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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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wild herumzubrüllen, wurde auch Rinek lauter. » Schweigt endlich still!«
    » Wie redet Ihr mit mir!«, empörte sich der König. » Ich dulde nicht, dass …« Er brach ab, als ihn ein Schwall Wasser traf.
    Sion grinste frech, den Eimer noch in der Hand. » Entschuldigung«, sagte sie trocken.
    » Kommt mit mir, Majestät«, sagte Rinek in die plötzliche Stille hinein. » Wenn es schlechte Neuigkeiten gibt, müssen wir sie nicht vor allen erörtern.«
    Die platschenden Schritte an seiner Seite wiesen darauf hin, dass der alte Mann ihm folgte. Rinek führte den König in eine Nebenkammer und erklärte den Ort kurzerhand zum geheimen Beratungszimmer. Sion schlüpfte mit hinein und schloss die Tür.
    Er hob die Brauen.
    » Was denn? Ich muss dich beschützen.«
    » Sion, das ist der König. Du musst mich nicht beschützen.«
    Stur blieb sie an der Tür stehen, und er wandte sich dorthin, wo ein stetiges Tropfen jemanden mit nassen Kleidern verriet.
    » Er will die Schatzkammer plündern«, sagte Pivellius, der zu Rineks Erleichterung kein Wort über die ihm zugefügte Untat verlor. » Scharech-Par will mein Gold dafür nutzen, die tijoanischen Soldaten zu bezahlen! Sie haben schon angefangen, das Schloss auszuräumen, Bilder, Teppiche, Vasen …« Seine Stimme brach beinahe, aber er fing sich wieder. » Meine Eltern und Großeltern, mehrere Generationen haben diese Dinge zusammengetragen!«
    » Werden sie die Stadt aufbauen?«, fragte Rinek. » Mit dem Geld?«
    » Was sollten sie damit kaufen?«, fragte der König zurück. » Es gibt hier nichts mehr. Er wird es verteilen, und seine Leute werden es nach Tijoa mitnehmen, wenn sie gehen.«
    » Sie ziehen also bald wieder ab?«, warf Sion ein. » Das klingt doch eigentlich ganz gut.«
    » Versteht ihr denn nicht! Sie berauben mich! Soll ich tatenlos zusehen, wie sie alles forttragen, was mir gehört?«
    » Nein«, sagte Rinek langsam, » gewiss nicht tatenlos, und nein, wir werden nicht zusehen. Scharech-Par räumt das Schloss aus? Das können wir schon lange.« Er wandte sich an Sion. » Frag Gunya, wie viele Diebinnen in ihrer Zelle gesessen haben. Wir werden sie in Dienstmädchenkleidung stecken und nach oben schicken.«
    » Scharech-Par ist ein mächtiger Zauberer«, wandte der König ein.
    » Dann zeigen wir ihm mal einen Trick, den er vielleicht noch nicht kennt«, meinte Rinek. » Lassen wir verschwinden, was nicht niet- und nagelfest ist. Hier unten ist Platz genug. Richten wir uns ein Schloss ein!«
    » Ihr seid ja verrückt«, murmelte Pivellius. » Was erwartet Ihr, dass ich da oben herumschleiche und Wache schiebe, während sich die Diebe bedienen? Ich kann kaum gehen. Ich bin ein alter Mann!«
    Rinek strich sich nachdenklich übers Kinn. Er wollte ungern Kraft opfern, aber diese Tat würde sich lohnen. » Wenn mir jemand alles Nötige besorgt«, sagte er und blickte dabei Sion an, » könnte ich Euch vielleicht heilen.«
    » An den Mauern hängen genug Drachenschuppen ohne Bestimmung«, meinte Sion. » Wenn wir es geschickt anstellen, müsste es möglich sein, eine oder sogar ein paar zu besorgen.«
    » Wie wollt Ihr mir helfen? Mit Zauberei? Verflucht! Geh zur Seite, Frau, ich will hier raus.«
    Sion rührte sich nicht von der Stelle. » Ihr hört ihn an, bis zum Ende.«
    » Ich werde Euch nichts aufzwingen«, sagte Rinek. » Wenn Ihr nicht wollt, dürft Ihr Eure Schmerzen gerne behalten. Überlegt es Euch. Allerdings betrifft das nur Eure eigene Person. Für die Sicherheit der anderen werde ich ein paar Vorbereitungen treffen. Ohne Zauberei werden wir es nicht schaffen, Eure Schätze zu retten. An die Sache mit der Unsichtbarkeit traue ich mich nicht heran, aber es gibt sicher noch andere Möglichkeiten, einen Diebstahl zu erleichtern. Ein Zauber, der die Schritte unhörbar macht. Oder die Wächter blind für das, was sich vor ihren Augen abspielt. Dazu ein Zauber, der eine schwache Diebin stark genug macht, um eine ganze Kiste voller Goldstücke wegzuschleppen. Ich lasse mir etwas einfallen, für Vorschläge bin ich offen.«
    Sion grinste anerkennend. Den mürrischen Gesichtsausdruck des Königs konnte Rinek sich gut vorstellen.
    » Dann los. Weihen wir die anderen ein.«
    Es dauerte noch einige Tage, bis sich die ehemaligen Gefangenen so weit erholt hatten, dass sie für Rineks Vorhaben bereit waren. In der Zwischenzeit arbeitete Agga brav in ihrer neuen Stelle im Schloss und erwirkte eine Anstellung für zehn weitere Mädchen und acht Männer. Dem

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