Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
weißhaarige Mann lachte in perverser Freude und wollte seine Faust gerade auf ihre Hüfte nieder krachen lassen als sich Andras das Blut auf Nualas Gesicht zu nutze machte. Es begann erst zu schweben, dann flog es einfach gegen ihn und brachte das Urböse zum Kreischen. Es drang durch jede Pore in ihn ein und auf diesen Weg zerfetzte es alles, was seinen Weg kreuzte. Es verunreinigte das schwarze Blut des Wesens, wie dessen Blut die Menschen verseucht hatte. Zodiak sprang brüllend von der Elfe und versuchte mit aller Gewalt den roten Lebenssaft aus seinem Organismus zu bekommen, während Argrim an Nualas Seite eilte.
„Geht es dir gut?“, fragte er atemlos.
„Sehe ich so aus als würde es mir gut gehen?“, fragte die Elfe keuchend unter den enorm großen Schmerzen. Er stellte keine weiteren Fragen, sondern griff nach ihren Oberarmen, um sie schnell und kraftvoll weiter weg von dem Geschehen zu ziehen. Das war gar nicht so einfach durch die Erhebungen im Kristallboden, aber trotzdem gab er nicht auf. Erst als sich der Zwerg sicher war, dass sie nicht mehr so leicht ins Kampfgeschehen verwickelt wurde, löste er sich und eilte Andras zur Hilfe. Der hatte rege Probleme mit dem sehr wütenden Zodiak, der inzwischen wieder sein Großschwert in den Händen hielt und mit einem zuckenden Kopf auf ihn zukam. Es sah etwas so aus als habe er einen Tick, aber es kam wohl eher von dem restlichen Blut, das seinen Körper durchforschte, aber bald versiegen würde.
„Ich konnte dich von Anfang an nicht leiden, Dämon.“, knurrte das Urböse und umfasste seine Waffe fester, „Du warst mir schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge.“
Andras lachte freudlos: „Ich hoffe, dass das unsere Freundschaft nicht beeinflusst, dass du so fühlst? Das wäre traurig.“ Er hob seinen Degen, wusste aber, dass er im Nahkampf keine Chance gegen dieses Wesen hätte.
In dem Moment, wo Zodiak andeutete, dass er auf ihn zupreschen wollte, sprang Argrim plötzlich von der Seite auf ihn zu und schwang die Axt. Schnell und gnadenlos schnitt er dem Wesen die komplette Seite auf und hieb dann noch direkt auf seinen Kopf. Mit einem Ausdruck des Entsetzens ging Zodiak zu Boden und regte sich nicht mehr. Triumphierend klopfte sich der Zwerg auf den Brustkorb: „Gut, dass du ihn so aufopferungsvoll abgelenkt hast, mein Lieber. Bist ja doch zu etwas gut!“
„Freut mich, dass ich helfen konnte.“, murmelte der Dämon.
Jalgat wollte gerade nach dem Griff seiner Axt greifen als diese sich plötzlich bewegte. Vor Schreck sprang er zurück und beobachtete dann, wie das Urböse sich erhob und das mit der Waffe in seinem Kopf. Sein Grinsen sah verquer aus, weil ihm die Waffe immerhin im Gesicht steckte und dadurch Muskeln und Nervenbahnen getrennt oder beschädigt waren, die dafür zuständig waren. Als sei das vollkommen normal packte Zodiak den Schaft der Axt und riss sie aus seinem Gesicht. Eine Fontäne aus Blut schoss aus der Wunde und es verteilte sich schwarz und düster auf den glatten Boden unter ihm. Lachend beobachtete er das Entsetzen in den Gesichtern der Männer und warf dabei die Mithrilaxt zu Boden, die darüber schlidderte und weit aus der Reichweite des Zwerges liegen blieb. Dafür hatte er gerade eh keinen Kopf, weil er noch vollkommen fassungslos war und sich fragte, wie das nur möglich sein konnte.
„Was in aller Welt bist du?!“, stieß Jalgat entsetzt aus.
„Das weißt du doch.“
„Ja, aber... ich verstehe es nicht!“
„Was gibt es da nicht zu verstehen?“, schnurrte Zodiak, während seine Wunde verheilte und verschwand als hätte er nur ein bisschen Dreck im Gesicht gehabt, was er mit einem Lappen nur wegzuwischen brauchte. Diese Regenerationsfähigkeit war wesentlich beeindruckender als alles, was Nuala in dieser Hinsicht geboten hatte. Ihm war das egal als er den Zwerg taxierte: „Ich bin das Gegenstück von dem Mann, den ihr >Gott< nennt. Er verkörpert das >Gute<, auch wenn ich es eher als Langeweile bezeichnen würde. Er ist das Licht, ich sein Schatten. Mich kann man genauso wenig auslöschen, wie ihn.“
„Warum sagst du, du würdest ihn eher als Langeweile bezeichnen?“, fragte Andras und umfasste seinen Degen fester.
„Das müsstest du als Dämon doch ganz genau wissen.“, kicherte das Urböse, „Weil er diese Welt und die dazugehörigen Lebewesen nur aus Langeweile geschaffen hat. Ebenso wie all die anderen Welten... Es ist als würde man immer wieder das gleiche Rezept kochen, aber man ändert
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