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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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einen kühlen Kopf zu bewahren, diesen Mangel mehr als ausgleicht.
    Dafür schmelze ich dahin, sobald mich jemand auf den Hals küsst. Mein Hals ist mein Schwachpunkt, weil dich jeder Mann auf den Hals küssen kann, ohne dich vorher auszuziehen, weshalb ich praktisch nie darüber spreche. Wie hatte mich Wyatt nur so schnell durchschauen können?
    Er war Polizist. Ein scharfer Blick für alle Details machte das aus, was und wer er war. Natürlich ist so was wunderbar, wenn er Verbrecher jagt, aber ich finde es unanständig, dieses Talent in einer erotischen Situation auszunutzen.
    »Du nimmst ab sofort Hände und Mund von meinem Hals.« Ich verdrehte den Kopf, um ihn mit einem zornigen Blick festzunageln. »Wir werden das auf gar keinen Fall wiederholen.«
    »Du hast ein bemerkenswertes Talent dafür, das Offensichtliche zu ignorieren.« Der unverschämte Kerl wagte es, mich anzulächeln.
    »Ich ignoriere überhaupt nichts. Ich habe eine bindende Entscheidung getroffen. Ich werde nicht noch mal mit dir schlafen. Das tut mir nicht gut …«
    »Lügnerin.«
    »… außer in sexueller Hinsicht«, beendete ich den Satz mit einem Flammenblick. »In Zukunft kümmerst du dich um dein Leben, ich kümmere mich um meines, und wir vergessen beide, dass das je passiert ist.«
    »Träum weiter. Warum wehrst du dich mit Zähnen und Klauen dagegen, dass wir wieder zusammenkommen?«
    »Wir waren nie zusammen. Der Begriff impliziert eine Beziehung, und so weit ist es nie gekommen.«
    »Hör auf, Haare zu spalten. Ich konnte dich nicht vergessen, du konntest mich nicht vergessen. Okay, ich gebe auf: Nicht mit dir zusammen zu sein hat einfach nicht funktioniert.«
    Demonstrativ drehte ich ihm wieder den Rücken zu und begann meine Haare zu shampoonieren. Ich war so wütend, dass mir nichts mehr einfiel. Er wollte mich vergessen? Dabei war ich ihm herzlich gern behilflich. Vielleicht würde es ja helfen, wenn ich ihm einen Stuhl über den Schädel schlug …
    »Willst du gar nicht wissen, warum?« Dabei schob er seine Finger in meine Haare und massierte meine Kopfhaut.
    »Nein.«
    Er kam näher und näher, bis sich sein nasser Körper an meinen schmiegte, während er gleichzeitig das Shampoo in meine Haare wühlte. »Dann behalte ich es eben für mich. Eines Tages wirst du es wissen wollen, und dann werden wir darüber sprechen.«
    Er war der nervtötendste Mann, der mir je begegnet war. Ich biss die Zähne zusammen, damit ich ihn nicht aus Versehen fragte.
    Frust und Groll stauten sich in mir auf, bis ich nicht mehr konnte und ihn anfuhr: »Du bist so ein stures Arschloch.«
    Er lachte und drückte meinen Kopf unter den Wasserstrahl.

8
    Ich weiß nicht, wie es dazu kam, dass ich trotzdem mit ihm essen ging. Na gut, ich weiß es. Er weigerte sich zu gehen.
    Ich brauchte was zu essen, ich war am Verhungern. Darum ignorierte ich ihn vollkommen, als ich aus der Dusche kam und meine Haare fönte und mich fertig machte, was nicht besonders lange dauerte, weil ich mein Make-up auf das Nötigste beschränkte – Mascara und Lippenstift. Alles andere würde in der Sommerhitze nur verlaufen, wozu sollte ich mir also die Mühe machen?
    Er reizte mich zur Weißglut, indem er mich mit seinem Hintern vom Waschbecken wegschubste, damit er sich in Ruhe rasieren konnte. Ich starrte ihn mit offenem Mund an, weil so was einfach nicht sein darf. Er sah mich im Spiegel an und zwinkerte feixend. Vor Zorn qualmend marschierte ich ins Schlafzimmer und schlüpfte in meine Sachen, was ebenfalls nicht lange dauerte, weil ich kaum etwas mitgebracht hatte und außerdem alle meine Sachen farblich zusammenpassten. Erst jetzt, nachdem sich der Nebel der Lust gelichtet hatte, sah ich am Fußende des Bettes die kleine schwarze Reisetasche stehen; daher kamen also der Rasierer und die Rasiercreme.
    Wenn ich es recht bedachte, war auch der Schrank viel voller geworden …
    Ich wirbelte herum und riss die Schranktür auf. O ja, da an der Seite hingen noch eine Jeans und ein Polohemd.
    Ich zerrte beides vom Bügel und drehte mich um, um die Sachen in die Reisetasche zu stopfen, wo sie hingehörten. Im selben Moment trat er aus dem Bad, sagte: »Danke, dass du die schon rausgeholt hast«, und nahm mir Hemd und Hose ab, um sich anzuziehen.
    Da wurde mir klar, dass er völlig durchgedreht war und dass ich so schnell wie möglich fliehen musste.
    Während er in seine Jeans stieg, flitzte ich durchs Wohnzimmer und schnappte mir die Handtasche und die Autoschlüssel. Ein

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