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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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zu kleiden, wie ich es möchte?»
    «Ja», antwortete Ahdaf.
    «Kleidung zu tragen, die Ihre Figur zur Geltung bringt?»
    «Ich …» Ahdaf senkte den Kopf. «Ja.»
    «Auch tief ausgeschnitten?»
    «Ja.»
    Rebecca schob Ahdafs Ärmel und die klirrenden silbernen Armreifen über dunklen Unterarmen mit flaumigen schwarzen Härchen hoch. Sie schob ihre Hand unter dem Ärmel bis zu Ahdafs Schulter hinauf. «Und Sie wären auch bereit, Arme und Beine zu zeigen?»
    «Ja.»
    «Sie würden sich ganz in meine Hände begeben?»
    «Ja.»
    Rebecca lehnte sich zurück. «Wieso habe ich den Eindruck, dass Sie viel zu stolz wären, um sich etwas befehlen zu lassen?»
    Ahdaf sagte leise: «Ich kann gehorchen.»
    «Auch mir?»
    «Ja.»
    «Sehen Sie mich an, Ahdaf.» Langsam, widerstrebend hob Ahdaf den Blick und sah Rebecca in die Augen. Sie schien zu zittern und immer kleiner zu werden. «Wenn wir Erfolg haben wollen», sagte Rebecca, «müssen wir manchmal Dinge tun, die wir lieber nicht tun würden, die gegen unser Selbstbild verstoßen. Ich muss wissen, ob Sie bereit sind, solche Dinge zu tun, wenn ich Ihnen sage, dass es notwendig ist.»
    «Was denn für Dinge?»
    «Das kann ich nicht im Voraus sagen», antwortete Rebecca. «Jeder Mensch scheut vor anderen Hindernissen zurück. Ich weiß nur eins, wenn Sie Erfolg haben wollen, müssen Sie bereit sein, alles dafür zu opfern, auch Ihren Stolz. Sind Sie dazu bereit?»
    «Ja», antwortete Ahdaf leise.
    «Ihre Familie? Ihre Freunde?»
    «Ja.»
    «Ohne Protest? Ohne Bitterkeit?»
    «Ja.»
    «Gut», sagte Rebecca. «Dann führen Sie mich jetzt in Ihr Zimmer. Ich muss Sie in anderen Kleidern sehen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 42
I
    B oris war früher schon getaucht, im Urlaub in Bali, am Roten Meer und so weiter, aber es war eine ganze Weile her. Vieles von dem, was er gelernt hatte, hatte er inzwischen vergessen, vor allem was die korrekte Zusammenstellung der Ausrüstung und die Sicherheit anging. Aber da Knox und er ungefähr die gleiche Statur hatten, ließ er ihn, nachdem er ihm die Plastikhandschellen abgenommen hatte, zunächst den Kompressor anstellen, um zwei Flaschen zu füllen, und dann zwei komplette Ausrüstungen zusammenstellen. «Ich brauche keine», sagte Knox. «Meine ist schon auf dem Boot.»
    «Sie tauchen in der gleichen Ausrüstung wie ich», entgegnete Boris. «Und wer welche bekommt, sage ich Ihnen erst, wenn’s losgeht. Also, keine Tricks, verstanden?»
    Knox zuckte mit den Schultern. «Wenn Sie meinen.»
    Der Kompressor brauchte ewig. Boris ließ Knox das Tauchzeug zum Boot hinausbringen, während sie warteten, und hielt dabei die ganze Zeit die Waffe auf ihn gerichtet, weil er fast damit rechnete, dass er etwas versuchen würde; aber er tat es nicht. Als er bei der Rückkehr ins Bootshaus die Rollen mit den Angelschnüren bemerkte, kam ihm ein Gedanke. Er schnitt mehrere Meter Leine ab, rollte sie auf und schob sie in die Tasche. Die zweite Flasche war immer noch nicht voll. Boris ging mit Knox ins Haupthaus hinüber, um seine Sachen zu holen, damit er nicht eigens wieder hierher zurückkommen musste, wenn das hier erledigt war. Endlich war auch die zweite Flasche gefüllt. Sie drehten den Kompressor und den Generator aus, schlossen das Bootshaus ab und trugen alles zum Boot. Dann starteten sie den Motor und tuckerten mit Hilfe des GPS und einer Ortskarte durch die Passage nach Nordwesten, bis Madagaskar nur noch eine dunkle Linie am Horizont hinter ihnen war.
    Knox schaltete den Motor aus.
    «Wir sind da?», fragte Boris.
    «Ja, wir sind da.» Knox warf Anker. «Verstehen Sie jetzt, warum ich Ihnen die Stelle nicht beschreiben konnte?»
    Boris nickte. Das Wasser war hier so tief, dass kein Grund zu erkennen war, und sie waren zu weit von der Küste, um noch irgendwelche Landmarken ausmachen zu können. «Und glauben Sie ja nicht, Sie können mich hier verarschen. Das würde Ihnen leidtun.»
    «Dann lassen Sie mich doch einfach ein paar Stücke für Sie raufholen.»
    In so einen Taucheranzug zu steigen, war eine mühsame und umständliche Prozedur. Boris wusste, dass er dabei leicht angreifbar sein würde. Er wartete deshalb, bis Knox sich angezogen hatte, und fesselte ihm mit neuen Plastikhandschellen die Hände auf dem Rücken. Die Angelschnur, die er mitgenommen hatte, schlang er ihm um den Hals und knotete sie so eng, dass sie fest genug anlag, um ein wenig einzuschneiden.
    «Was soll das?», fragte Knox.
    «Haben Sie geglaubt, ich würde Sie da

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