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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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selbst, wandte er sich zum Meer. „Nicht einmal das habe ich getan.
    Ich weiß, mein Vater will, dass ich seinen Platz einnehme.“
    „Nun, noch nicht“, sagte Arianna lachend. „Aber ja, wenn die Zeit gekommen ist, sollst du das Oberhaupt der Familie werden, Liam Donovan, und die Führung übernehmen.“
    „Das ist eine Stellung, die ich an einen anderen weitergeben kann.“
    „Ja, Liam.“ Jetzt besorgt, glitt sie von dem Fels und trat neben ihn. „Es ist dein Recht, darauf zu verzichten, einen anderen das Amulett tragen zu lassen. Ist es das, was du willst?“
    „Ich weiß es nicht.“ Frustration schwang in seiner Stimme mit. „Ich bin nicht mein Vater. Ich kann nicht mit anderen umgehen, wie er es kann. Ich habe nicht seine Geduld, seine Urteilskraft, sein Verständnis und Mitgefühl.“
    „Nein, du hast deine eigene Art.“ Sie legte eine Hand auf seine Schulter.
    „Wärest du der Verantwortung nicht gewachsen, würde man sie dir nicht anbieten.“
    „Den Gedanken hatte ich auch, habe versucht, ihn zu akzeptieren. Und ich weiß, wenn ich einer Frau ohne Elfenblut gegenüber Verpflichtungen eingehe, verneine ich das Recht, die Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich mir gestatte, sie zu lieben, werde ich den Verpflichtungen meiner Familie gegenüber den Rücken zukehren.“
    Ariannas Blick wurde schärfer, als sie sein Gesicht studierte. „Das würdest du tun? Du hast lange genug darüber nachgedacht?“
    „Wenn ich es mir gestattete, sie zu lieben, würde ich allem den Rücken zukehren, nur ihr nicht.“
    Sie schloss die Augen, spürte die Tränen hinter den Lidern brennen.
    „Oh, es macht mich unendlich stolz, das zu hören, Liam.“ Sie schaute ihn aus tränenfeuchten Augen an und legte ihre Hand auf sein Herz. „Es gibt keine Magie, keinen Zauber, keine Macht, die stärker wäre als die Liebe. Das war es, was ich dich immer verstehen, wissen, fühlen lassen wollte.“
    Sie ballte die Faust so schnell, ihre Stimmung änderte sich so abrupt, dass er nur nach Luft schnappen konnte, als sie ihm mit der Faust auf die Brust schlug. „Und in Finns Namen, warum hast du nicht nachgesehen?
    Deine Macht ist deine Gabe, dein Geburtsrecht und stärker als bei jedem anderen, außer deinem Vater. Was hast du nur die ganze Zeit über getan?“, verlangte sie zu wissen. „Durch die Wälder strolchen, den Mond anheulen, über deinem Spiel brüten. Und grübeln.“ Sie stieß ihm den Zeigefinger auf die Brust. „Oh ja, Grübeln konntest du schon immer gut… Leugne es nicht! Du wirst dich damit quälen, sie zu wollen, du wirst ihr auch Gesellschaft während eines Gewitters leisten …“
    „Das Dad zusammengebraut hat, ich weiß es ganz genau!“
    „Darum geht es hier nicht!“, fauchte sie und bedachte ihn mit einem strengen Blick, an den er sich nur zu gut aus seiner Kindheit erinnerte.
    „Wenn du keine Zeit mit dem Mädchen verbringst, dann denkst du nur an Sex, nicht wahr? Aber er ist nicht die Lösung für alles, du Esel. Oh, das ist typisch Mann, so zu denken.“
    „Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin ein Mann!“
    „Du bist nichts anderes als ein Hohlkopf. Und wage es nicht, deine Stimme gegen mich zu erheben, Liam Donovan!“
    Auch er warf die Hände in die Luft, stieß einen deftigen Fluch auf Gälisch aus. „Ich bin keine zwölf mehr!“
    „Es ist mir egal. Und wenn du hundertundzwölf wärst … Du wirst deiner Mutter Respekt zollen, wie es ihr zusteht!“
    Er kochte innerlich, aber er kämpfte um Beherrschung. „Jawohl, Ma’am.“
    „Ja.“ Sie nickte einmal. „So ist schon besser. Also … hör endlich auf damit, dich mit dem zu quälen, was sein könnte, und sieh dir genau an, was ist. Und wenn deine hehren Prinzipien dich davon abhalten, tiefer einzutauchen, frage sie einfach nach der Familie ihrer Mutter.“ Arianna stieß heftig die Luft aus und strich sich das Haar glatt. „Und nun gib mir einen Kuss zum Abschied, wie es sich für einen guten Sohn gehört. Sie wird jeden Augenblick hier sein.“
    Da er immer noch die Stirn runzelte, küsste sie ihn auf die Wange, dann grinste sie unvermittelt. „Manchmal gleichst du deinem Vater aufs Haar.
    Jetzt sieh nicht so düster drein, sonst verschreckst du das Mädchen noch.
    Sei gesegnet, Liam“, sagte sie noch, dann, mit einem schimmernden weißen Licht, breitete sie die Flügel aus und stieg in die Lüfte auf.

5. KAPITEL
    L iam hatte Rowans Anwesenheit nicht gespürt, und das irritierte ihn. Er war wütend, und deshalb

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