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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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einen neuen meerschaumgrünen Spitzen-BH zugelegt hatte. Sei’s drum. Der BH war sowieso hinüber, weil man mit keinem Waschpulver der Welt Blutflecken aus Seide rauskriegt, und außerdem wären von nun an höchst negative Erinnerungen damit verbunden, weshalb ich ihn auf keinen Fall noch mal angezogen hätte. Ich verschwand in einem blau-weißen Uroma-Krankenhauskittel und musste mich hinlegen, während ich provisorisch untersucht wurde.
    Dabei wurde auch der Verband an meinem Arm abgenommen, und inzwischen fühlte ich mich in der Lage, dem Schaden ins Auge zu sehen. »Iih!« Ich rümpfte die Nase.
    Also, es gibt praktisch keine Stelle am Körper, an der dich eine Kugel treffen kann, ohne ein paar Muskeln zu verletzen, außer vielleicht im Auge, womit andererseits alle Bedenken wegen bleibender Narben hinfällig sind, weil du dann tot bist. Die Kugel hatte knapp unter dem Schultergelenk eine tiefe Furche durch meinen linken Oberarm gezogen. Hätte sie ein paar Zentimeter höher getroffen, hätte sie wahrscheinlich das Gelenk zerschmettert, was wesentlich schlimmer gewesen wäre. Trotzdem sah es übel aus, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie jemand diese Furche mit ein paar Stichen schließen sollte.
    »Das ist nicht weiter schlimm«, erklärte mir eine Schwester. Laut ihrem Namensschild war es Cynthia. »Nur eine Fleischwunde; es wurden keine wichtigen Nerven oder Sehnen getroffen. Aber ich wette, sie brennt wie die Hölle, stimmt’s?«
    Amen.
    Wieder mal wurden Blutdruck und Puls gemessen – mein Puls ging ein bisschen zu schnell, aber war das ein Wunder? Die Atmung war normal. Der Blutdruck leicht erhöht, aber nicht auffällig. Alles in allem reagierte mein Körper relativ gelassen darauf, dass jemand auf ihn geschossen hatte. Endlich zahlte es sich aus, dass ich mich in Form hielt und gesund wie ein Ross war.
    Keine Ahnung, wie gut ich in Form sein würde, wenn der Arm so weit verheilt wäre, dass ich wieder damit trainieren konnte, dachte ich düster. In ein paar Tagen würde ich mit einem leichten Kardiotraining beginnen und dann zu Yoga übergehen, aber Gewichte oder Gymnastik waren mindestens einen Monat lang tabu. Falls sich diese Schusswunde nicht wesentlich von den anderen Verletzungen unterschied, die ich mir in der Vergangenheit zugezogen hatte, dann würde es seine Zeit dauern, das Trauma zu verarbeiten, auch nachdem die ersten Beschwerden abgeklungen waren.
    Die Wunde wurde gründlich gereinigt, wobei sie nicht schlimmer schmerzte, als sie es sowieso schon tat. Ich konnte von Glück reden, dass ich ein oberarmfreies Top angehabt hatte, weil dadurch keine Stofffasern in die Wunde geraten konnten. Das vereinfachte die Sache enorm.
    Schließlich tauchte der Arzt auf, ein schlaksiger Kerl mit faltiger Stirn und strahlenden blauen Augen. Auf seinem Namensschild stand MacDuff. Ohne Witz. »Heftiges Date gehabt, wie?«, fragte er ironisch, während er seine Latexhandschuhe überstreifte.
    Verdutzt blinzelte ich ihn an. »Woher wissen Sie das?«
    Er stutzte und sah mich ebenso verdutzt an. »Sie meinen – mir hat man erzählt, es sei ein Heckenschütze gewesen.«
    »Stimmt. Aber ich hatte davor ein Date.« Wenn man es als Date bezeichnen wollte, dass ich bis ans Meer verfolgt und dort quasi überwältigt worden war.
    Er lachte. »Verstehe. Drangekriegt, was?«
    Er besah sich meinen Arm und kratzte sich am Kinn. »Ich kann das nähen, aber wenn Sie Angst vor einer Narbe haben, können wir auch einen Schönheitschirurgen rufen und ihm die Arbeit überlassen. Dr. Homes lebt hier in der Stadt und versteht was von Narben; er kann sie praktisch verschwinden lassen. Dazu müssten Sie allerdings länger hier bleiben.«
    Ich war zwar so eitel, dass ich eine lange Narbe am Arm nicht als letzten Schrei empfand, aber die Vorstellung, dass jemand auf mich schoss und ich danach nichts vorzuweisen hatte, gefiel mir noch weniger. Ehrlich. Würde das nicht eine tolle Geschichte für meine zukünftigen Kinder und Enkelkinder abgeben? Und außerdem wollte ich nicht länger als unbedingt nötig im Krankenhaus bleiben.
    »Machen Sie sich ans Werk«, antwortete ich.
    Das schien ihn zu überraschen, aber er machte sich ans Werk. Nachdem er meinen Arm betäubt hatte, zog er die Wundränder sorgsam zusammen und begann sie zu vernähen. Ich glaube, meine Entscheidung hatte seinen Ehrgeiz geweckt, und er wollte vorbildliche Arbeit leisten.
    Noch während der Näharbeiten hörte ich draußen aufgeregte Stimmen. »Meine Mom

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