Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Gestalt ins Spiel kommt, wird es kompliziert.“
„Versucht bitte dennoch, es uns zu erklären.“, bat Nuala und sah sich beim Laufen immer nach Feinden um, damit sie nicht überrascht wurden. Ab und an musste sie wirklich einen mit dem Speer aufspießen.
„Es ist so, dass wenn sich eine Mutter entscheidet, ihren Sprössling in der menschlichen Gestalt zu gebären, die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass das drakonische Gen nicht oder nur unvollständig vererbt wird.“, erklärte der General bedauernd, „Da das Gen beschädigt ist, kann das Kind dann weder die drakonische Gestalt annehmen noch unsere besonderen Fähigkeiten nutzen. Er hat zwar eine ebenso lange Lebenserwartung und ist stärker als einer eurer Menschen, aber er ist gleichzeitig kein vollwertiger Drache.“
„Passt Ihr Euch gerade unseren Ausdrucksweisen und Rassen an?“
„Ja, ich hoffe, dass es so etwas einfacher ist.“
„Das ist es.“, stimmte der Zwerg zu, „Bitte fahrt fort.“
„Nun, auch wenn zwei Drachen das Kind zeugten, kann es zu diesem Unglück kommen, sobald die Mutter das Kind als Mensch austrägt, außerdem ist die erste Verwandlung problematisch. Ein menschliches Kind ist leicht zu bändigen, aber ein durchdrehender Drache mit scharfen Klauen und spitzen Zähnen... Ihr könnt Euch vorstellen, dass das nicht witzig ist.“, sagte er und rammte einem Menschen seinen Schild ins Gesicht, den Argrim dann enthauptete. Bisher hatten sie aber keine größere Gruppe mehr getroffen, was viele Gründe haben konnte.
Jalgat wirkte kurz nachdenklich und hang dann heran: „Und wenn sie dann noch Feuer speien, wird es sicher schwierig.“
„Nein, in dem Alter können sie diese Drüsen nicht nutzen. Falls sie die überhaupt haben... Deshalb auch gerade das Alter: Sie sind alt genug, um es umzusetzen und zu verstehen, aber zu jung, um ernsthaft bedrohliche Fertigkeiten zu nutzen.“
„Warum gebären eure Frauen dann nicht immer in drakonischer Gestalt ihre Kinder?“, fragte Nuala irritiert.
„Wegen unseren Instinkten.“, antwortete er. Doch sie mussten unterbrechen, da eine größere Gruppe sie angriff. Wieder schützte der General sie, während Argrim wie eine Maschine durch die Reihen fegte und Andras seine Magie nutzte. Nuala musste sich nicht mal in den Kampf einklinken so schnell war er auch schon vorbei. Der Drache sah sich um, aber sie schienen wieder sicher zu sein. Deshalb fuhr er fort: „Wir haben dann das Bedürfnis die Eier auf einen hohen Berg, einer Klippe oder einen sonst schwer zugänglichen Ort zu legen. Sobald die Drachenjungen dann schlüpfen, erproben sie sich instinktiv dem Fliegen. Wer es nicht schafft, stürzt in den sicheren Tod und die, die überleben, werden als stark genug erachtet und wachsen normal auf. Bei zehn Eiern sterben etwa acht Drachenjungen bei ihrem ersten Flug...“ Das waren wirklich viele und das Kind zu verlieren musste wirklich hart sein, auch wenn ihre Natur das so vorlebte. „Deshalb bevorzugen Drachenweibchen die Geburt als Mensch.“, sagte er ohne Abscheu und mit viel Verständnis, „Lieber wollen sie ein Kind, das niemals das drakonische Gen nutzen kann als ein totes... Außerdem heißt das defekte Gen nicht, dass die Kinder dieses Nachwuchses nicht dennoch Kinder zeugen, die das Gen wieder nutzen können. Grundsätzlich ist das Blut ja gegeben. Die Chance steigt sogar, wenn es das Männchen ist, was das defekte Gen hat. Immerhin könnte das Weibchen dann als Drache gebären.“
„Das klingt alles sehr schwierig und unangenehm.“, murmelte Andras. Als Dämon hatte man eventuell keine fleischliche Gestalt, trotzdem vermehrten sie sich rasch und problemlos. Unabhängig von ihren Formen gab es dabei nicht mal bei Mischblut Komplikationen. Wahrscheinlich war das dämonische Gen einfach dominanter. Sein Blick huschte dann dennoch zu dem General: „Und die dritte Möglichkeit?“
„Das wäre die, die wohl bei Lady Nuala greift.“, sagte er und sah zu der Elfe, „Drachen werden nach ihrem Tod wiedergeboren. Meistens sind sie sich dessen nicht bewusst, aber es kam auch schon öfters vor, dass sich ein Wiedergeborener sich an sein Vorleben erinnerte. Das kann Einfluss darauf nehmen, in wen man sich verliebt, welche Fähigkeiten man besitzt und sogar wie man aussieht. Meisten greift es aber bei unseren Königen und Königinnen.“ Das klang zumindest logisch. Auch dann noch als sie wieder Angreifer abwehrten und über ihre Leichen stiegen, um voran zu kommen. Das Ziel war
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