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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Reh folgen oder mit einem silbernen Adler reden.“
    Seufzend streichelte sie seine kraftvollen Schultern, kraulte seine Ohren.
    „Ich würde nie wieder einem umwerfend aussehenden Iren mit schlechtem Benehmen erlauben, mich zu küssen. Oder etwas so Lustiges und Unvernünftiges tun wie Schokoladenkekse zum Frühstück zu backen.“
    Getröstet legte sie ihre Stirn an seine. „Ich muss diese Dinge einfach tun, die Person sein, die solche Dinge tut. Deshalb können sie es auch nicht verstehen, und es verletzt und besorgt sie, weil sie mich lieben.“
    Sie seufzte noch einmal und richtete den Blick auf den dunklen Wald, der so viele Geheimnisse zu bergen schien. „Also muss ich zusehen, dass alles klappt, damit sie nicht mehr verletzt sind und aufhören können, sich Sorgen zu machen. Ein Teil von mir hat Angst, dass ich es schaffe, und eine anderer, dass ich es nicht schaffe.“ Sie zog eine Grimasse. „Ich bin ein solcher Feigling.“
    Der Wolf kniff finster die Augen zusammen und ließ ein tiefes Knurren hören. Ihre Gesichter waren so nah beieinander, und sie konnte seine tödlichen Zähne sehen. Rowan schluckte und streichelte ihn mit zitternden Fingern.
    „Ruhig, ganz ruhig. Hast du etwa Hunger? Ich habe noch Kekse.“ Mit pochendem Herzen erhob sie sich langsam, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Er knurrte immer noch. Vorsichtig bewegte sie sich rückwärts, die Stufen hinauf, während er ihr nachkam.
    Als sie die Tür erreicht hatte, schrie eine Stimme in ihr auf, diese Tür so schnell wie möglich zuzuschlagen und zu verriegeln. Er war ein Wolf, ein wildes Tier, dem man nicht trauen konnte. Doch die Augen auf ihn gerichtet, konnte sie nur noch daran denken, wie er seine Schnauze unter ihre Hand geschoben hatte, wie still er gehalten hatte, als sie an seinem Hals weinte.
    Sie ließ die Tür offen.
    Ihre Hand zitterte zwar, doch sie öffnete die Keksdose und holte einen Keks heraus, den sie ihm hinhielt. „Wahrscheinlich ist das gar nicht gut für dich, aber die meisten Dinge, die gut schmecken oder Spaß machen, sind nicht gut für einen.“ Sie unterdrückte einen kleinen Aufschrei, als er ihr den Keks mit erstaunlicher Sanftheit aus den Fingern nahm.
    Sie hätte schwören mögen, dass er sie mit den Augen anlachte.
    „Nun wissen wir wenigstens, dass Zucker genauso gut ist wie Musik, um wilde Tiere zu besänftigen. Einen kannst du noch haben, aber dann ist Schluss.“
    Als er auf die Hinterbeine stieg, mit bewundernswerter Leichtigkeit und Eleganz, und ihr die Vorderpfoten auf die Schultern legte, schnappte sie erschreckt nach Luft. Ängstlich starrte sie in seine blitzenden Augen. Und dann fuhr er ihr mit der Zunge vom Schlüsselbein bis zum Ohr und brachte sie damit zum Lachen.
    „Wir sind schon ein Paar“, murmelte sie und presste ihre Lippen auf das Fell an seinem Hals.
    Er ging genauso elegant und graziös wieder auf alle viere, nahm ihr auf dem Weg den Keks aus den Fingern.
    „Sehr clever gemacht.“ Sie stellte die verschlossene Keksdose auf den Kühlschrank. „Was ich jetzt brauche, ist ein heißes Bad und ein gutes Buch.
    Und das Glas Wein, das ich mir vorhin versagt habe. Ich werde einfach nicht mehr daran denken, was andere wollen“, fuhr sie abwesend fort und öffnete die Kühlschranktür. „Ich werde auch nicht mehr an den sexy Nachbarn mit seinem wunderbaren Mund denken. Ich denke nur daran, wie schön es ist, all diese Zeit für mich zu haben.“
    Sie schenkte das Glas voll und hob es zum Toast, während der Wolf sie beobachtete. „Auf dich. Warum kommst du nicht mit nach oben und leistest mir Gesellschaft, während ich in der Badewanne sitze?“
    Der Wolf fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und stieß einen Laut aus, der an ein Lachen erinnerte. Ja, warum eigentlich nicht, dachte er bei sich.
    Sie faszinierte ihn. Keine sehr angenehme Situation, aber er konnte nichts daran ändern. Ganz gleich, wie oft er sich auch daran erinnerte, dass sie eine einfache Frau war und zu viel mit sich herumschleppte, als dass er sich mit ihr einlassen wollte.
    Er konnte einfach nicht fernbleiben.
    Dabei war er so sicher gewesen, dass er nicht mehr an sie denken würde, nachdem er gesehen hatte, wie sie die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. Zwar hatte ihn dieser kleine Temperamentsausbruch begeistert, die Art, wie sie die Lippen entschlossen zusammengepresst hatte, wie ihre Augen wütend geblitzt hatten, aber er wollte ihr Bild wirklich für ein paar Tage ausblenden.
    Das war vernünftiger.

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