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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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ihm mit einem sauberen Hieb den Schwertarm ab. Er wusste, dass ihn die Blutfontäne aus dem Stumpf eigentlich mit Genugtuung erfüllen sollte, aber dieses Gefühl blieb einfach aus. Er hörte nur diese bestialischen Schreie und sah das schmerzverzerrte Gesicht, aber er konnte sich nicht daran erfreuen, dass er demselben Schicksal erliegen würde. Deshalb holte Jalgat aus und schnitt dem Elf einfach die Kehle durch. Der Täter ging zu Boden und Argrim meinte, dass er Dankbarkeit in den toten Augen entdecken konnte. Selbst wenn er sich das nur einredete, tat es gut, daran zu glauben...
    Nun hatte er zwar Rache genommen, aber er erkannte auch, dass sie einfach nicht gewinnen konnten! Es waren viel zu viele Angreifer, die inzwischen auch wieder die hinteren Reihen in Bedrängnis brachten. Ihre Linien brachen immer mehr aus und von Ordnung konnte man keineswegs mehr sprechen.
     
    Es fühlte sich wie Stunden an als nur noch wenige der Zwerge standen und bei den Frauen und Kindern das Sterben einherging. Argrim war schon vollkommen außer Atem und wusste beim besten Willen nicht, wie er das durchhalten sollte. Stoßweise stand ihm der Atem rasselnd vor dem Mund und es wurde immer schwieriger sich nicht einfach zu Boden fallen zu lassen, um den kühlenden Schnee auf seiner erhitzten und blutverschmierten Haut zu spüren. So viele Elfen hatte er nun getötet oder einfach nur verkrüppelt, wenn er zu mehr nicht in der Lage gewesen war. So viele Freunde hatte er dafür verloren... Langsam schwand einfach der Wille, weiterzumachen. So viele Leben konnte er unmöglich rächen! Ganz anders war das bei Nuala, die nicht mal großartig schwitzte und sich einfach weiter bewegte. Hier ein toter Elf, dort einer... Sie tänzelte zur Seite, ließ das Schwert kreisen und erschuf sich so neuen Spielraum zum Kämpfen. Ihr Wille blieb einfach bestehen! Aber er fragte sich dennoch, wo so eine bildhübsche Frau solche Fertigkeiten und solch eine Ausdauer gelernt hatte.
    Der Zwergenanführer sah das Unheil auf sich zukommen, aber er war außer Stande etwas dagegen zu unternehmen... Ein Elf sprang mit einem Kampfschrei auf ihn zu und das Schwert sauste nieder und Argrim wusste, dass er zu müde und zu geschwächt war, um es aufzuhalten. Er fand sich mit dem Schicksal ab und schloss seine Augen und dachte an die geliebten Zwerge, die er verloren hatte und an die Welt, die er sich immer gewünscht hatte. Dann spürte er es! Aber irgendwas stimmte nicht... Es hätte sich ganz anders anfühlen müssen! Stattdessen spritzte etwas warmes in sein Gesicht und auf sein Kettenhemd, aber da war kein Schmerz oder Kälte durch das Metall. Perplex schlug er die Augen auf und sah Nualas Rücken. Das Schwert hatte sie komplett aufgespießt und war durch ihren Körper gebremst wurden, sodass er unverletzt blieb. Aber warum? Das war eine tödliche Verletzung! In ihrem Zustand hätte sie noch fliehen und sich in Sicherheit bringen können. Sie hätte leben können! Und nun warf sie das weg für... Für wen? Einen erschöpften Zwerg, der niemals an dieser Position hatte sein wollen? Doch obwohl die Blondine tot sein müsste, hörte er sie etwas murmeln und kurz darauf zerfetzte es den Elf, der sie angegriffen hatte. Er war noch vollkommen fassungslos als sie sich plötzlich über ihn warf und sie Beide zu Boden gingen. Ihr Gesicht sah ihn voller Schmerz an: „Es tut mir leid, Herr Jalgat...“
    Die Blondine drehte sich von ihm weh und er hörte sie noch schreien: „Ár’rc zhô shaí!“
    Lautes Gekreische und Schreie erklangen auf dem ganzen Schlachtfeld und es schien das Chaos auszubrechen, aber mehr bekam er einfach nicht mehr mit... Ihm wurde ganz schwindlig und dann wurde es vor seinen Augen alles schwarz und verschwommen. Stille ersetzte die Todesrufe und er war nicht traurig darüber.
     
    „Argrim Jalgat.“, säuselte eine sanfte Stimme, die er nicht kannte, „Ich danke dir, dass du bei Nuala bist. Bitte lass’ sie nicht im Stich. Sie ist doch noch ein Kind...“
    „Wer bist du?“, krächzte er erschöpft. Alles um ihn herum war schwarz, weshalb er vermutete, dass er seine Augen noch geschlossen hatte. Er versuchte sie zu öffnen, doch es ging nicht. Der Zwerg fühlte sich wie in einem Traum gefangen. Irgendwie umgab ihn Wärme, aber er wusste auch genau, dass er weder in einem Bett lag noch war er in Sicherheit. Ihm war auch klar, dass er Schmerzen hatte, doch der Zwerg konnte sie nicht spüren. Er war sich nicht mal sicher, ob er nicht

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