Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
schon einiges dazu, um die Fähigkeit eines Zauberers, Magie wahrzunehmen, so zu dämpfen, dass er blind und taub ist.«
    » Das war auch die Kette?«
    » Es ging nicht anders«, erklärte der Drache. » Dein Vater wandte für den mittleren Stein den stärksten Zauber auf, den er zustande brachte. Das hat ihn letztendlich so geschwächt, dass er gegen seine Angreifer nicht mehr ankam. Er hat sich verausgabt, um den Stein des ValaNaik zu schützen. Der rote Stein verdeckt das, was niemand finden darf, er verbirgt die Macht, die die Schuppe ausstrahlt, und weil er so stark ist, hat er für dich auch alles andere verdeckt, wenn du ihn getragen hast. Er dämpft übrigens nur die Empfindungen, nicht die Magie selbst, sonst hätten die beiden anderen Steine nicht mehr wirken können.«
    » Niemand hat mich gefragt, ob ich das will.« Linn wusste nicht, ob sie empört sein sollte oder traurig. Ihr war, als hätte ihr eigener Vater ein Komplott gegen sie geschmiedet.
    » Wer sonst hätte diese Bürde tragen sollen? Harlon hatte gehofft, Merina würde es übernehmen – auch sie kann ein wenig zaubern, wie du mittlerweile weißt. Aber dein Potenzial ist wesentlich stärker, und so kamen wir überein, dass du die Hüterin der Kette werden solltest, obwohl du noch zu klein warst, um zu begreifen, was das bedeutete.«
    Linn versuchte sich vorzustellen, wie die beiden miteinander diskutierten. Ihr Vater und der Drache. Wie sie Für und Wider abwogen … Es war kaum möglich.
    » Dann habt ihr also nicht das Hohe Spiel gespielt? Ich dachte, er sei vielleicht dein Untergebener gewesen … und musste tun, was du ihm befahlst.« Die letzte Hoffnung, eine Rechtfertigung für Harlons Handeln zu finden, war dahin, als Gah Ran lachend den Kopf schüttelte.
    » Nein, Linn. Ich habe ihm nie etwas befohlen.«
    » Aber … er hat die Ritter des Königs getötet!«
    » Niemand erzählt die Geschichten je richtig, weißt du das denn immer noch nicht? Es hat sich alles ganz anders abgespielt. Seine Kameraden sind über ihn hergefallen, und er musste sich wehren. Die Königin hatte ihm die Kette überreicht und eine Fälschung herstellen lassen, und Harlon hatte den echten Stein noch nicht verzaubert. Die Macht war so groß, dass alle darauf aufmerksam wurden, sobald die Kette das schützende Schloss verlassen hatte. Ja, meine liebe Linn, jahrhundertelang war dieser Stein im Schloss von Lanhannat und wurde dort behütet, von unzähligen Magiern, bis es Brahans dämlichen Erben einfiel, die Zauberei zu verbieten. Er war nicht mehr sicher, deshalb entschieden wir, ihn woanders zu verstecken.«
    » Das ist die Kette der Königin? Sie sieht ganz anders aus!«
    » Das ist kein Silber. Ist dir nie aufgefallen, dass sie nicht schmilzt? Kein Drachenfeuer kann ihr etwas anhaben. Die Fälschung zerfloss unter Nat Kyahs Prüfung, aber wie viele Prüfungen, meine kleine Linn, hat dein Erbstück bestanden? Warum ist sie nie beschädigt worden, nicht in all dem Feuer? So viel Zauberkunst liegt auf dieser Arbeit, auf jedem kleinen Kettenglied, auf den Verzierungen, auf den Steinen … wir haben alle unsere Opfer dafür gebracht. Glaubst du, es macht mir nichts aus, mir Schuppen ausreißen zu lassen? Lässt du dir freiwillig Löcher ins Fleisch schneiden, für ein vages Ziel, dessen du dir nicht sicher bist? Nein, wir wussten alle, wofür wir kämpfen.«
    Ehrfürchtig betrachtete Linn die Kette, sie wagte kaum, das Schmuckstück zu berühren, dabei hatte sie es jahrelang um den Hals getragen. Nein, es war ihr nie aufgefallen, dass die Kette unzerstörbar war.
    Weißt du nicht mehr, wie Rania starb? Sie verging zu Asche, und die Kette fiel klirrend auf den Fußboden und war nicht einmal warm. Kühl und unversehrt …
    » Dafür ist also mein Vater gestorben«, sagte sie langsam. » Er war der Meinung, es lohnt sich … Warum hat er ihn nicht eingesetzt? Wenn alles, was nötig ist, ein Zauberer und dieser Stein ist, warum habt ihr damit nicht getan, was immer man damit machen kann?«
    » Eine gute Frage«, stimmte Gah Ran zu. » Aber siehst du, es ging ihm wie dir. Was kann man damit machen? Er war ein Zauberer und wusste trotzdem nicht, wie er vorgehen sollte, um den Fluch aufzuheben, der auf den Drachen liegt. Wir hatten vor, eine Reise an einen bestimmten Ort zu unternehmen …«
    » An was für einen Ort?«, fragte Linn dazwischen.
    Er zögerte, und als er den Namen schließlich aussprach, war seine Stimme voller Sehnsucht. » Steinhag«, sagte er leise. »

Weitere Kostenlose Bücher