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Die Dornenvögel

Die Dornenvögel

Titel: Die Dornenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCoullough
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die Sandwiches und den Wein hast geben lassen.«
    Vom großen Motor des Rolls klangen leise, tickende Geräusche, fast lautlos strömte die Warmluft ins Wageninnere. So friedlich, so einlullend wirkte alles. Luke band seine Krawatte ab, öffnete seinen Hemdkragen. Sein Jackett hatte er schon zuvor ausgezogen, ebenso Meggie ihre Jacke.
    »Ist das ein herrliches Gefühl«, sagte er. »Möcht’ nur mal wissen, wer die Krawatten erfunden und dann uns Männern aufgezwungen hat, den würde ich mit seiner eigenen Erfindung erdrosseln.« Abrupt wandte er sich ganz zu ihr herum, beugte seinen Kopf vor, und diesmal geschah etwas Eigenartiges. Seine und ihre Lippen schmiegten sich wunderbar aneinander, nein, mehr noch, sie schmiegten sich vollkommen ineinander, die einen die perfekte Ergänzung für die anderen. Er berührte Meggie nicht, außer mit seinen Lippen. Dennoch folgte sie ihm ganz selbstverständlich, als er sich jetzt zurücklehnte, so daß sie gegen oder eher noch auf seinen Brustkorb gestützt war. Seine Hände wölbten sich mit sacht gefächerten Fingern um ihren Kopf, und er hielt ihn so, daß die süßen, sanften Babylippen, dieser so kindlich geformte Mund, nach dem er von Anfang an verrückt gewesen war, sich ganz ihm überließ und er sich ihm ganz überlassen konnte, nichts fühlend als das Zarte, Weiche, so unendlich Samtartig-Seidige.
    Doch sie blieb nicht passiv, o nein, ganz und gar nicht. Diesmal erwiderte sie seine Küsse, und ihr rechter Arm schlang sich um seinen Hals, die Fingerkuppen tauchten wie zitternd in sein Haar, und die linke Hand schmiegte sich ein kleines Stück unter seinem Kehlkopf auf die glatte, braune Haut.
    Diesmal überhastete er nichts, obwohl er längst steif war, schon vor dem ersten Kuß, als er ihr Champagner in den Becher nachgefüllt hatte, es war vom bloßen Ansehen gekommen, nur davon, daß er sie mit plötzlich erwachter Aufmerksamkeit richtig ansah. Von ihrem Mund glitten seine Lippen zu ihrem Hals, zur kleinen Mulde unten an ihrer Kehle, zum Ansatz ihrer Schultern, wunderbar zarte, kühle, trockene, samtartige Haut überall ... überall! Außerstande, sich noch länger zurückzuhalten, und voll Besorgnis, sie werde ihn vielleicht doch wieder schroff zurückweisen, tastete er mit einer Hand nach der langen Knopfreihe auf dem Rücken ihres Kleides und knöpfte mit leicht zitternden Fingern. Und geduldig hielt sie still, ließ sich das Kleid und auch die Träger ihres Unterrocks von den Schultern streifen und dann die Arme herab. Noch war sein Gesicht gegen ihren Hals geschmiegt, seine Fingerkuppen strichen über ihren bloßen Rücken. Er spürte das leise Erschauern, das wie in Wellen über sie hinwegzugleiten schien, und fühlte, wie ihre Brustwarzen steif wurden.
    Wie blind, nur seinem Tastsinn folgend, beugte er den Kopf tiefer. Sein Mund glitt über zarte Haut, strich über straffes, vorgewölbtes Fleisch. Seine halbgeöffneten Lippen suchten und fanden, schlossen sich um eine der steifen Warzen. Sekundenlang verhielt er ganz still, dann begann seine Zunge, die Brustwarze kosend zu umspielen. Er küßte sie, er saugte daran, sacht preßte er sie mit den Lippen zusammen, küßte und saugte wieder. Der alte, ewige Impuls, seine besondere
    Vorliebe. Und nie, nie versagte es. Es war so gut, gut, gut, guuuuut! Tief in seiner Kehle saß ein eigentümliches Schluchzen, doch er ließ es nicht heraus, er zwang es zurück, und schluckte hart, während er kurz zusammenschauderte.
    Jetzt gaben seine Lippen ihre Brustwarze frei, mit schier grenzenloser Liebe und Dankbarkeit küßte er die Brust noch einmal seitlich, und dann lag er sehr still, zufrieden, wie gesättigt, einem Säugling ähnlich. Er spürte ihr Gesicht, ihren Mund auf seinem Haar, und er fühlte ihre Hand, die sich unter seinem Hemd auf seine Haut geschoben hatte. Plötzlich schien er sich seiner selbst wieder ganz bewußt zu werden. Er öffnete die Augen, richtete sich auf und half ihr, Unterrock und Kleid wieder in Ordnung zu bringen. Mit geschickten Fingern schloß er die Knöpfe.
    »Du heiratest mich besser, Meghann«, sagte er, in den Augen ein leises Lachen. »Ich glaube nicht, daß es deinen Brüdern recht wäre, wenn sie wüßten, was wir gerade getan haben.« »Ja, ich glaube, wir sollten wirklich heiraten«, stimmte sie zu, die Augenlider gesenkt, eine leichte Röte auf den Wangen. »Sagen wir’s ihnen doch morgen früh.« »Warum nicht? Je eher, desto besser.«
    »Und am nächsten Samstag fahre ich mit

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