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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Linn ahnte seine Antwort, bevor er sprach. » Nein«, meinte er schließlich. » Ein Drache, rot wie Blut? Flügel wie Hausdächer? Tut mir leid. So weit ich auch herumgekommen bin, von so etwas habe ich noch nie gehört. Nach Larans Sieg sind sie kleiner und harmloser geworden. Sie sind wie große Eidechsen, grünlich oder braun. Mit ihrem König haben sie ihre Kraft und ihre Macht verloren, und je mehr Zeit verstreicht, umso mickriger werden sie. Aber sei nicht traurig, mein Kind. Die Drachen aus den alten Sagen sind die schönsten.«
    Linn schwieg. Sie wollte es nicht, aber sie kämpfte mit den Tränen. Drachen aus alten Sagen … aus Träumen … Was siehst du Linn? Gar nichts. Du träumst.
    » Komm schon, Linn«, bat Yaro leise und drückte sie tröstend an sich, obwohl sie ihn gerade jetzt am liebsten von sich gestoßen hätte. Aber natürlich wollte sie ihm nicht hier vor allen eine Szene machen. » Du hast es doch gewusst.«
    » Linn heißt du«, meinte der Händler, der anscheinend etwas gegen die gedrückte Stimmung unternehmen wollte. » Ein schöner Name für ein hübsches Gesicht. Für einen Kuss schenke ich dir etwas.«
    Yaro und Rinek sprangen gleichzeitig auf. » Wie könnt Ihr es wagen!«
    » Ruhig Blut!« Arik lachte beschwichtigend. » Ihr habt recht, ein Händler sollte nichts verschenken. Nun, ich bin hier, um euch etwas zu verkaufen. Etwas ganz Besonderes. Eine Neuheit, von der ich die Kunde bis in die entferntesten Winkel des Königreiches trage.« Er senkte die Stimme, gewiss, dass ihm mindestens zwanzig Leute gespannt zuhörten. » Wettsteine.«
    » Wett… was?«
    Der Kaufmann griff in seine Weste und förderte einen kleinen glänzenden Stein zutage. » Wettsteine. Wer im Besitz eines solchen ist, kann keine Wette mehr verlieren.«
    » Warum habt Ihr dann eben verloren?«, fragte Linn sofort.
    » Ich hatte keinen in der Hand. Man muss sie auf der Haut tragen, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Komm her, Bursche, ich beweise es dir.«
    Er schloss die Finger um den Stein und legte den anderen Arm auf den Tisch. » Jetzt bin ich gewappnet. Versuch es.«
    » Ohne Einsatz?«, fragte Rinek. » Dann ist es keine echte Wette.«
    » Stimmt. Da denkt einer mit.« Der Tijoaner platzierte eine Silbermünze neben seinem Becher. » Das gegen meinen Beutel, den du bereits gewonnen hast. Ich will dich nicht ganz ausnehmen, den Rest kannst du behalten. Ich möchte dir nur zeigen, was hiermit möglich ist.«
    Rinek nickte und brachte seinen Arm in Stellung. » Hay, hay, hay«, murmelte er und spuckte sicherheitshalber noch einmal rasch auf den Boden, bevor es losging. Wieder sah es aus, als hätte der hagere Mann keine Chance. Seine Hand wurde nach unten gezwungen. Doch als Linn schon dachte, der Fremde hätte zu viel versprochen, wendete sich das Blatt mit einem Mal, und Rineks Hand schlug gegen die Tischplatte.
    Die Zuschauer schrien erschrocken auf.
    » Seht ihr. Der Wettstein wirkt.«
    » Das ist Zauberei!«, rief jemand.
    » Aber nein«, beteuerte Akir. » Ich würde es niemals wagen, in Schenn magische Gegenstände zu verkaufen. Die Auflagen sind da sehr streng. Das ist bloß ein Spielzeug, das in den Tempeln von Quint der Belustigung der Priesterjungen dient. Sie segnen diese Steine – ganz gewiss hat niemand etwas gegen gesegnete Kiesel! – und lassen sie haufenweise herumliegen. Man kann sie einfach so mitnehmen, wenn man will. Wie schon gesagt – was in der einen Gegend ganz gewöhnlich und alltäglich ist, gilt woanders als eine exotische Kostbarkeit. Da ich sie einfach aufgesammelt habe, würde ich mich schlecht fühlen, wenn ich sie über Wert verkaufe. Aber dafür, dass ich sie mondelang mit mir herumgeschleppt habe, will ich eine Kleinigkeit berechnen.«
    » Was kostet einer?« Der Bauer, der vorhin gegen den kräftigen Müllergesellen verloren hatte, drängte sich vor.
    » Zehn Kupferlinge.« Arik zog einen größeren Beutel hervor und schüttete die Steine auf den Tisch. Sie waren alle dunkel; silberne Adern zogen sich durch die glänzende Finsternis. Wahrhaft magisch sahen sie aus, doch Linn war trotzdem überrascht, wie begierig die Dörfler danach griffen.
    Sogar Rinek zählte seine Münzen. Sie stieß ihn an. » Was soll das? Das hast du gar nicht nötig!«
    » Keine Wette verlieren!«, flüsterte er atemlos. » Weißt du, was das bedeutet? Dann kann ich Vaters Geld mühelos verdoppeln! Verdreifachen! Wir können endlich die Mühle kaufen, und wir werden reich und …«
    » Aber

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