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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Stimme hatte für diesen Namen.
    » Binia hat überlebt«, sagte er rau.
    » Aber?«
    Sie fürchtete sich so sehr, dass sie kaum atmen konnte. In diesem Moment wusste sie, warum sie nie einen Boten geschickt hatte. Warum sie aufgehört hatte, die Kaufleute zu befragen. Warum sie immer nur gekämpft hatte, gekämpft und gekämpft, ohne innezuhalten. Was musste man noch alles tun, um diese Frage auszulöschen, die sich nicht vergessen ließ? Um das Mädchen zu vergessen, das mit brennendem Haar durch die Straßen rannte … das Kind, das Linn zu wenig geliebt hatte, die Schwester, die sie gehasst hatte, bis sie sie verlor? Es war meine Schuld. Die Drachen sind meinetwegen gekommen. All dies Leid, nur wegen mir …
    Sie wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. » Was ist mit Binia?« Vielleicht würde es irgendwann aufhören zu schmerzen, wenn sie es nur oft genug wiederholte.
    » Sie ist wunderschön«, sagte Yaro leise. » Sie hat …«
    » Heile ihn nicht!« Nival stürmte durch die vollbesetzte Gaststube an ihren Tisch. » Du darfst ihn nicht heilen!«
    » Wo kommst du denn her?« Empört starrte Linn ihn an. Er sah schon wieder besser aus, auch wenn sein Obergewand zahlreiche Blutflecken aufwies. Yaro reichte ihm sein Kleiderbündel, doch Nival beachtete es gar nicht. » Heile ihn nicht, auf keinen Fall!«
    » Wie redest du eigentlich mit mir?«, fragte sie verärgert.
    Nival zog sich einen Hocker heran und setzte sich zu ihnen. Ungeduldig winkte er den herbeieilenden Wirt fort. » Du darfst ihn nicht heilen«, wiederholte er eindringlich. » Das will sie. Nur darum geht es ihr, deshalb ist Yaro immer wieder das Ziel der Angriffe, deshalb wollen die Ganoven ihn bloß verletzen und lassen ihn am Leben. Ich hätte dich nie allein gehen lassen dürfen, Yaro, die Ziege ist genau aus diesem Grund hinter dir her.«
    » Die Ziege ist hinüber«, sagte Yaro. » Jedenfalls glauben wir das, unsichtbare Leichen lassen sich nicht ganz so gut identifizieren.«
    » Er ist tot? Na, wenigstens etwas. Wir haben schon genug Zauberer gegen uns.« Hastig zog Nival das Bündel zu sich heran und wühlte darin herum, bis er seine Schuhe fand. » Nimm die hier, Yaro. Eine bessere Waffe als meinen linken Schuh wirst du nirgends kriegen. Nimm sie, solange ich stark genug bin, sie wegzugeben.«
    Kopfschüttelnd sah Linn zu, wie Nival sich seine eigene Tunika überzog. » Was soll das?«, fragte sie. » Wir wollten uns hier eigentlich in Ruhe unterhalten.«
    » Es geht ihr einzig und allein um dich, Linnia.« Wie immer hörte er ihr gar nicht zu. » Es trifft immer nur Menschen, die du kennst, Menschen, denen du helfen würdest. Das heißt, Chamija muss dich fürchten wie niemanden sonst. Alle anderen Zauberer in der Stadt hat sie entweder beseitigen lassen oder für ihre Zwecke eingespannt. Schirdan ist tot, bei Mora wäre ihr das beinahe geglückt, die Ziege war bestechlich und hat sich sowieso noch nie für ein anderes Ziel als Geld eingesetzt.«
    » Was hat das mit mir …«, begann Linn, aber er unterbrach sie sofort wieder.
    » Wusstest du, dass Heilen schwächt? Dass es müde macht, die Kräfte lähmt, dass man sich dabei völlig verausgaben kann? Deshalb hat sie deine Verwandten herkommen lassen – damit sie ihnen etwas antun kann und du sie heilen musst. Wenn sie nicht sowieso versehrt sind, so wie Rinek. Aber ich nehme an, ein verlorenes Bein kann selbst der beste Zauberer nicht ersetzen. Deshalb wollte sie, dass …«
    Yaro mischte sich ein. » Der Brief kam gar nicht von dir, Linn?«
    » Welcher Brief?«
    Die beiden Männer sahen sich erschrocken an, und Linn fragte sich, was ihr hier entging.
    » Von wem oder was redest du überhaupt?«
    » Weißt du das denn nicht?«, fragte Nival. » Von Chamija, von wem sonst? Davon, wie sie möglichst unauffällig versucht, dich außer Gefecht zu setzen. Wenn sie keine direkte Konfrontation sucht, muss sie unglaubliche Angst vor dir haben. Du bist wahrscheinlich viel mächtiger, als du selbst ahnst. Wenn du den Kampf gegen sie anführen würdest, hätten wir eine echte Chance.«
    Linn starrte ihn an. » Verschwinde endlich, Nival!«
    Doch er machte keinerlei Anstalten dazu, stattdessen winkte er sogar dem Wirt, ihnen etwas zu trinken zu bringen.
    Sie konnte seine Nähe nicht ertragen, ebenso wenig wie Yaros Blick. » Du hast uns nie eine Nachricht geschickt. Wir mussten glauben, du seist tot – bis wir von der berühmten Drachenjägerin hörten. Ich wusste gleich, dass du das bist.

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