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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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es ihr schrecklich schwer fiel. „Wir haben es irgendwie geschafft. Ich weiß bis heute nicht, wie wir es gepackt haben, deinen Tod zu überleben. Aber nun sind wir hier... Ich hoffe, dass du stolz auf uns bist. Und sei Vater nicht böse... Er mag sich durch die halbe Unterwelt huren, aber doch nur, weil er es nicht erträgt, dass er nun ohne dich seinen Weg beschreitet.“
    „Aber hasst du deinen Vater nicht?“, fragte Eva, die gerührt aussah. Vielleicht war es auch nur das, was die Elfe sich in solch einem Moment wünschte.
    „Hass ist vergänglich, Mami...“, flüsterte Nuala, „Das hast du mich gelehrt.“
    Ein erneuter Schrei ließ die Blondine aufsehen. Legion wollte offenbar zu ihr gelangen, aber Andras hielt sie fest. Sie tobte und verfluchte diese Einmischung. Immer wieder sagte sie, dass sie ihr gehörte. Immer und immer wieder. Es kam ihr beinahe so vor als wäre es ihr Antrieb. Der Dämon war ruhig und hielt das Wesen zurück. Doch lange würde er wohl nicht mehr durchhalten.
    „Ich sage nicht Lebewohl. Davon halte ich nichts...“ Ein letzter Blick in die violetten Augen ihrer Mutter gaben ihr eine Sicherheit, die sie schon lange nicht mehr gehabt hatte. „Ich liebe dich und wir werden uns wiedersehen. Aber nicht heute.“
    Die Illusion löste sich auf. Ein mütterliches Lächeln voller Liebe formte die Lippen von Eva und da wusste Nuala, dass sie das Richtige getan hatte. Damit wandte sie sich ab von dem Nebel und trat an Legion und Andras heran.
     
    > Du gehörst mir! < , kreischte sie boshaft und riss sich endlich von Andras los. Eilig kam sie herbei und klammerte sich in einer hilflosen Hoffnung an die Elfe. > Du darfst nicht gehen! Ich lasse dich nicht gehen! < Grob stieß die Blondine das Wesen von sich. Die Tränen trockneten auf ihrer Haut, während ihr Blick kalt und unnahbar wurde: „Du hast keine Wahl. Ich bin deiner Leid geworden. Diese Farce hat überhaupt nichts gebracht.“ Erneut kreischte die Kreatur auf und wollte erneut nach Nuala greifen, die ihr allerdings auswich und sich an die Seite des Dämons stellte. > Du kannst mich nicht aus deinem Kopf verbannen! < , schrie sie voller Jähzorn, > So lange du deine Mission nicht beendet hast, werde ich da sein! Und noch viel länger! <
    „Gut, von mir aus.“, antwortete die Blondine böswillig, „Dann gewöhn’ dir einfach an, dass du in Zukunft die Klappe hältst und nicht mehr versuchst, die Kontrolle über mich zu übernehmen! Such’ dir Freunde, die dich auch wollen.“
    > Aber-... <
    „Hörst du überhaupt zu?“, fragte sie genervt, „Dann unmissverständlich: Halt-den-Rand! Wenn du das nicht hinbekommst, dann finde ich einen Weg, um dich loszuwerden. Und wenn ich mir dafür das Hirn eigenhändig aus dem Schädel reißen muss! Ich schwöre dir, bei den Göttern, lass’ es nicht darauf ankommen .“ Andras kicherte, aber sie war sich nicht sicher, ob er ihre Wortwahl oder Legions Verdutzung amüsant fand. Erst wirkte es so als wollte das Wesen noch was sagen, doch offenbar fiel ihr nichts Passendes ein, also verschwand sie einfach. Um sie herum war nur noch der Nebel. Keine Spur mehr von alten, quälenden Erinnerungen und auch keine Spur mehr vom alten Wesen, die zu alt und zu mächtig waren, um sie zu vernichten.
    „Und jetzt?“, wollte Nuala wissen.
    „Jetzt... Jetzt haben wir einen langen Fußmarsch vor uns. Und ich fürchte, ich werde ein paar alte Freunde dabei treffen.“
     
    Es fühlte sich an als seien sie schon seit Stunden unterwegs, doch im Jenseits schien Zeit keine wirkliche Bedeutung zu haben. Dennoch schwor Andras darauf, dass sie nun endlich den Weg aus Legions Reich gefunden hatten. Auf der Strecke hatten sie sie weder getroffen noch etwas von ihr gehört. Sowieso hatte niemand versucht, sie irgendwie an ihrem vorankommen zu hindern. Nuala hatte eigentlich erwartet, dass sie im Geisterreich ein paar mehr Dämonen treffen würde. Eigentlich hatte sie auch erwartet, dass sie Legion einfach in ihre Schranken wies und dann in ihren Körper zurückkehrte. Das ließ sie zu dem Entschluss kommen, nichts mehr zu erwarten.
    „Wieso bist du hergekommen?“, unterbrach sie das Schweigen.
    „Um dein Held in goldener Rüstung zu sein, Prinzessin?“
    „Ich meine das ernst!“
    „Ich auch.“
    Die Elfe schnaubte verächtlich und beschleunigte ihre Schritte. Andras lachte und hatte keine Schwierigkeiten damit, mit ihr mitzuhalten. Sie durchwanderten die Nebel und hielten sich dabei auf dem schmalen Pfad aus

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