Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
in den Organismus gelangt war. Bisher hatten sie Glück und die kleinen Schnittwunden hatten einfach nicht gereicht, um ihre Reise hier enden zu lassen. Dennoch riskierten sie es nicht, diesen Zustand zu verändern, indem sie waghalsig wurden.
Nach gefühlten zwei Stunden erreichten sie eine riesige Kammer. Von den Decken hangen riesige Kristallformationen, die teilweise Sterne bildeten oder grobe Blumen. Das Licht brach sich dort oben so, dass es zu tanzen schien als lebte es durch die Kristalle. Je nach dem, wie man es betrachtete und von wo, kam es Nuala sogar so vor als formten sich aus den Lichtern Figuren, die eine Geschichte erzählten. Am Rand des Raumes gab es riesige Kristallsäulen, die die Decke stützten, die ebenso das Licht brachen. Das war aber nicht so spektakulär, wie die Decken, denn sie fungierten eher wie Spiegel. Ihre glatten Oberflächen ließen das Licht von Säule zu Säule springen und verteilten es wie ein Netzwerk im ganzen Raum. Das war beeindruckend, besonders weil es auf natürliche Art und Weise so gewachsen war. Doch auch Natur hatte eben ihre Muster und Formen...
In der Mitte des Raums befand sich eine Art Schrein. Eher war es ein Podest, um den herum sich ein kreisartiges Gebilde aus Kristallformationen aufbaute, welche etwas wie eine Rosenblüte aussahen. Die Kristalle, die diese Blütenknospe bildeten und auch das Podest leuchteten auf eine Art und Weise, die nicht vom gebrochenen Licht stammen konnten. Sie waren wesentlich heller und in einer Farbe, die Nuala nicht benennen konnte. Wie Adern zogen sie sich einfach dadurch und strahlten eine ungemeine Anziehung und Macht auf die Elfe aus. Fast so als winkte man sie zu sich oder als riefe man ihren Namen. Nun fiel ihr erst auf, dass diese Adern sich auch über den Boden und teilweise an der Wand ausbreiteten, aber ihr Knotenpunkt lag eindeutig in dem Podest, wie ein schlagendes Herz im Brustkorb.
Es kam ihr ein wenig so vor als sah sie ihrer eigenen Magie direkt in die Augen. Das erinnerte sie an Maza-Cankus Erklärungen zu ihren Fähigkeiten, weshalb sie davon ausging, dass vielleicht einige ehemalige Herrscher der Drachen diesen Berg und damit auch diesen Raum erschaffen und ihre Kräfte hier gespeichert hatten. Kristalle waren ihr Element und wenn sie sich nach und nach um Zaltana bemüht hatten, war es durchaus möglich. Neugierig trat die Blondine näher und spürte dabei ein seltsames Pulsieren in sich selbst. Es war fast so als platzte die Kraft in ihr und drohte die Oberhand zu gewinnen. Sie wusste, dass sie viel Potenzial besaß und mehr Macht als sie nutzen konnte, aber nun wurde sie intensiv daran erinnert. Als kehrte man ihr Innerstes nach außen... Noch ein Schritt und die Elfe stand vor dem ersten Kristallblütenblatt. Argrim und Andras blieben dabei in der Nähe der Goldhaarigen und wirkten sehr angespannt und skeptisch. Wahrscheinlich spürten sie die Macht des Ortes ebenfalls, konnten sie aber nicht auf die Art und Weise verarbeiten, wie sie.
„Ihr habt euch mal wieder viel Zeit gelassen.“, erklang plötzlich die vertraute Stimme Zodiaks als er hinter einer Kristallformation hervortrat, „Es kommt mir so vor als hätte ich hier eine Ewigkeit auf euch gewartet. Und nun seid ihr so angetan von diesem langweiligen Phänomen, dass ihr nicht mal daran gedacht habt, nach mir zu suchen. Das ist verletzend.“
„Es bricht mir das Herz.“, erwiderte Nuala kühl.
„Das hoffe ich doch.“, kicherte das Urböse und kam bedrohlich auf die Gruppe zu, die sich sofort kampfbereit machte.
Kapitel 14 Das Urböse
Das schöne Licht in der Höhle war ab dem Punkt unpraktisch geworden als sich Zodiak offenbart hatte. Es war immerhin nicht besonders hell hier und durch die vielen Farben war es eine wahre Ablenkung. Dennoch schaffte Argrim es, den Angriff des Urbösen abzuwehren. Er griff mit einem Großschwert an, das so besetzt war von der schwarzen Schlacke, dass es unmöglich zu sagen war, um es aus Metall oder einem anderen Material bestand. Ein einziger Treffer würde reichen, wobei das Ausmaß der Verletzung vollkommen egal wäre. Wahrscheinlich reichte sogar eine einfach Berührung... Dessen waren sie sich alle bewusst, weshalb sie ganz darauf bedacht waren, nicht zu eng beisammen zu stehen und jedem Angriff auszuweichen und nur im Notfall zu parieren. Eine kleine Verschätzung würde reichen, um für massive Verluste zu sorgen. Zodiak schien dabei der Einzige
Weitere Kostenlose Bücher