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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufflammte, aber dann umso heftiger, kam zum Vorschein, als der Wind über ihre erhitzten Wangen strich.
    „Du sollst wissen, Liam, dass ich es nicht mehr unkompliziert und einfach haben will.“ Ihre Augen schössen wütende Blitze, sie warf ihr Haar zurück. „Ich bin es leid, mich mit dem Einfachen zufriedenzugeben. Also merke dir: Fasse mich nie wieder an, es sei denn, du hast vor, die Dinge zu verkomplizieren.“
    Der Ärger gab ihr Kraft, sie wirbelte herum und fragte erst gar nicht, wieso der Weg jetzt so offen vor ihr lag. Mit energischen Schritten stapfte sie davon.
    Liam stand auf der Veranda und sah ihr nach, bis sie verschwunden war.
    Er lächelte leise, als er aus der Entfernung sehen konnte, wie sie bei ihrem Blockhaus ankam und die Tür heftig hinter sich ins Schloss warf.
    „Recht hast du, Rowan Murray.“

4. KAPITEL
    D er Mann hatte sie doch tatsächlich hinausgeworfen! Rowan war außer sich. In der einen Minute küsste er sie, dass ihr Hören und Sehen verging, und in der nächsten setzte er sie vor die Tür. Als wäre sie eine aufdringliche Vertreterin, die billigen Tand verkaufen wollte.
    Oh, das war einfach die Höhe!
    Es wütete immer noch so in ihr, dass ihr Rauch aus den Ohren zu kommen schien. Sie tigerte im Wohnzimmer auf und ab. Er war doch derjenige, der sie zuerst angefasst hatte, er hatte doch den ersten Schritt gemacht. Er hatte sie geküsst, verdammt noch mal, nicht umgekehrt! Sie hatte nur dagestanden.
    Ja, wie ein Trottel, wurde ihr bewusst, als der Ärger langsam abzuflauen begann und Verlegenheit und Scham sich breitmachten. Einfach dagestanden, wiederholte sie in Gedanken und ging in die Küche. Hatte zugelassen, dass er sie berührte, sie küsste. Sie hätte ihm praktisch alles erlaubt, so hingerissen war sie gewesen.
    „Oh, du bist eine solche Idiotin, Rowan.“ Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und schlug mit dem Kopf immer wieder leicht auf den Küchentisch.
    „Eine Närrin. So dumm.“
    Sie war zu ihm gegangen, oder? Wie Gretel im Wald herumgestolpert, nur dass sie Kekse dabeihatte anstatt Brotkrumen. Auf der Suche nach der Magie, dem Zauber. Sie hörte auf, sich zu geißeln, und legte die Wange auf die kühle Tischplatte. Immer auf der Suche nach dem Märchen, nach dem Wunderbaren, gestand sie sich seufzend ein. Und dieses Mal, wenn auch nur für einen kurzen Moment, hatte sie es gefunden.
    Es ist noch schlimmer, dachte sie zerknirscht, wenn einem die Tür vor der Nase zugeknallt wird, nachdem man einen Blick erhaschen durfte.
    Himmel, war sie denn schon so verzweifelt, dass sie einem Mann zu Füßen sank, den sie nur zweimal gesehen hatte und über den sie absolut nichts wusste? War sie schon so schwach und verwirrt, dass sie Luftschlösser und Tagträume aufbaute, nur weil er ein attraktives Gesicht hatte?
    Nein, nicht nur sein Gesicht war attraktiv, es war seine … seine Ausstrahlung. Diese geheimnisvolle Aura, die Romantik der ganzen Situation hatten sie verhext. Verhext. Es gab kein anderes Wort, das das, was er mit ihr gemacht hatte, besser beschreiben könnte.
    Ganz offensichtlich war es ihr deutlich anzusehen gewesen.
    Und als er sie berührt hatte, weil er ihren jämmerlichen Vorwand, ihn aufzusuchen, um ihm zu danken, sofort durchschaut hatte, hatte sie sich ihm an den Hals geworfen.
    Kein Wunder, dass er sie hinausgeworfen hatte.
    Allerdings hätte er nicht so gemein zu sein brauchen. Der Ärger flammte wieder auf. Er hatte sie erniedrigt.
    „Du bist nicht bereit für mich“, äffte sie ihn nach. „Woher, zum Teufel, will er das wissen, wenn ich selbst nicht einmal weiß, für was ich bereit bin und für was nicht? Er kann doch keine Gedanken lesen. Wieso bildet er sich ein, dass er so viel von mir weiß?“
    Trotzig riss sie den Deckel von der Keksdose und nahm sich einen Keks.
    Sie biss hinein, mit einer tiefen Falte auf der Stirn, als sie die Szene an sich vorbeiziehen ließ und ihr all das einfiel, was sie hätte sagen können, um ihn auf seinen Platz zu verweisen.
    „So, er will mich also nicht“, murmelte sie. „Habe ich das etwa verlangt?
    Ich werde ihn einfach schneiden, ihm aus dem Weg gehen. Völlig. Wie vom Erdboden verschluckt.“ Sie schob sich noch einen Keks in den Mund. „Ich bin hergekommen, um zu mir selbst zu finden, nicht um mir Gedanken über einen irischen Einsiedler zu machen.“
    Von den vielen Keksen war ihr leicht übel, also verschloss sie die Dose sorgfältig. Als Erstes würde sie jetzt in die Stadt fahren und einen

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