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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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nicht mit bloßen Händen gegeneinander angetreten«, sagte er. » Aber dass du dir einen unlauteren Vorteil verschaffst, ist wieder mal typisch für dich.«
    Schwankend stand der blonde junge Mann da, die Fäuste erhoben, und horchte auf ein Geräusch, das ihm den Standort seines Gegners verriet.
    Jemand kickte seinen Hut zur Seite. » Du klingst vertraut. Ja, ich weiß, wer du bist! So bekomme ich ja doch mal dein Gesicht zu sehen – Affe von Lanhannat.« Verächtlich spuckte die Stimme Nival seinen Kampfnamen vor die Füße.
    » Lasst meinen Freund gehen!«, forderte Nival, während er die Entfernung einschätzte.
    » Er ist dein Freund? Dann hast du dir die falschen Freunde ausgesucht.«
    Yaro heulte auf, und diesmal vergaß Nival jede Vorsicht. Er sprang vor, versetzte dem nächstbesten Folterer einen kräftigen Tritt in den Rücken und fühlte sofort darauf, wie ihn die gewaltigen Arme des Werlisers umschlangen und zurückrissen. Keuchend wand er sich in dem brutalen Griff und rang nach Luft. Den Unterarm des Mannes über der Kehle konnte er kaum noch atmen, unsichtbare Finger packten seine Hand und pressten sie wie in einem Schraubstock zusammen. Der Schmerz wurde unglaublich, und er kämpfte nur noch darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Da schleuderte sein Gegner ihn plötzlich von sich. Mit einem erstickten Schrei landete Nival wieder an der bemerkenswert harten Wand. Er biss sich auf die Zunge und spuckte Blut.
    » Vielleicht weißt du nicht, mit wem du es zu tun hast«, sagte die körperlose Stimme. » Ich konnte dich noch nie ausstehen, du Affe. Verdammt noch mal, wie hast du das gemacht?«
    » Er ist tot«, sagte der zweite Entführer und beugte sich mit erschrockenem Gesicht über den ersten, in der Hand immer noch das Messer, schartig und schmutzig. Yaro wimmerte kraftlos.
    Nival bewegte sich vorsichtig an der Wand entlang. Wenn es ihm nicht gelang, seine tödlichen Tritte anzubringen, war er verloren – er, Yaro und vermutlich auch Rinek. Ein Anschlag, der dem einen Briner galt, würde den anderen wohl kaum verschonen. Blut sammelte sich in Nivals Mund. Den Schmerzen nach zu urteilen hatte der Panther ihm mindestens ein paar Rippen gebrochen.
    Natürlich hatte er die Faust, die sich ihm in den Magen bohrte, nicht kommen sehen. Im Moment war es völlig unmöglich nachzufragen, woher einer seiner beliebtesten Kampfgegner die Fähigkeit hatte, sich in Luft aufzulösen und trotzdem seine stählernen Fäuste zu behalten.
    Nival krümmte sich, warf sich nach vorne und bekam die Beine des Werlisers zu fassen. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich mit der unverletzten Hand daran, ignorierte den Griff in seinem Nacken, als der Panther ihn hochreißen wollte, zog die Knie an und schwang mit letzter Anstrengung die Beine in die Höhe. Die Schuhsohle, hinter der sich die tödliche Drachenschuppe verbarg, knallte gegen eine breite Brust. Dann ertönte nur noch ein lautes Poltern, irgendetwas krachte gegen Yaros Stuhl und warf ihn um. Der Bandit mit dem Messer fuhr laut fluchend herum und hob den Arm, um seine Waffe zu werfen, und in seinen Augen sah Nival, dass er unweigerlich treffen würde. Der Kerl stand zu weit entfernt, als dass er ihn hätte treten können. Niemand wäre schnell genug gewesen, jetzt noch der Klinge auszuweichen.
    Da erschien eine Gestalt hinter dem Entführer, ein Stock sauste auf ihn nieder, und er brach zusammen, über sich Rinek, die Krücke erhoben wie ein wahnsinniger Rächer.
    Nival blinzelte. » Wo kommt Ihr denn her? Woher wusstet Ihr, wo wir sind? Bei Barradas, ich hätte nicht gedacht, dass Ihr so zuschlagen könnt!«
    » Von draußen.« Der Briner schob den Toten zur Seite – der Schlag hatte ihm den Schädel zerschmettert – und kniete sich umständlich neben Yaro. » Man musste nur der Quelle des ganzen Lärms folgen. Und was ist …«
    Er merkte, dass er nicht an Yaro herankam, obwohl kein Hindernis zu sehen war. Nival rappelte sich stöhnend auf und half Rinek den unsichtbaren Toten zur Seite zu rollen.
    » Ein Zauber, vermutlich«, erklärte er. » Wir haben nichts verpasst. Glaubt mir, auf den Anblick dieser Visage kann man gut und gerne verzichten.«
    » Yaro«, flehte Rinek. » Yaro!« Er löste den Knebel aus dem Mund seines Begleiters, aber dieser antwortete nicht. Wie tot lag er da.
    Die Männer hatten ihm eine üble Wunde zugefügt, die sich über seine Wange zog, hässlich und rissig. Seine Hände waren so blutig, dass man kaum erkennen konnte, was damit geschehen

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