Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
zurück... Vergiss’ aber nicht, dass du weiter vorwärts gehen musst. Hänge dich nicht an einem Schicksal fest, dass du nicht hättest verändern können. Denke an das, was du wirklich tun willst und was deine Aufgabe ist. < Plötzlich fühlte Nuala sich noch elender als sie Legion lauschte. Jene, die noch nicht fertig war: > Vergiss’ nicht, dass ein Blick zurück gut sein kann, aber nur dann, wenn du danach wieder nach vorne blicken kannst. <
„Ja...“, antwortete Nuala mit gesenktem Wimpernkranz, „Ich weiß. Danke, Legion...“
Dann verschwamm die Welt um sie herum. Legion löste sich vor ihren Augen einfach auf, wie alles um sie herum. Ihr war schlecht und schwindlig. Es fühlte sich nicht gut an, nun aufzuwachen. Aber Argrim rief so beständig nach ihr und schien sie durchzuschütteln.
„Meinst du, sie hat nicht doch, diese verdammte Krankheit?“, fragte Argrim panisch und schüttelte die Elfe eifrig, „Nuala!“
„Wenn du sie so weiterschüttelst, dann wird sie garantiert krank.“, antwortete Andras besorgt, „Aber ich denke nicht, dass sie infiziert wurde. Wahrscheinlich mehr Glück als Verstand die Gute. Aber da kenne ich mehrere...“
Tatsächlich hatten auch sie mehr Glück als Verstand besessen. Der Angriff auf Nuala hatte sie so aus der Bahn geworfen, dass sie ohne groß nachzudenken direkt auf Cazie losgegangen waren, die nochmals Nuala angreifen wollte. Statt sie einfach ohnmächtig zu schlagen und mit der Elfe fortzulaufen, hatten sie sich in einen Kampf verwickeln lassen. So hatten ihre Verfolger natürlich immer mehr aufschließen können, aber die vorher geflüchteten Herdentiere waren zurückgekehrt und das tatsächlich mit Verstärkung. Sie griffen die verwirrten Verfolger an und das gab ihnen die Gelegenheit, Nuala zu packen und sie schnell dort wegzuschaffen. Hinein in den etwas unheimlichen und sehr dunklen Wald, dessen Baumkrone das Wasser genauso gut abwies, wie das Gras und die anderen Pflanzen.
Die Stichwunde Nualas hatte sich derweil wieder geschlossen. Es blieb nur eine Narbe , die sie wohl als ewige Erinnerung an diesen Moment tragen musste. Ähnlich wie die Narben in ihrem Gesicht. Ansonsten sah sie gesund aus als schliefe sie einfach nur. Nun, der Wald bot auch eine schöne Gelegenheit zum Schlafen, wären da nicht die gruseligen Geräusche und diese unheimliche Dunkelheit... Argrim war sich sicher, dass wenn er an Nualas Stelle wäre, er spätestens dann aufgewacht wäre als sie diesen Wald betreten hatten.
„Nuala!“, rief der Zwerg erneut und schüttelte die Elfe.
„Ist gut...“, murmelte diese endlich als Antwort, „Ich habe es beim ersten Mal verstanden.“ Betreten blinzelte Nuala und öffnete so langsam ihre Augen. Sie rieb sich etwas die Schläfe, ehe sie nach dem Nacken des Mannes griff und ihn urplötzlich auf den Mund küsste. Das schockierte nicht nur Argrim selbst, sondern auch Andras. Aber der Dämon lockerte die Situation als Erster, indem er zu lachen begann. „Meine Ohren klingeln von deinem Geschrei und nun von seinem Gelächter. Wirklich unschön...“
Der Axtschwinger war vollkommen neben sich. Konnte immer noch nicht glauben, dass man ihn gerade kurz, aber feurig geküsst hatte! Zwar hatte es Andeutungen zwischen ihnen gegeben, aber darüber hinaus war es bisher nicht gegangen. Natürlich hatte er sich innerlich gewünscht, ihre Lippen mit seinen zu berühren, aber da war er weniger fassungslos gewesen. Und auch weniger um ihr Wohl besorgt...
Andras half derweil Nuala auf die Beine, indem er nach ihrer Hand griff. Sie sah sich interessiert um. Musterte die Baumstämme, die weniger braun als doch eher blau bis lila waren. Je nach Lichteinfall änderte sich die Farbe mit einem glitzernden Beigeschmack. Die Blätter, die sie durch ihren Film vor dem Regen schützten, waren in einem satten Lila und waren ebenso interessant. Die Baumkrone war so dicht und stark, dass kaum ein Lichtstrahl zu ihnen durchdrang. Dazu kam der ferne Gesang von... Vögeln? Da war sich die Elfe ehrlich nicht sicher. Überall schien Bewegung zu sein. In den Büschen, in den Ästen, im Gras. Doch sie sah nichts. Nichts, außer der Pflanzen und einiger Schatten.
„Was ist geschehen als ich weggetreten war?“, wollte Nuala dann wissen und drehte sich zu den beiden verbliebenen Freunden. Sie wirkten betreten und wollten offenbar ungern darüber sprechen. Das verstand die Elfe durchaus. Aber dennoch musste sie es eben wissen. „Habt ihr Cazie
Weitere Kostenlose Bücher