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Die Drachen Der Tinkerfarm

Die Drachen Der Tinkerfarm

Titel: Die Drachen Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Beale , Tad Williams
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eurem Land. Oder so was in der Art. Zur Geisterwelt.«
    »Echt? Äh, cool. Was erzählt eure Großmutter sonst noch so über –?«, begann Tyler, als die Tür des Lokals abermals aufknallte.
    Mr. Walkwell stand im Eingang und rief: »Tyler, Lucinda, kommt jetzt mit! Wir müssen los.«
    Als sie das Lokal verließen, kamen die Carrillo-Kinder hinterhergetrottet. Draußen stand Ragnar mit regennassen Haaren und Bart und gerötetem Gesicht. »Die … die große Kuh, sie bekommt jetzt ihr Junges, glaube ich. Die Kinder können mit mir zurückfahren.«
    »Wie du willst«, sagte Walkwell. »Ich nehme den Pferdewagen. Wenn ich langsam bin, bin ich langsam. Was geschehen soll, das geschieht, wann und wie … der Himmel es will.«
    »Tschüs«, sagte Carmen. »Kommt uns mal besuchen – wir wohnen von euch aus gleich über den Hügel. Cresta Sol. Vorn am Tor ist eine große Sonne.«
    »Danke schön, Mr. Walkwell!«, rief Alma, die immer noch ihre Schnitzerei hielt, als wäre sie ein empfindliches lebendes Wesen. »Es ist wunderschön.«

    Ragnar war vielleicht wie ein Footballspieler gebaut, aber den alten, klapprigen Pickup fuhr er wie ein kleiner Opa, vorgebeugt, beide Hände um das Lenkrad geklammert, bis seine haarigen Knöchel ganz weiß waren. Es regnete so gut wie nicht mehr, aber ein paar Tropfen spritzten noch an die Windschutzscheibe.
    »Ich dachte, wir hätten’s eilig«, sagte Tyler, als Ragnar um eine Kurve schlich, als ob der Wagen Sprengstoff geladen hätte.
    »Sei still, Junge«, versetzte der Landarbeiter, aber nicht unfreundlich. »Ich habe noch nicht viel Übung mit dieser Fahrerei.«
    »Hm. Wär ich nie drauf gekommen.« Tyler blickte sauer, als Lucinda ihn trat. »Aua! Das war ein Witz!«
    »Bekommt die … die Drachin wirklich ein Baby?«, fragte sie. »Ist das ein Problem?«
    Ragnar wiegte den Kopf. »Sie hat bis jetzt mit ihren Jungen kein Glück gehabt. Keines hat überlebt. Niemand kennt sich mit Drachen aus. Es sind alte und fremdartige Wesen.«
    Sie fuhren eine Weile schweigend dahin. »He, diese Kinder haben erzählt, die Tinkerfarm wäre so was wie der Eingang zur Geisterwelt«, sagte Tyler schließlich. Das hatte ihn offensichtlich schwer beeindruckt.
    Der blonde Mann schnaubte. »Diese Kinder erzählen viel, wenn der Tag lang ist. Ihre Großmutter ist eine Märchenerzählerin, deshalb kennen sie tausend Geschichten.« Ragnar starrte angespannt auf die Straße. »In meiner alten Heimat gibt es ein Sprichwort: ›Wer an einer unbekannten Schwelle steht, sollte aufpassen, bevor er sie überschreitet, und er sollte hierhin und dorthin schauen, denn wer weiß vorher schon, welche Feinde ihm dahinter auflauern?‹«
    Tyler beugte sich zu seiner Schwester. »Na, konfuser geht’s nicht, was?«, flüsterte er.

    Die Farm schien in Aufruhr zu sein, als sie in die Kiesauffahrt einbogen. Mehrere Arbeiter standen an der Haustür, wo Gideon Befehle erteilte. Ihr Großonkel trug einen weißen Laborkittel, hatte aber immer noch seine Pantoffeln an und wirkte ziemlich aufgelöst.
    »Gott sei Dank«, sagte er, als Ragnar und die Kinder ausstiegen. »Wo ist Simos?«
    »Du weißt, dass er keinen Fuß in das Automobil setzt«, erwiderte Ragnar. »Er wird bald hier sein. Er hat mir gesagt, was zu tun ist.«
    »Dann komm. Sie braucht ziemlich lange für die Ablage. Nach der Hauttemperatur ist es schwer zu sagen, aber sie könnte Fieber haben, denke ich.« Aus der Ferne erscholl ein lautes dumpfes Jaulen wie von einem kaputten Nebelhorn – offensichtlich der Schrei eines leidenden Drachen. Endlich nahm Gideon Tyler und Lucinda zur Kenntnis. »Lauft, ihr zwei! Mrs. Needle wird euch etwas zu tun geben.«
    »Können wir nicht mitkommen?«, fragte Tyler. »Ich würde den Drachen gern wiedersehen.«
    »Nein, könnt ihr nicht. Meseret ist nicht an euch gewöhnt, und sie hat Schmerzen. Außerdem macht sie einen furchtbaren Lärm, und das könnte Alamu anziehen.«
    »Wen?«, fragte Tyler.
    »Alamu. Ihren Partner.« Gideon wedelte mit den Händen, um die Kinder zu verscheuchen. »Zum Donnerwetter, ich habe jetzt keine Zeit, um mich mit euch abzugeben. Geht ins Haus!«
    »So viel zum natürlichen Landleben«, grummelte Tyler, als sie ins Haus gingen.
    »Was soll das heißen?«, fragte Lucinda.
    »Na, wir sollten doch solche Sachen erleben, nicht wahr? Das Wunder des Lebens und dieser ganze Müll.«
    »Hast du nicht gehört, was Onkel Gideon gesagt hat? Ja, hallo! Da fliegt ein gefährlicher männlicher Drache durch

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