Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
verzeiht mir meine Offenheit, durchaus in diese Gegend zu passen.«
    Nival lachte leise. Als er den Kopf schüttelte, begann sich alles um ihn herum zu drehen.
    » Linnia fürchtet sich nicht vor Spitzbuben«, sagte er. » Sie fürchtet sich ja nicht einmal vor Drachen.«
    » Ihr kennt sie wirklich«, murmelte Rinek. » Damit ist wohl jeder Zweifel ausgeräumt. Hat sie Euch nicht von dem Brief erzählt?«
    » Welcher Brief?«
    » Ihr habt ganz recht, wir sind hier, um nachzusehen, wie es ihr geht – und um sie nach Hause zu holen, sofern sie ihr altes Zuhause noch nicht vergessen hat. Uns wundert, dass sie nicht da ist, wo sie uns doch ausdrücklich aufgefordert hat herzukommen.«
    Nival zögerte. » Ich dachte, in Brina kann niemand lesen?«
    » Der Bote hat uns die Nachricht vorgelesen.«
    » Das … kommt mir seltsam vor«, überlegte Nival. » Seid Ihr sicher, dass der Brief von ihr war?« Er mochte Rinek nicht sagen, dass er schon lange nicht mehr mit Linnia gesprochen hatte. Dass er nichts davon wusste, ob sie einen Brief geschrieben und nach Hause geschickt hatte. Ihm war es eher so vorgekommen, als hätte sie Brina und ihre Familie vergessen, als wäre sie voll und ganz von dem Gedanken an die Drachen beherrscht, als ginge alles andere dabei unter. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass sie seinetwegen in Lanhannat bleiben wollte, aber das war Geschichte, jetzt, da sie ihn hasste. Und Arian? Es gab ihm ein seltsames Gefühl der Befriedigung, dass der Prinz Linnia nicht wichtig genug war, um auf ihre Heimkehr zu verzichten.
    Wenn Arian ihr so wenig bedeutet … Warum habe ich dann Yaro gerettet? Wenn Yaro tot wäre und sie Arian verschmäht, vielleicht hätte ich ja doch noch eine Chance …
    Er drängte den bösen Gedanken wieder zurück.
    » Der Bote hatte ein Pfand dabei«, sagte Rinek. » Es war ihre Nachricht, ohne Zweifel.«
    » Was für ein Pfand?«
    » Der Ring. Der Verlobungsring. Yaro hat ihn selbst gemacht, es gibt keinen ähnlichen.«
    Der Briner schenkte nach. Nival betrachtete die schimmernde Flüssigkeit nachdenklich. » Wie äußerst merkwürdig …« Linnia hatte den Ring nicht mehr getragen, seit sie aus der Gefangenschaft des Drachen zurückgekehrt war. Wo kam denn jetzt dieser Ring bloß wieder her?
    » Chamija«, murmelte er. Angenommen, das Schmuckstück war auf Burg Ruath geblieben. Chamija kannte Nat Kyah – dann hatte sie diese Botschaft geschickt? » Was genau stand in dem Brief?«
    » Meine Schwester hätte Sehnsucht nach uns. Wir sollten alle herkommen – ich und Yaro und Binia, unsere jüngere Schwester, und sie würde uns hier Geld und Geschenke geben. Wir sind allerdings nicht wegen der Geschenke hier«, fügte er mit Nachdruck hinzu.
    » Binia ist also auch dabei?«
    » Nein, meine Stiefmutter hat sie nicht gehen lassen. Zum Glück, würde ich mittlerweile sagen.«
    » Ich brauche ein paar Antworten«, flüsterte Nival. » Es trifft auffällig oft Linnias Freunde, wenn in dieser Stadt etwas Böses geschieht.«
    » Übrigens«, sagte Rinek beiläufig, » ich habe die Fragen gestellt.«
    » Wie?«
    » Die Fragen. Dem Kerl, auf den ich aufpassen sollte. Bevor ich Euch nachgeeilt bin, habe ich ihn noch zum Reden gebracht.«
    » Das sagt Ihr mir jetzt?«, fuhr Nival auf.
    » Erst musste ich wissen, wer Ihr überhaupt seid und was Ihr von uns wollt.« Er pulte sich etwas aus dem langen Haar, was ein Holzsplitter sein mochte. Hoffentlich. » Ich hab ihn nach dem Nachtglanz gefragt.«
    » Ihr wisst, was Nachtglanz ist?«, fragte Nival überrascht.
    » Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber da Ihr so gerne wissen wolltet, ob er etwas damit zu tun hat, habe ich eben nachgehakt.« Irgendetwas daran, wie Rinek » gehakt« aussprach, verursachte in Nivals Bauch ein leises Grummeln. Kein Wunder, dass Linnia das Zeug zum Kämpfen hatte, wenn sie in einer solch schlagkräftigen Familie aufgewachsen war. Sie hatte nie erwähnt, dass ihr Bruder so brutal war.
    » Ich habe ihn also gefragt, woher sie das Nachtglanz beziehen und so weiter. Der Kerl war nicht sehr gesprächig, aber ich habe einen Namen. Jedenfalls vermute ich, dass es ein Name sein soll, denn es klingt … irgendwie komisch.« Rinek hüstelte und bediente sich seinerseits an dem im Moment herrenlosen Becher. » Ziege. Sagt Euch das etwas?«
    Nival erstarrte. Es gab nur einen Mann in Lanhannat, der als die Ziege bekannt war. » In der Tat. Mehr, als Ihr ahnt. Ich danke Euch«, setzte er hinzu.
    » Gern geschehen«, murmelte Rinek.

Weitere Kostenlose Bücher