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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Bedingungen stellen. Was sie von mir verlangen, werde ich von Ihnen verlangen. Aber nicht mehr.»
    Rebecca war den Tränen nahe. «Ich danke Ihnen», sagte sie.
    «Es wird nicht einfach werden», warnte Mustafa. «Auch ich kann eine solche Summe nicht im Handumdrehen auftreiben. Aber irgendwie schaffen wir es schon. Sie haben mein Wort darauf.» Er lächelte und sagte mit schwungvoller Geste: «Fragen Sie, wen Sie wollen: Wenn Mustafa Habib sein Wort gibt, hält er es. Aber dafür müssen Sie mir eines versprechen.»
    «Ja?»
    «Es geht Ihnen nicht gut, Sie sind am Ende Ihrer Kräfte. Aber für diese Schlacht müssen Sie frisch sein. Fahren Sie also nach Hause und ruhen Sie sich gründlich aus. Und am Montagmorgen kommen Sie um acht hierher, dann habe ich das Geld für Sie. Sie können sich darauf verlassen. Und mit Gottes Willen werden wir gemeinsam Adam und Emilia zurückholen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 27
I
    E in Motor und Scheinwerferstrahlen, die in breiter Bahn zum Haus heraufstrichen, weckten Knox in den frühen Morgenstunden. Schnell zog er Hemd und Hose über und lief hinaus, als Rebecca, offensichtlich unter Schmerzen, aus dem Jeep stieg. «Alles in Ordnung?» Er ging ihr entgegen, um ihr zu helfen.
    «Mir geht’s gut», versicherte sie, aber ihr verzerrtes Gesicht sagte etwas anderes.
    Er legte ihr den Arm um die Taille und stützte sie, so gut es ging. «Wo sind Sie gewesen?», fragte er. «Haben Sie von Adam und Emilia gehört?»
    Sie sah ihn scharf an. «Wie kommen Sie denn darauf?»
    «Sie sind so plötzlich verschwunden.»
    «Es hatte nichts mit ihnen zu tun. Es war etwas anders.»
    Es war klar, dass sie log, aber er sagte nichts. «Haben Sie Hunger?», fragte er «Kann ich Ihnen irgendwas bringen?»
    «Ein paar Aspirin vielleicht.»
    Er half ihr auf ihr Feldbett, holte Schmerztabletten und ein Glas Wasser. «Ich weiß nicht, was passiert ist», sagte er, «und wenn Sie nicht darüber reden wollen, gut. Das ist Ihre Entscheidung. Aber vielleicht kann ich trotzdem helfen. Sagen Sie mir einfach, was getan werden muss, dann erledige ich das, okay? Ohne Fragen.»
    Ihre Augen wurden feucht, und er glaubte schon, sie würde ihren Widerstand aufgeben. Aber dann fasste sie sich und sah ihn unwillig an. Als würde er sie hereinlegen wollen. «Ich weiß nicht, wovon Sie reden.»
    «Na gut.» Er seufzte. «Schlafen Sie gut.»
    Er legte sich wieder hin und hörte ihren unterdrückten Aufschrei, als sie sich fürs Bett auskleidete. Es quälte ihn, dass sie ihm nicht erlaubte, ihr zu helfen. Er versuchte zu schlafen, wälzte sich endlos auf der dünnen Matratze, ohne wirklich Ruhe zu finden. Draußen wurde es heller. Er schlich auf Zehenspitzen ins Badezimmer, zog sich an und ging hinaus ins Freie. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, der Morgen noch grau und kühl. Unten am Strand zog er die Schuhe aus. Die dünne, kalte Kruste aus feinem Sand knirschte unter seinen Füßen wie die dürre Borke eines verrotteten Baums. Er blickte konzentriert zu Boden und suchte im Sand nach Keramikscherben.
    Er hielt an, bückte sich, hob eine weiße Scherbe auf, aber es war nur ein Stück Eierschale. Nach der Größe zu urteilen, musste sie vom Ei eines Aepyornis stammen, des größten Vogels, der je gelebt hatte und einst in Madagaskar heimisch gewesen war. Ohne natürliche Feinde hatte er auf der Insel das Regiment geführt, bis die ersten Siedler gelandet waren und ihn zu Tode gejagt hatten, wegen seines Fleisches, aber auch wegen seiner Eier. Die verdammten Dinger mussten groß wie Rugbybälle gewesen sein, mit einem Omelett von einem einzigen Ei hatte man wahrscheinlich eine ganze Familie eine Woche lang ernähren können. Der Vogel war in der Welt der Antike und des Mittelalters weithin bekannt gewesen. Marco Polo hatte ihn als Vogel Roc oder Roch, der in seinen Klauen Elefanten davontragen konnte, um sie aus großer Höhe wie Bomben fallen zu lassen, unsterblich gemacht. In Wirklichkeit jedoch war der Aepyornis ein Laufvogel gewesen wie der Strauß.
    Man hatte immer darüber spekuliert, woher Marco Polo von diesen Vögeln gewusst hatte. Er war niemals auf Madagaskar gewesen, hatte die Insel vielmehr mit Mogadischu verwechselt, woraus durch Verballhornung ihr Name entstanden war. Am wahrscheinlichsten war, dass er durch arabische Kaufleute, denen die Insel zweifellos bekannt gewesen war, von ihnen gehört hatte. Sie hatten sie Mondinsel genannt und geglaubt, wer über sie hinaus nach Süden segle, für den

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