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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Linn, der die allgemeine Aufmerksamkeit immer unangenehmer wurde, » ich …«
    » Sie sieht Drachen.« Rinek gab wie immer offenherzig alles preis.
    » Gibt es hier denn welche? Ich dachte, Nelcken sei die sicherste Provinz von ganz Schenn? Der verschlafenste Ort der Welt, wo selbst die wildesten Bestien gähnend umfallen?«
    » So ist es auch. Keine feuerspeienden Ungeheuer weit und breit.« Merok versuchte, rasch vom Thema abzulenken. » Und wie ist es in Tijoa?«
    » Gibt es dort Drachen?«, fügte Rinek wissbegierig hinzu.
    » In Tijoa bin ich lange nicht mehr gewesen«, sagte Arik fast traurig. » Drachen sind dort glücklicherweise selten, wie überall. Seit vielen Jahren reise ich durch Schenn und habe keinen einzigen erblickt, obwohl ich in manchen Gegenden von Gerüchten hörte, und in einem Dorf bat man mich sogar, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Aber kein Wunder, im Land der legendären Drachentöter. Vor kurzem war ich in Lanhannat. Auch der Hauptstadt, seid versichert, bleiben die Untiere fern. Dafür sorgt schon die Drachengarde des Königs. Vielleicht genügt jedoch auch der Respekt vor Brahans Erben, wer weiß?«
    Linn beugte sich über den Tisch. Das interessierte sie. » Könnt Ihr mehr davon erzählen? Über die Drachenjäger?«
    » Ritter in schimmernden Rüstungen.« Der Händler senkte die Stimme, als seien dies vertrauliche Informationen, die er eigentlich nicht weitergeben durfte. » Ritter auf stolzen Pferden, glänzende Schwerter und Lanzen in den Händen. Auf ihren Schilden leuchtet golden das Wappen der Drachenjäger – Schwert und Flamme.« Er seufzte versonnen. » Das sind stolze, grimmige Gestalten, denen ich nicht im Dunkeln begegnen möchte.«
    » Und der Prinz?«, rief Yaro begeistert. » Habt Ihr ihn ebenfalls zu Gesicht bekommen? Stimmt es, was man sagt? Dass er größer ist als andere Menschen? Stark wie ein Riese und furchtlos wie ein Schwan, der seine Küken verteidigt?«
    » Brahans Erbe«, murmelte Arik. » Nichts als ein Junge, der achthundert Jahre Heldentum auf seinen schmalen Schultern trägt. Eine schwere Bürde, unter der schon viele zusammengebrochen sind – der Recke zu sein, der Drachen und ganze Königreiche bezwingt.«
    » Gebt acht darauf, was Ihr sagt«, warnte Ivar leise.
    » Nun«, der Tijoaner lachte, » selbst tausendfach verdünnt muss Brahans heiliges Blut doch zu etwas gut sein, nicht wahr? Wenn man von einem König abstammt, der sich in die Drachengrube begab, der sich sozusagen in einen Pfuhl giftiger, sich windender feuriger Drachen stürzte, um seine Braut dort herauszuholen – wie könnten normale Sterbliche sich gegen so jemanden behaupten?«
    » Brahan hat mehr getan als das«, sagte einer der Bauern grimmig; er schien nicht ganz sicher zu sein, ob der Ausländer den legendären Drachentöter beleidigt hatte oder nicht. Akirs Stimme klang vielleicht nur aufgrund seines starken Akzents so spöttisch.
    » Wenn ich mich richtig entsinne – korrigiert mich, ihr kennt diese Geschichten sicher besser als ich –, war es sein Sohn Laran, der Tijoa in Schutt und Asche legte und es dazu verdammte, ein kleines, unbedeutendes Königreich am Ufer des Stillen Meeres zu bleiben. Mit Larans Blut kann sich leider niemand in Schenn brüsten, sonst würdet ihr euch seine Söhne nennen, nicht Brahans. Doch wer mag schon sagen, was damals wirklich geschah, in jenen Tagen, als die Drachen über die Länder der Menschen flogen? Die Geschichten bleiben merkwürdig vage darüber, wie es Laran gelang, die Macht der Drachen zu brechen. Es genügt, dass er ein Held war – erklärt das nicht alles? Also vernichtete er Tijoa und die Drachengrube gleich dazu. Der ganze Norden ging in Flammen auf … Nun, auch mein Volk erinnert sich an so einiges. Doch soll ich darüber klagen und meine Kunden vergraulen, wegen eines Krieges, den keiner von den hier Anwesenden geführt hat?«
    » Ihr habt kleine Kinder umgebracht!«
    » In meiner Heimat wird die Geschichte anders erzählt«, sagte Akir. » Bor-Chain nahm Brahan und seine Familie als Geiseln mit nach Tijoa, um zu verhindern, dass Laran sich seines Throns bemächtigte. Sie waren gesund und munter, doch dann hetzte Laran die Drachen rücksichtslos auf seine Feinde, bis niemand übrig blieb, bis auf dieses kleine Kind, das er nach Hause brachte. Seinen Neffen, in der Gefangenschaft geboren. Erst dann gebot er den Ungeheuern Einhalt.«
    » Bor-Chain von Tijoa hat Brahan getötet«, flüsterte Ivar. » Und danach war

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