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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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dich auch wirklich niemand gesehen?«
    Er dachte unwillkürlich an Chamija. Eine helle Gestalt irgendwo an einem Fenster hoch oben. Ihr blondes Haar flattert wie eine Fahne, vielleicht ist es weiter oben windig? Hier unten im Hof weht jedenfalls kein Lüftchen. Ihre Augen sehen alles, wie ein Falke hoch oben, der nach Beute sucht …
    » Nun? Alles in Ordnung, Nival?«
    » Ja«, sagte er leise. » Alles in Ordnung.«
    Mora hielt die Drachenschuppe gegen die Lampe. Obwohl sie wie Glas aussah, war sie nicht durchsichtig und ließ auch kein Licht hindurch. Vielmehr schien sie es zu schlucken.
    » Wenn der König das wüsste«, murmelte sie.
    » Ich hoffe, ich lebe so lange, dass ich es ihm eines Tages erzählen kann.« Nival goss sich eine Tasse Tee ein und nippte daran. » Bestimmt hast du schon davon gehört. Die Drachengarde ist wieder ausgezogen.«
    » Ja, natürlich. Diesmal sind sie alle beide dabei. In der Stadt reden die Leute von nichts anderem, sie schließen sogar Wetten ab, wer das Untier erledigt, der Prinz oder unsere Linnia.«
    » Wie stehen die Wetten?«
    » Setz auf Arian und du kannst reich werden, wenn er mit dem Kopf des Drachen nach Hause kommt.«
    Nival seufzte. Er nahm seiner Tante die Drachenschuppe aus der Hand und drehte sie vorsichtig zwischen den Fingern.
    » Linnia hat die Bernsteinschuppe in ihr Schwert einfügen lassen.«
    » Hm«, machte Mora nachdenklich.
    » Du warst dir sicher, dass sie kein magisches Blut besitzt, also wer hat für sie gezaubert? Welches Wort hat er oder sie benutzt, und genügt es? Vielleicht war sie bei Schirdan, wir haben weder sie noch ihn jemals gefragt.« Er stöhnte auf. » Kann es ihr überhaupt gelingen, den Drachen damit zu töten?«
    » Woher soll ich das denn wissen? Ich bin kein Orakel. Ich dachte, du wolltest es erst überprüfen, bevor du sie gehen lässt.«
    » In der Tat, das hatte ich vor.«
    Forschend blickte sie ihn an. » Was ist los, Nival?«
    » Ich weiß nicht«, seufzte er. » Alles ist … anders. Seltsam. Es kommt mir vor, als hätte ich den ganzen Tag schlafgewandelt, und jetzt erst bin ich zu mir gekommen, vorhin, als die Kerle mich angegriffen haben.«
    Mora hob die Brauen. » Hat es etwas mit Linnia zu tun? Weil sie losgeritten ist? Fühlst du dich schuldig?«
    » Es hat nichts mit ihr zu tun«, murmelte er nachdenklich. » Da ist etwas, im Schloss …« Er fand die richtigen Worte nicht. Ihm fiel nicht einmal der Name ein. Ein weißer Fleck in seinem Gedächtnis.
    Ein Mädchen. Sie beugt sich vor und küsst mich auf die Stirn … legt mir den Finger an die Lippen, damit ich schweige. So schön ist sie, dass es schmerzt. Sie hüllt mich in ihren Pelz, und ich bin überrascht, wie schwer er ist. Unendlich schwer, wie ein Sack voller Steine … Meine Knie geben nach …
    » Ist jemand hinter dein Geheimnis gekommen?«, fragte Mora scharf. Sie beugte sich vor und versenkte ihren Blick in seinen. » Nival? Ich habe dich etwas gefragt.«
    Er blinzelte. » Ich bin da. Was?«
    » Im Schloss gibt es keine Zauberer«, murmelte sie, und er kannte seine Tante gut genug, um zu merken, wie entsetzt sie war. » Keinen einzigen, es sind ja kaum noch welche in Lanhannat übrig. Wie kann das also sein?«
    » Ich wurde nicht verzaubert«, protestierte er.
    Ihre Augen sind dunkel wie die Nacht … Sie sieht bis in mein Herz und findet dort das, was niemand sehen darf. Was niemand wissen darf.
    » Das gefällt mir nicht«, überlegte Mora. » Wer ist es? Schirdan könnte so etwas tun, aber warum sollte er? Um mir eins auszuwischen? Wir waren nie Konkurrenten, nicht auf diese Weise … Ich muss kurz in deinen Geist blicken, mein Junge, aber ich fürchte, es könnte wehtun. Danach wird dieser Stein leider nicht mehr zu dem zu gebrauchen sein, was wir ursprünglich mit ihm vorhatten … Aber das hier ist wichtiger.«
    » Was?«, fragte Nival. » Wovon redest du?«
    » Gar nichts. Sei still und schau zu.«
    Sie legte die glänzende Drachenschuppe auf den Tisch und goss sich eine Tasse Tee ein.
    Nival versuchte sich zu erinnern, wovon sie eben gesprochen hatten. » Ach ja, Linnias Schwert. Wie können wir sie in dem Glauben lassen, dass sie eine magische Waffe in der Hand hat, wenn dem nicht so ist? Und ich Trottel sorge auch noch dafür, dass Arian sie mitnimmt. Dieser Idiot. Ich habe nur noch daran gedacht, ihm eins auszuwischen. Er treibt mich in den Wahnsinn.«
    Mora schien ihm nicht zuzuhören. Sie betrachtete die Schuppe und seufzte schwer.
    » Wenn ich

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