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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vorkommen muss.“ Er schob sie auf einen Stuhl und drückte ihren Kopf zwischen ihre Knie. „Tief und ruhig atmen. Und das nächste Mal überlege dir genau, was du dir wünschst.“
    In ihrem Kopf summte es wie ein Bienenschwarm, hundert eisige Finger kratzten über ihre Haut. Sie murmelte etwas vor sich hin, als er ihren Kopf anhob. Sie wäre zurückgewichen, aber er hielt sie am Kinn fest. „Sieh mich an“, sagte er jetzt leise. „Sieh mich einfach nur an und sei ruhig.“
    Jetzt wieder bei klarem Bewusstsein, spürte sie, wie sein Geist ihren berührte. Instinktiv wehrte sie sich dagegen, hob abwehrend die Hände.
    „Nein. Kämpfe nicht gegen mich. Ich werde dir nicht wehtun.“
    „Ich … weiß.“ Sie wusste es wirklich, war völlig sicher. Unerklärlicherweise. „Könnte ich … könnte ich wohl ein Glas Wasser haben?“
    Sie blinzelte, als er ihr ein Glas hinhielt, zögerte und bemerkte das ungeduldige Flackern in seinem Blick. „Es ist Wasser, nichts anderes. Du hast mein Wort darauf.“
    „Dein Wort.“ Sie nahm einen Schluck und atmete zittrig aus. „Du bist ein …“ Es war absurd, aber sie hatte es mit eigenen Augen gesehen. „Du bist ein Werwolf.“
    „Ein Werwolf?“ Er riss die Augen auf. Schockiert richtete er sich auf und starrte voll unterdrücktem Ärger auf sie herunter. „Bei Finn, wo holst du nur solche Ideen her? Ein Werwolf, also wirklich!“ Unruhig lief er auf und ab. „Du bist einfach unglaublich stur. Es ist helllichter Tag, oder? Siehst du irgendwo einen Vollmond? Bin ich dir etwa an die Kehle gesprungen?“
    Er murmelte gälische Flüche vor sich hin und drehte sich abrupt zu ihr um. „Ich bin Liam aus der Familie der Donovans“, sagte er mit Stolz in der Stimme. „Und ich bin ein Hexenmeister.“
    „Oh, na dann …“ Sie kicherte hysterisch. „Dann ist ja alles okay.“
    „Zucke gefälligst nicht vor mir zurück“, knurrte er, bis ins Innerste getroffen, als sie hilflos und verzweifelt die Arme um sich schlang. „Ich habe dir Zeit gegeben, um zu verstehen, um dich darauf einzustellen. Ich hätte es dir nicht gezeigt, wenn du mich nicht dazu gedrängt hättest.“
    „Zeit, um zu verstehen? Um mich einzustellen? Darauf?“ Sie fuhr sich verwirrt durchs Haar. „Wer sollte das überhaupt verstehen können?
    Vielleicht träume ich ja auch nur“, murmelte sie, dann sprang sie plötzlich auf. „Träume! Oh mein Gott!“
    Er las ihre Gedanken und steckte die Hände in die Taschen. „Ich habe nichts genommen, was du nicht bereit warst zu geben.“
    „Du hast mit mir geschlafen. Du bist an mein Bett gekommen, als ich schlief, und …“
    „Mein Geist mit deinem Geist“, unterbrach er sie. „Ich habe dich nicht mit den Händen berührt – größtenteils, wenigstens.“
    Das Blut war in ihr Gesicht zurückgekehrt und malte ihre Wangen flammend rot. „Es waren keine Träume.“
    „Doch, waren es. Du hättest mir mehr als das gegeben, Rowan. Wir beide wissen es. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich mit dir geträumt habe.“
    „Mit mir träumen“, wiederholte sie. Sie befahl sich aufzustehen, doch sie musste sich an der Stuhllehne festhalten. „Und das soll ich dir glauben?“
    „Ja.“ Die Andeutung eines Lächelns spielte um seinen Mund. „Das sollst du.“
    „Dir glauben, dass du ein Zauberer bist. Dass du dich in einen Wolf verwandeln und dich in meine Träume einschleichen kannst, wann immer du willst.“
    „Oder wann immer du willst.“ Vielleicht war es angebracht, die Perspektive ein wenig zu ändern. Die Sache von einem Blickwinkel zu betrachten, der ihnen beiden behagte. „Du hast nach mir gerufen, Rowan.“
    Er trat zu ihr und strich mit den Händen über ihre Arme. „Und du hast im Schlaf gelächelt, wenn ich dich verließ.“
    „Das, wovon du redest, geschieht nur in Büchern. In den Computerspielen, die du entwirfst.“
    „Und es geschieht auch in meiner Welt. Du warst in dieser Welt. Ich habe dich dorthin geholt. Du erinnerst dich gerade an letzte Nacht, ich sehe es in deinen Gedanken.“
    „Sieh gefälligst nicht in meinen Kopf.“ Sie zuckte zurück, erschreckt, weil sie wirklich glaubte, dass er es konnte. „Gedanken sind sehr privat.“
    „Deine sind oft so deutlich auf deinem Gesicht zu lesen, dass ich gar nicht weiter nachschauen muss. Ich werde auch nicht nachsehen, wenn es dich stört.“
    „Ja, es stört mich.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Bist du ein Telepath?“
    Er schnaubte gereizt. „Ich

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