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Die Dornen der Rose (German Edition)

Die Dornen der Rose (German Edition)

Titel: Die Dornen der Rose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Arme weit über den Kopf. »Was tun Sie jetzt? Ich flöße Ihnen nämlich furchtbare Angst ein.«
    »Das ist lächerlich. Sie sind wie ein Tanzbär, der sich auf die Hinterbeine stellt und sagt: › Schlagen Sie mich.‹«
    »Man kann sich nicht darauf verlassen, auf einen kleinen Zeitgenossen zu treffen. Also, wenn ich angreife«, LeBreton nahm ihre Hand, die er zur Faust geballt hatte, und presste sie in seine Magengrube, »dann boxen Sie mir nicht in den Bauch, das nützt Ihnen nämlich nichts.«
    »Ich boxe Sie nicht in den Bauch.« Das habe ich schon versucht, und es hat nicht funktioniert. »Ich werde Sie nirgendwohin boxen, Monsieur Dragoner-Bandit-Deserteur. Ich laufe weg.«
    »Und zwar wie der Teufel. Das ist Ihre erste Wahl. Aber wenn Sie nicht weglaufen können … wenn man Sie in die Enge getrieben hat … Dann machen Sie das.« Er öffnete ihre Faust und krümmte ihre Finger zu einer Klaue. »Und zielen hierauf.« Er führte ihre Finger an seine Augen, setzte ihre Fingernägel auf seine Lider. »Dann krallen Sie sich tief hinein. Zielen Sie möglichst auf beide Augen. Wenn er nichts mehr sieht, kann er Sie nicht verfolgen.«
    »Das kann ich nicht. Könnte ich nicht.«
    Sein Lid war samtweich. Wie erstaunlich, dass ein Mann wie er so eine verletzliche Stelle besaß.
    »Gestern hätten Sie noch gesagt, dass Sie niemals jemandem eine Wiege auf den Schädel knallen könnten. Sehen Sie, wie man sich irren kann?«
    »Oder Sie erstechen ihn.« Adrian hatte sich zu ihnen gestellt, um sie zu beobachten und sich lustig zu machen. »Dafür braucht man nicht viel Kraft.«
    »Außer dass sie kein Messer im Stiefel mit sich herumtragen wird, da sie nicht so ein blutrünstiges Etwas ist wie jemand anders, der mir spontan dazu einfällt.« LeBreton ließ sie los. Da erst merkte sie, dass er sie die ganze Zeit über festgehalten hatte. »Ein Messer ermutigt nur zum Bleiben und Kämpfen, während ein kluger Kopf lieber die Beine in die Hand nimmt. Passen Sie auf. Wenn Sie nicht an seine Augen rankommen, zielen Sie bei einem Mann hierhin.« LeBreton fasste sich ungeniert zwischen die Beine und hielt die Hände schützend vor seine Männlichkeit. »Treten Sie ihm in die Eier. So fest Sie können. Oder packen Sie seinen Schwanz und reißen kräftig daran.«
    Ich kann nichts von alledem tun . »Was für ein äußerst unschöner Gedanke. Das möchte ich mir lieber gar nicht erst vorstellen.«
    »Nun, wenn es unter uns bleibt, will ich Ihnen verraten, dass diese Vorstellung auch für einen Mann äußerst unschön ist. Was ich damit sagen möchte, ist, dass Sie dazu imstande sind, auch einen Mann meiner Größe außer Gefecht zu setzen, wenn Sie es nur richtig angehen. Sehen Sie mal den Jungen hier.«
    Adrians Kinn hob sich. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
    »Nicht einmal in einem fairen Kampf möchte ich ihm begegnen, wenn man einmal außer Acht lässt, dass der Ausdruck fairer Kampf in seinem Wortschatz gar nicht existiert. Er würde mich verletzen, und dabei ist er kleiner als Sie.«
    »Ich bin gemeiner.« Adrian konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit erneut auf Bertilles Haus.
    Die Felder hinter Bertilles Tal und dem Hügel, auf dem sie sich befanden, lagen brach. Eine Schafherde graste dort, misstrauisch zusammengedrängt. Hin und wieder drang unruhiges Blöken aus dieser Richtung. Adrian beobachtete sie stirnrunzelnd durch das Glas.
    LeBreton wartete darauf, geschlagen zu werden.
    Sie kam seinem Wunsch nicht nach. »Nehmen wir einmal an, ich würde Ihrem Beispiel folgen. Ich laufe nicht davon. Stattdessen tue ich Ihren Augen schreckliche Dinge an. Das reizt Sie dann so sehr, dass Sie mich erwürgen. Was für eine Aussicht.«
    »Wenigsten wehren Sie sich. Das allein könnte schon ausreichen. Möglicherweise kreuzt ja ein Freund auf. Oder Ihr Soldatenbandit erleidet einen Hirnschlag und fällt tot um. Also.« Er hob die Arme und kam wieder auf sie zu. »Tun Sie mir weh. Aber richtig.«
    Er wird mich nicht eher in Ruhe lassen, bis ich mit ihm kämpfe. Sie versuchte, ihm einen Schlag zu versetzen.
    »Noch mal. Versuchen Sie’s mit meinen Augen.« Er war blitzschnell.
    »Ich bin nicht …«
    »Und noch mal.« Er langte nach ihr. Sie hatte keine Zeit seiner Aufforderung nachzukommen, und ihre Hände schossen nach oben.
    »Schon besser«, lobte er.
    Als er wieder auf sie zukam, täuschte sie nach rechts an.
    »Gut. Und noch einmal.« Er umkreiste sie, ging auf sie los und ließ sie seine Wange streifen, ehe er ihre

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