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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dann am verletzlichsten, wenn sie am Ende eines Weges angelangt sind und nicht genau wissen, welchen neuen Anfang sie wählen sollen. Ich kenne dich nicht, Liam.“ Sie blickte zu ihm. „Und ich weiß nicht, was ich zu dir sagen soll. Oder was ich tun soll.“
    Welcher Mann könnte dieser so unverfälschten Wahrheit widerstehen?
    „Du könntest mir eine Tasse Tee anbieten.“
    „Wie bitte?“
    Er nahm lächelnd ihre Hand. „Lade mich auf einen Tee ein. Es wird gleich ein bisschen regnen, wir sollten zurückgehen.“
    „Regen? Aber die Sonne …“ Noch während sie sprach, veränderte sich der Himmel. Dunkle Wolken zogen sich zusammen, und die ersten sanften Tropfen fielen.
    Sein Vater war nicht der Einzige, der das Wetter für seine Zwecke einzusetzen wusste.
    „Aber es sollte doch den ganzen Tag schön sein.“ Rowan packte die Wasserflasche zurück in ihre Tasche und schnappte nach Luft, als er sie mit einer Mühelosigkeit auf die Füße zog, die sie atemlos und schwach machte.
    „Nur ein Schauer, noch dazu ein warmer.“ Er führte sie über die Felsen, hinunter zum Weg. „Zu Hause nennen wir das ‚sanftes Wetter‘. Hast du etwas gegen Regen, Rowan?“
    „Nein, ich mag es. Weil ich dann immer träumen kann.“ Sie reckte das Gesicht gen Himmel, ein paar Tropfen benetzten ihre Wangen und Lider.
    „Die Sonne scheint immer noch.“
    „Dann wird es einen Regenbogen geben“, versprach er und zog sie in den Schutz der Bäume. Die Luft hier war warm und feucht, Schatten lagen auf dem grünen Waldboden. „Also, bekomme ich den Tee?“
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu und ein kleines Lächeln. „Ja, wahrscheinlich.“
    „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt. Du kannst nicht nachtragend sein.“
    „Ich brauche nur etwas Übung“, erwiderte sie und brachte ihn damit zum Lachen.
    „Wahrscheinlich werde ich dir genügend Möglichkeiten zum Üben bieten, bevor wir zu Ende sind.“
    „Genießt du es, die Leute zu ärgern?“
    „Oh, ja. Ich bin ein schwieriger Mann.“ Sie gingen am Fluss entlang, wo üppige Farne und dichtes Moos wuchsen. Fingerhut wartete darauf, endlich seine Blüten entfalten zu können. „Meine Mutter behauptet, ich sei ein Grübler, und mein Vater sagt, ich hätte einen Kopf hart wie ein Fels. Sie müssen es wissen, schließlich kennen sie mich sehr gut.“
    „Sind die beiden in Irland?“
    „Mhm.“ Er konnte nicht sicher sein, es sei denn, er würde nachsehen.
    Allerdings hatte er nicht die geringste Lust herauszufinden, dass die beiden sich hier irgendwo in der Nähe befanden.
    „Fehlen sie dir?“
    „Oh ja, das tun sie. Aber wir … stehen immer in Verbindung.“ Die Melancholie in ihrer Stimme ließ ihn zu Boden schauen. „Und du? Vermisst du deine Familie?“
    „Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nicht so stark vermisse, wie ich wohl sollte. Ich war noch nie allein weg, und es …“
    „Gefällt dir“, beendete er den Satz für sie.
    „Und wie!“ Sie lachte leise und holte den Schlüssel aus ihrer Tasche hervor.
    „Dafür musst du dich aber nicht schämen.“ Er neigte leicht den Kopf, als sie die Tür aufschloss. „Wen willst du denn aussperren?“
    „Alte Angewohnheit. Ich werde Teewasser aufsetzen. Ich habe Zimtschnecken gebacken, aber der Boden ist leider verbrannt. Einer meiner Versuche, die nicht gelungen sind.“
    „Ich nehme trotzdem gern eine.“ Er folgte ihr in die Küche.
    Der Raum war sauber und, wie ihm auffiel, hatte ein paar Akzente hinzubekommen. Akzente, die er in die Kategorie „Nestbau“ einteilte. Ein Weibchen, das ein Heim herrichtete. Hübsche Zweige standen in einer von Belindas vielen bunten Flaschen auf dem Küchentisch, daneben eine weiße Schüssel mit grünen Äpfeln.
    Er erinnerte sich an den Tag, als Rowan die Zweige gesammelt hatte.
    Der Wolf hatte sie begleitet – und sich strikt geweigert, ihre Versuche zu verstehen, ihm das Apportieren beizubringen.
    Jetzt saß er entspannt am Küchentisch und lauschte auf das Tröp fein des Regens an den Fensterscheiben. Und musste an die Worte seiner Mutter denken. Nein, so tief würde er nicht eintauchen. Er hatte nichts dagegen, hin und wieder einen oberflächlichen Blick zu riskieren, aber eine so bewusste Suche betrachtete er als Missbrauch seiner Macht.
    Ein Mann, der seine Privatsphäre als heilig ansah, musste Respekt vor der anderer haben.
    Aber nachfragen konnte er ohne Skrupel.
    „Deine Eltern leben also in San Francisco?“
    „Ja.“ Sie begutachtete Belindas

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