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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aufgeschlossen hat?«
    Ich wischte die Tränen weg. »Ich rufe sie gleich an und frage sie. Ich wüsste aber nicht, warum sie das getan haben sollte.«
    »Ich werde sie selbst anrufen. Ich muss sie noch ein paar Dinge fragen. Und dich muss ich auch noch was fragen: Ist deine Alarmanlage eingeschaltet?«
    Ich klappte den Mund auf und wollte automatisch antworten: »Ja, natürlich«, aber dann klappte ich ihn wieder zu, weil mir einfiel, wie ich am Freitag, als ich das letzte Mal zu Hause gewesen war, auf den Wagen der Autovermietung gewartet hatte, der mich abholen sollte. Ich hatte an der Haustür gestanden und war losgelaufen, sobald der Mann auftauchte. Dass ich die Tür abgeschlossen hatte, war mir noch klar im Gedächtnis, aber ich wusste beim besten Willen nicht mehr, ob ich die Alarmanlage eingeschaltet hatte.
    »Ich glaube nicht«, sagte ich schließlich. »Es sei denn, Siana hat sie heute Morgen eingeschaltet. Sie kennt den Code.«
    »Na schön. Ich regle alles von hier aus. Ganz ruhig, wahrscheinlich kann ich dich in ein paar Stunden wieder abholen. Okay?«
    »Okay.« Ich war froh, dass er mir keinen Vortrag gehalten hatte, weil ich vergessen hatte, die Alarmanlage einzuschalten. Wo in aller Welt war ich nur mit meinen Gedanken gewesen? Ach ja: am Strand. Ich hatte es kaum erwarten können, endlich wegzukommen.
    Der Mörder hätte am Wochenende jederzeit in mein Haus einbrechen, sich dort einnisten und seelenruhig abwarten können, bis ich heimkam. Nur dass er es nicht getan hatte. Vielleicht hatte er die Wohnung beobachtet und, weil mein Auto nicht auftauchte, beschlossen, dass ich woanders übernachtete. Aber wenn er zum Great Bods zurückgekehrt war, hatte er mein Auto gesehen und sich dann vielleicht ausgerechnet, dass er mich dort am besten abpassen konnte, weil ich irgendwann meinen Wagen abholen musste.
    Der Plan war um ein Haar aufgegangen; ich hatte einen Mordsdusel, dass ich noch am Leben war. Was würde er wohl als Nächstes unternehmen? Nein, Moment – vielleicht glaubte er ja, dass sein Plan gestern Abend aufgegangen war, denn immerhin war ich zu Boden gegangen, und er war offensichtlich nicht in seinem Versteck geblieben, um sich zu überzeugen, dass ich tot war. Bestimmt hatte er angenommen, dass er mich getötet hatte, bis ihn die Abendnachrichten eines Besseren belehrten – oder auch nicht. Die Krankenhäuser gaben bei Verbrechensopfern nicht mehr so freigiebig Auskunft über den Gesundheitszustand wie früher. Die Polizei hatte sich gestern Abend bestimmt ebenfalls nicht in die Karten schauen lassen, bis Wyatt mich an einen sicheren Ort verfrachtet hatte – als wäre sein Bett ein sicherer Ort, aber egal. Wahrscheinlich war erst in den Morgennachrichten gemeldet worden, dass ich im Krankenhaus behandelt und entlassen worden war.
    Was würde er jetzt unternehmen? Vielleicht war er in diesem Augenblick in meinem Haus und wartete auf mich. Vielleicht hatte er sich nur umsehen und ausprobieren wollen, wie er in meine Wohnung kam. Die Terrassentür war der einfachste Weg, und der hohe Zaun würde ihm Sichtschutz geben, wenn er die Tür aufbrach oder einschlug oder was auch immer.
    Allerdings wäre das ziemlich dumm. In dem Fenster auf der Frontseite meines Hauses prangte die Marke der Sicherheitsfirma. Er konnte unmöglich wissen, ob die Alarmanlage eingeschaltet war, und würde kein Risiko eingehen wollen – wenn er nur einen Funken Verstand im Kopf hatte.
    Mrs. Bloodsworth riss mich aus meinen Gedanken, indem sie mich ängstlich fragte, ob Siana wohlauf sei. »Es geht ihr gut«, bestätigte ich und wischte die letzte Träne weg. »Sie hat schon heute früh meine Sachen gepackt und die Tasche Wyatt übergeben. Er ruft sie jetzt im Moment an, um sie zu fragen, ob sie die Alarmanlage eingeschaltet hat.«
    Ich tippte darauf, dass sie es getan hatte. Siana hätte mein Haus bestimmt nicht unbehütet verlassen, selbst wenn die Anlage bei ihrer Ankunft ausgeschaltet war. Folglich war mein Heim, da kein Alarm ausgelöst worden war, noch unversehrt. Kein Mörder wartete dort auf mich. Vielleicht war er über den Zaun gesprungen und hatte durch die Terrassentür gespäht, aber ich hatte die Vorhänge zugezogen, sodass ihm dieser Blick wenig gebracht hätte. Alles war in Ordnung.
    Ich atmete erleichtert auf.
    »Weiß der Himmel, wann Wyatt kommt«, sagte Mrs. Bloodsworth. »Ich werde jetzt Abendessen machen. Wenn er nicht rechtzeitig auftaucht, stelle ich ihm seine Portion warm.«
    »Kann ich

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