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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Gestalt mit dem Fuß an und schüttelte den Kopf. » Jetzt würdest du dich auch gerne in einen Drachen verwandeln können, wie? Endlich geht es dir mal wie mir.«
    Ihr war, als wäre die Kuppel des Himmels zerbrochen, als regnete es große Stücke aus schwarzem Glas auf sie herab. Die Welt war ein Mosaik, in dem nichts mehr zusammenpasste, Bruchstücke aus Finsternis, Geheul und Schmerz. Linn wand sich im unerbittlichen Griff der Felsleute. Sie musste mit ansehen, wie Arian, Nival und der abtrünnige Felsmann aus der Höhle stürmten. Arian schwang sein Schwert und brüllte, Pfeile flogen durch die Luft. Dann stürzten sich unzählige der kleinen Krieger auf die drei.
    Linn fühlte die Tränen auf ihren Wangen. Ihr Schrei erstarb, ihre Kehle brannte. Sie hatte keine Kraft mehr, und die Stille, die sich in ihr ausbreitete, war bitter und einsam. Sanft fühlte sie sich und verwundet, und ihr war, als könnte eine einzige Umarmung diese Wunde schließen. Sie streckte die Hände nach ihrer Schwester aus, sie wollte Binia berühren, sie festhalten und in den Arm nehmen, aber die Felsleute hielten Linn unerbittlich fest und zogen sie von Scharech-Par fort.
    » Es gibt keine zweite Schuppe«, sagte der Drachenkönig. Seine Augen waren uralt, die Augen eines Wesens, dem menschliche Schmerzen und menschliche Gefühle nie etwas bedeutet hatten. » Wenn es sie gäbe, hätte ich sie längst gefunden. Ich habe in allen Ländern danach geforscht. Sie existiert nicht. Es gibt nur dich und mich und meine Rache.«
    In diesem Moment war es Linn egal, ob sie sterben würde. Nein, dass sie sterben musste. Es gab keinen Ausweg, keinen Plan. Nichts als die zierliche Gestalt ihrer Schwester, das weiche blonde Haar, das um Binias Gesicht floss … Es spielte keine Rolle, was mit ihr selbst geschah, heute, an diesem Tag, als die Welt in Stücke gegangen war. Er hat ihr das Genick gebrochen. Einfach so. Es ließ sich nicht denken, nicht glauben. Es konnte nicht geschehen sein. Binia tot? Linn fühlte sich genauso tot, wie ihre Schwester lag sie bereits am Boden. Doch merkwürdigerweise war da immer noch etwas in ihr, das Widerstand leistete, als würde jemand von innen gegen ihren Schädel hämmern und schreien: Kämpf weiter! Trauern kannst du später, jetzt musst du kämpfen!
    Sie zwang sich dazu, sich von dem Anblick des schönen Mädchens mit dem goldenen Haar loszureißen. » Du hast mich«, flüsterte sie, mehr gab ihre Stimme nicht her. Sie räusperte sich, versuchte eine Stärke in ihre Worte hineinzulegen, die sie nicht empfand. » Lass die anderen gehen.«
    Scharech-Par lächelte immer noch. » Du wirst zusehen, wie sie sterben, einer nach dem anderen. Fangt mit dem kleinen Mann an, der ihnen geholfen hat. Ich dulde keine Verräter in meiner Nähe, auch wenn sein Tun mir sehr zupass kam.«
    Linn hörte nur einen kurzen Aufschrei und zuckte zusammen. War ihr Herz nicht mit Binia gestorben? Trotzdem war die Angst um ihre Freunde unerträglich.
    Wer würde der Nächste sein? Arian? Nival?
    Ihre Erleichterung, als man die beiden Männer zu ihr hinschleppte, war nur kurz. Es war nichts als ein Aufschub. Heute, an diesem Tag, an dem sie alle sterben würden.
    » Ihr täuscht Euch«, sagte Nival. » Es gibt diese Schuppe, und wir werden sie Euch bringen, wenn Ihr uns freies Geleit gebt.«
    Der Drachenkönig richtete seine Aufmerksamkeit auf den jungen blonden Mann, der neben Arian so unscheinbar wirkte. » Bist du nicht der Held, der es mit Wea aufgenommen hat? Ich weiß Mut durchaus zu schätzen, aber manchmal gehört auch Mut dazu, sein Schicksal anzunehmen. Dairans Leichnam ist verschollen.«
    » Es geht nicht um die Schuppe Eures Großvaters Dairan.«
    Bei dieser Stimme überlief es Linn kalt. Sie drehte sich mit den anderen um und wollte ihren Augen nicht trauen. Hinter einem Felsen kam ein Drache hervor, ein Drache so herrlich rot und glänzend und mächtig, wie es nur einen gab. Gah Ran. Ein Gah Ran, wie sie ihn noch nie gesehen hatte, mit zornig rollenden Augen, in denen ein tückischer Funke aufblitzte.
    » Du bist hier?«, rief sie. » Du bist hier … und greifst nicht ein?«
    » Warum sollte ich?«, fragte er. » Alles geschieht so, wie mein Herr es will.« Der Drache bewegte sich lautlos und geschmeidig über den Schnee.
    » Scharech-Par ist … dein Herr?« Ihre Stimme versagte. Nicht Gah Ran, hämmerte es in ihrem Kopf, oh bitte, nicht Gah Ran!
    » Sagte ich nicht, ich vernichte deine Welt?« Der Drachenkönig lächelte

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