alabaster. „Weder weiß sie, was in ihr steckt, noch ahnt sie, was es mit Liam auf sich hat.“
    „Sie braucht mehr Rückgrat, ein bisschen mehr von dem Mut, den sie zeigte, als sie ihm so temperamentvoll ihre Wut ins Gesicht gespien hat.“
    Seine gemeißelte Miene wurde weich, als er lächelte. „Ein Mangel an Rückgrat oder Temperament war nie dein Problem, Arianna.“
    Sie lachte und legte die Hände an die Wangen ihres Mannes. An einem Ringfinger blitzte der Goldreif auf, das Symbol ihrer Ehe, am anderen ein Rubin. „Bei jemandem wie dir brauchte ich beides. Der Anfang ist gemacht, Finn. Nun müssen wir sie ihren Weg selbst gehen lassen.“
    „Und wer hat das Mädchen erst zu dem Steinkreis und dann zu dem Jungen geführt?“, fragte er mit einer skeptisch hochgezogenen Augenbraue.
    „Nun …“ Sie strich mit einem Finger über seine Wange. „Ich habe nie gesagt, dass wir ihnen nicht von Zeit zu Zeit einen kleinen Schubs geben könnten. Das Mädchen hat Sorgen, und Liam … Liam ist ein schwieriger Mann. Wie sein Dad.“
    „Ich würde sagen, er kommt eher nach seiner Mutter.“ Immer noch lächelnd, beugte Finn sich vor, um seine Frau zu küssen. „Wenn das Mädchen sich selbst gefunden hat, wird der Junge alle Hände voll zu tun haben. Er wird demütig die Wahrheit anerkennen müssen, und sie wird verletzt werden, bevor sie

Weitere Kostenlose Bücher