Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
schürte die Sehnsucht in ihm. Und als sie schließlich in ihren Flanell-Pyjama schlüpfte, fand er sie nicht minder verführerisch.
    Während sie im Schlafzimmerkamin Holz aufschichtete, um Feuer zu machen, knabberte er an ihr, stupste sie an und brachte sie damit zum Lachen. Das Nächste, was sie wusste, war, dass sie mit einem Wolf auf dem Teppich vor dem Feuer herumbalgte. Sie rieb ihm über den Bauch und lachte hell auf, als er ihr mit der Zunge übers ganze Gesicht fuhr.
    Schließlich schlang sie die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn.
    „Ich bin so glücklich, dass du hier bist. So glücklich, dass ich dich gefunden habe.“ Sie grub die Finger tief in sein seidiges Fell. „Aber vielleicht warst du es ja, der mich gefunden hat. Doch das ist unwichtig. Es ist gut, einen Freund zu haben, der nicht mehr von einem erwartet als Freundschaft.“
    Sie kuschelte sich an ihn und betrachtete die Bilder, die die Flammen erscheinen ließen. „Weißt du, das habe ich immer gern getan. Als kleines Mädchen war ich sicher, Dinge im Feuer zu sehen.“ Sie bettete den Kopf auf seinen Hals. „Wunderschöne Dinge. Schlösser und Wolken und Klippen.“ Ihre Stimme wurde undeutlich, ihre Lider schwer. „Prinzen und verzauberte Hügel. Ich war immer überzeugt, dass ich dorthin gehen könnte, durch den Rauch und das Feuer.“ Sie seufzte schläfrig. „Jetzt weiß ich, dass es nur Schatten und Licht sind.“
    Und schlief ein.
    Er erlaubte es sich, zu Liam zu werden, während sie schlief. Strich ihr zart übers Haar und starrte in die Flammen. Es gab einen Weg durch den Rauch in die Magie. Was würde sie sagen, wenn er es ihr zeigte? Wenn er sie dorthin mitnahm?
    „Aber du müsstest wieder zurückkehren, Rowan. Ich kann dich nicht behalten. Ich will dich nicht behalten“, korrigierte er sich hastig. „Aber Himmel, wie ich dich besitzen will.“
    Sie seufzte im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite. Ihr Arm fiel auf ihn. Liam schloss die Augen.
    „Du solltest dich besser beeilen“, flüsterte er ihr zu. „Finde schnellstens heraus, wer du bist und was du willst. Früher oder später werde ich nach dir schicken.“
    Er stand auf und trug sie zu ihrem Bett. „Wenn du dann zu mir kommst, Rowan Murray, werde ich dir die Magie zeigen.“ Er deckte sie zu und küsste sie leicht auf die Lippen. „Träume von den Dingen, die du begehrst.
    Und träume allein.“ Er küsste sie noch einmal.
    Als Mann verließ er sie und rannte durch die Nacht als Wolf.
    Rowan verbrachte die nächste Woche voller Tatendrang. Sie war entschlossen, jede einzelne Minute jedes einzelnen Tages mit etwas Neuem zu füllen. Sie durchstreifte die Wälder, kletterte über die Klippen und zückte ihren Zeichenblock, wann immer ihr ein Motiv besonders gut gefiel.
    Es wurde immer wärmer, und die ersten grünen Spitzen, die sie bei ihrer Ankunft gesehen hatte, begannen bereits zu knospen. Die Nächte waren noch kühl, aber der Frühling hielt unzweifelhaft Einzug. Entzückt riss sie alle Fenster auf, um ihn willkommen zu heißen.
    In der ganzen Woche war der Wolf ihr einziger Gesellschafter.
    Mindestens für eine Stunde am Tag blieb er bei ihr, begleitete sie auf ihren Streifzügen durch den Wald, wartete geduldig auf sie, während sie die Knospen einer Wildblume bewunderte, die ersten Pilzköpfe, die aus dem Boden brachen, untersuchte, oder anhielt, um eine Baumgruppe zu skizzieren.
    Ihr wöchentlicher Anruf zu Hause machte ihr das Herz schwer, aber sie sagte sich, dass sie es durchstehen würde. Pflichtbewusst schrieb sie einen langen Brief an Alan, erwähnte darin aber mit keinem Wort ihre Rückkehr.
    Jeden Morgen wachte sie zufrieden und voller Energie auf. Der einzige Wermutstropfen in ihrem Glück war, dass sie bisher immer noch nicht entschieden hatte, was zu tun sei. Manchmal dachte sie, dass sie hier draußen allein leben sollte, allein mit ihren Büchern, ihren Zeichnungen und dem Wolf.
    Sie hoffte, dass da noch mehr war.
    Liam dagegen wachte keineswegs jeden Morgen mit solch guter Laune auf.
    Auch ging er abends nicht zufrieden ins Bett. Er machte Rowan dafür verantwortlich, obwohl er wusste, dass es ungerecht war.
    Wäre sie weniger unschuldig, hätte er sich längst genommen, was sie ihm einst so willig angeboten hatte. Das körperliche Verlangen wäre befriedigt worden. Und damit, so versicherte er sich, wäre die emotionale Anziehung verschwunden.
    Er weigerte sich, anzunehmen, was das Schicksal für ihn bereithalten mochte, um

Weitere Kostenlose Bücher